Von: luk
Bozen – Das AFI erneuert demnächst seine Führungsgremien. Damit endet die Ära der Präsidentschaft von Toni Serafini (UIL-SGK) und Christine Pichler (AGB CGIL), die von 2014 an nacheinander dem Institut vorstanden. Zeit für eine kurze Leistungsrückschau und den Ausblick auf die neuen Aufgaben.
Nach dem heute genehmigten Jahresabschluss 2018 wird das AFI | Arbeitsförderungsinstitut bald seine Führungsgremien neu besetzen. Es handelt sich um den Rat und den Ausschuss des Institutes, das seit 1992 als öffentliche Körperschaft forschend und bildend die arbeitsrechtlichen, sozialen und die ökonomischen Belange der Südtiroler Arbeitnehmerschaft und ihrer Vertretungen befördert. In den letzten fünf Jahren hatten sich Toni Serafini vom Gewerkschaftsbund UIL-SGK und Christine Pichler vom AGB CGIL den Vorsitz des Institutes geteilt. Die Leitung des Institutes ist seit Oktober 2012 in den Händen von Stefan Perini.
Das AFI 2014-2018 in Zahlen
Einige der Produkte des Arbeitsförderungsinstitutes sind inzwischen bereits zu einer Institution geworden, so das AFI-Barometer, das vierteljährlich von 500 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen in einer statistisch repräsentativen Auswahl zum Stimmungsbild und zu aktuellen Problemen befragt, oder der „Lehrlingskalender“, der seit über 20 Jahren die arbeitenden Lehrlinge über ihre Rechte und Pflichten aufklärt. Von 2014 bis 2018 hat das AFI 19 Forschungsberichte und 42 Kurzstudien („Zoom“) veröffentlicht und hat 26 Tagungen, acht Seminare und drei Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Die dazu veröffentlichten 154 Presseaussendungen führten, zusammen mit zahlreichen TV-und Radiointerviews, zu 1.737 Nennungen in den Print- und Online-Medien. Die Internetseite des AFI erzielte im Jahr 2018 insgesamt 17.227 Sessions, 48.831 Seitenaufrufe und 4.652 Downloads.
Die Glanzlichter
Toni Serafini, der dem AFI von April 2014 bis Oktober 2016 vorstand, hebt aus seiner Amtszeit die Forschungs-Trilogie zum Wohlfahrtsstaat hervor. Als „pionierhaft“ gelten Serafini die Tagungen des AFI zur sozialen Mobilität und zur Ungleichheit in Südtirol. Er erinnert sich gerne an den großen Widerhall der Fachtagung zu Mindestlöhnen und Mindestsicherung und bezeichnet die Erhebung der atypischen Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst sowie die Tagung zum 20-jährigen Bestehen des Instituts unter dem Motto „Wissen macht stark“ als weitere Glanzlichter der Tätigkeit des AFI.
Für Serafinis Nachfolgerin und amtierende Präsidentin Christine Pichler sind die periodischen Auswertungen des Instituts der Südtiroler Einkommenssteuererklärungen wichtig, aber auch die groß angelegte Erhebung zu den Arbeitsbedingungen in Südtirol, die Bestandsaufnahme von gewerkschaftlichen Betriebsabkommen in den 100 größten Unternehmen im Land sowie die Erhebung der weiblichen Beschäftigungslage in Südtirols Großunternehmen im Auftrag der Gleichstellungsrätin des Landes. Präsidentin Pichler verwies außerdem auf den Seminarzyklus „Arbeit 4.0“, auf die Fachtagung „Working Poor“, die „Agenda Welfare 2030“ und die Fortbildungskurse für Gewerkschaften, die mit September 2017 wiederaufgenommen worden waren.
Die Strategie-Schlüssel
Im Herbst 2012 übernimmt Stefan Perini die Leitung des Instituts. „Die künftige Strategie des AFI lag in den drei Schlüsselwörtern: Neupositionierung, Neuorganisation und Kommunikation“, erinnert sich Direktor Perini. „Wir haben auf Themen gesetzt, die den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen unter den Nägeln brennen, also Löhne, Arbeitsqualität, Kollektivverträge, Wohnen, Sozialleistungen, Armutsgefährdung, soziale Gerechtigkeit. Wir haben einen neuen Sitz für das Institut gefunden und haben die Satzungen zeitgemäß gemacht. Die Kommunikation haben wir intensiviert und wir haben mehr in die Verbreitung unserer Forschungsergebnisse investiert“, berichtet Perini. „Nun geht es darum, die Marschrichtung für die nächsten fünf Jahre auszumachen“, schließt der AFI-Direktor.
Die neuen Gremien
Das Arbeitsförderungsinstitut ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, die zum größten Teil vom Land Südtirol finanziert wird. Die Führung des Institutes obliegt den Südtiroler Gewerkschaften und den repräsentativsten Sozialverbänden für Arbeitnehmer im Land. Die „Mission“ des AFI ist es, durch Forschung und Weiterbildung die beruflichen und wirtschaftlichen Interessen der Südtiroler Arbeitnehmerschaft zu fördern. Demnächst wird die Südtiroler Landesregierung 20 neue Mitglieder für den Institutsrat ernennen. Der Rat wählt dann aus seiner Mitte den Ausschuss und dieser den Präsidenten bzw. die Präsidentin. Neuigkeit am Rande: Gemäß den neuen Richtlinien des Landes wird der Ausschuss nicht mehr aus sieben, sondern aus sechs Mitgliedern bestehen, die drei und nicht mehr fünf Jahre lang im Amt bleiben.