Von: luk
Bozen – Das Landesprogramm zugunsten von Entwicklungsländern wird 2017 in einem ähnlichen Ausmaß wie 2016 fortgeführt.
Die Landesregierung möchte die Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol auch 2017 auf eine solide Basis stellen. Mit über 3,8 Millionen Euro sind die bereitgestellten Mittel heuer annähernd hoch wie 2016, als sie im Vergleich zu 2015 fast verdoppelt worden waren. Das entsprechende heurige Landesprogramm für Entwicklungszusammenarbeit hat die Landesregierung heute (21. März) genehmigt. „Wir werden in nächster Zukunft bei diesen Beträgen bleiben. Ich konnte auf meiner Reise nach Nepal und Indien feststellen, dass wir auf verlässliche Partnerorganisationen vor Ort zurückgreifen können. Die Gelder sind gut investiert. Denn mit relativ wenig Geld können wir viel bewegen“, sagt der Landeshauptmann bei der heutigen Pressekonferenz (21. März). „Auch das Programm 2017 sieht vor, dass wir in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe leisten“, betont der Landeshauptmann.
Das Programm berücksichtigt unter anderem neue Ziele und Richtlinien der EU, die im „Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik“ definiert werden. Krisengebiete wie Syrien und Irak aber auch der Südsudan und die Zentralafrikanische Republik fordern ein rasches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft mittels Bereitstellung von humanitärer Hilfe. „Auch Südtirol hat seine entwicklungsorientierte humanitären Projekte in diesen Gebieten im Jahr 2016 ausgebaut und so einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Not der leidtragenden Bevölkerung zu mindern und die damit oft eng verbundenen Migrationsbewegungen einzudämmen“, sagt Kompatscher. Die Projekte werden derzeit umgesetzt und trügen dazu bei, den Menschen in ihren Ländern nicht nur das Nötigste zum Überleben sondern auch mehr Zukunftsperspektiven zu geben. Darüber hinaus sei es wichtig, Projekte und Programme in den für das Land Südtirol strategisch zentralen Ländern wie Burkina Faso, Uganda, Tansania, Nepal, Afghanistan und Libanon fortzusetzen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Krisen zu leisten.
Besonders bewährt hat sich in der Vergangenheit, langfristige territoriale Partnerschaften auszubauen. Auf diese Weise werde die Eigenverantwortung der Partnerländer gestärkt sowie die Zivilgesellschaft und die Demokratisierung vorangebracht. Aber auch mit der Euregio, der EU oder der italienischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit arbeitet das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten zusammen, wenn es gilt, die Kräfte zu bündeln. Zu den lokalen Akteure der Entwicklungszusammenarbeit zählen all jene Organisationen, Lokalkörperschaften, die Universität, Privatpersonen, Stiftungen oder Unternehmen, die sich von den Prinzipien der unternehmerischen Sozialverantwortung, auch Corporate Social Responsibility genannt, leiten lassen.
Auch Bewusstseinsbildung in Südtirol ist Teil des Programms
„Im heurigen Landesprogramm wird zudem erneut der Rolle Rechnung getragen, die die Bewusstseinsbildung bei lokalen Akteuren und der Bevölkerung zugunsten einer gerechteren ökosozialen Weltordnung einnimmt“, sagt die zuständige Amtsdirektorin, Elisabeth Spergser.
Von den 3,8 Millionen Euro Budget für 2017 wurden knapp 1,5 Millionen Euro schon 2016 für Tätigkeiten zweckgebunden, die in das Jahr 2017 hineinreichen, so dass für neue Projekte gut 2,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Insgesamt wird ein Anteil von etwa 60 Prozent der Mittel über Ausschreibungen externen Organisationen bereitgestellt.
Bis Ende Jänner 2017 haben 44 Non-Profit-Organisationen mit Rechtssitz oder einem operativen Sitz in Südtirol 64 Entwicklungsprojekte eingebracht. Das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten prüft diese zurzeit, parallel dazu auch die neu definierten Projekte der jeweiligen Partnerschaftsprogramme für Burkina Faso, Uganda, Tansania, Nepal und der tibetischen Exilgemeinschaft.