Von: luk
Verschiedenes – Vor 200 Jahren entstand in Österreich und den Ländern der Österreich-Ungarn-Monarchie das Kataster. LR Tommasini vertrat Südtirol bei der Feier dazu in Wien.
Als der österreichische Kaiser Franz I. vor 200 Jahren das Grundsteuerpatent unterzeichnete, wurde damit der Grundstein für die Einrichtung des Katasters in Österreich und in den Ländern der ehemaligen österreichisch- ungarischen Monarchie gelegt. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Tommasini, zuständig für Grundbuch und Kataster, ist für das Land Südtirol bei den Jubiläumsfeierlichkeiten, zu denen das österreichische Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien eingeladen hat, mit dabei.
Rechtssicherheit bei Liegenschaften
In Südtirol ist noch heute das österreichische Grundkataster in Kraft, ebenso wie in einigen anderen früher zum Kaiserreich gehörenden italienischen Regionen, berichtete Tommasini. „Grundbuch und Kataster bilden zusammen sozusagen die Basis für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, denn sie gewähren rechtliche Sicherheit im Bereich der Liegenschaften“, unterstrich der Landeshauptmannstellvertreter. Außerdem sei ein solches System unentbehrlich für die Planung der Gebietsentwicklung, die Förderungsgestaltung vieler Bereiche und für eine gerechte Besteuerung von Immobilien, sagte der Vizelandeshauptmann. „Nicht zuletzt ist das österreichische Grundkataster ein Kulturgut, ein Stück gelebte Geschichte“, hob Tommasini hervor.
Blick in die Geschichte
Auf Südtiroler Gebiet, welches damals zur Gefürsteten Grafschaft Tirol gehörte, wurde die Anlegung des Grundkatasters um 1860 abgeschlossen. Das Grundbuch der ersten Katastralgemeinde, der K.G. (Katastralgemeinde) Mais in Meran, wurde hingegen am 1. August 1899 eröffnet. Heute wird das Grundkataster in Südtirol zusammen mit dem Grundbuch von der Abteilung 41 Grundbuch, Grund- und Gebäudekataster der Landesverwaltung geführt. Inzwischen läuft fast alles im Bereich digital.
246 Katastralgemeinden in Südtirol
Aktuell umfasst das Südtiroler Grundkataster 246 Katastralgemeinden mit etwa 525.000 Grundparzellen und 150.000 Bauparzellen und einer Gesamtfläche von rund 7400 Quadratkilometern. Die externen Techniker reichen jährlich etwa 5000 Teilungspläne ein, um Mappenänderungen zu melden bzw. vorzumerken. Neben dem Grundkataster wird auch ein Gebäudekataster geführt, in dem die interne Unterteilung der Gebäude in verschiedene Nutzungseinheiten mit den Grundrissen eingetragen ist.
Landesrat Tommasini nutzte die Gelegenheit, sich im Namen des Landes beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen für die langjährige Unterstützung und Beratung bei der Automatisierung und Entwicklung des Südtiroler Katasters zu bedanken.