24-Stunden-Programmier-Marathon

Alle Gewinnerprojekte des Open Data Hackathon 2016

Freitag, 21. Oktober 2016 | 16:54 Uhr

Bozen – Von der App, mit der man Pilze suchen kann, bis zu jener, die Einsätze der Feuerwehr in Echtzeit koordiniert: Die Teams des Open Data Hackathon 2016 präsentierten Lösungen für die verschiedensten Bereiche des täglichen Lebens. Dieser Programmier-Marathon wird bereits seit einigen Jahren von IDM Südtirol organisiert. Partner des Hackathon 2016 war die Stiftung Südtiroler Sparkasse. Thema der diesjährigen Ausgabe war die Frage, welche Apps, Programme und Softwares Südtirols nachhaltige ökologische Entwicklung fördern können. Innerhalb von 24 Stunden mussten die Teilnehmer am Sitz der IDM in der Siemensstraße dazu einen Prototypen austüfteln, programmieren und testen, der anschließend von einer Expertenjury begutachtet wurde. Für die Siegerteams winkten sechs Preise, die von IDM, der Stiftung Südtiroler Sparkasse und diversen Sponsoren zur Verfügung gestellt worden waren.

“Bei diesem Programmier-Marathon – oder eben Hackathon – wollten wir kreative Köpfe zusammenbringen, die sich gegenseitig befruchten: 24 Stunden lang haben Programmier-Talente und Web-Designer in Teams zusammengearbeitet und versucht, kostenlose Lösungen zu entwickeln, die zur Verbesserung des täglichen Lebens beitragen können“, sagt Patrick Ohnewein vom Ecosystem ICT & Automation von IDM, welches das Event gemeinsam mit der Stiftung Südtiroler Sparkasse organisiert hat. „Wir sind überzeugt davon, dass bei solchen Initiativen sehr gute Ergebnisse erreicht werden können; hier wird eine innovative Methode angewendet, bei der gute Ideen in Prototypen verwandelt werden – und das innerhalb nur weniger Stunden. Bei der Auflage 2016 war man auf der Suche nach Lösungen, die den eigenen Lebensraum innovativer, nachhaltiger und gleichzeitig ‚grüner‘ machen”, sagt Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse.

Nach der Begrüßung am Samstagvormittag wurden die Teilnehmer des Hackathon einander vorgestellt und erfuhren die Regeln des Wettbewerbs und die Bewertungskriterien der Jury. Dann wurden Teams gebildet, die sich im Anschluss einen spannenden Wettkampf um die sechs Preise lieferten, die von den Organisatoren und Sponsoren zur Verfügung gestellt worden waren. Prämiert wurden schließlich die Teams Mushters, Pringles, Max Valier, Emersy, Ride Trades und Huttebot. Fünf Siegerteams hatten Apps entwickelt, während die Gruppe Huttebot einen automatischen Chat kreiert hatte, einen sogenannten „bot“, der aufgrund von Angaben aus einem Social-Media-Chat nach Berghütten sucht. Dieses Projekt brachte dem Team die Möglichkeit ein, an einer Tagung über Tourismus und Web in Innsbruck teilzunehmen. Der Preis wurde ausgesetzt vom Institut für semantische Technologien der Universität Innsbruck.

Transport war das Thema von drei weiteren ausgezeichneten Teams. Die Gruppe Pringles entwickelte etwa eine App für die Smart Watch, die es ermöglicht festzustellen, wo sich der nächste Autobus befindet. Dafür gewann das Team tragbare Geräte des Start-ups Pulselab. Die App des Teams Max Valier hilft hingegen dabei, das „Sharing“ – also Teilen – des eigenen Autos oder Fahrrads mit Freunden zu organisieren und bekam dafür den Preis zuerkannt, den die Deutsche Bahn und die SASA zur Verfügung gestellt hatten: die Teilnahme an einem Hackathon in Berlin. Auch die Gruppe Ride Traders erfand eine App für ein Car Sharing auf Tauschbasis, bei der die gefahrenen Kilometer als Fahrer und jene als Passagier berücksichtigt werden. In diesem Siegerteam, das sich einen Voucher von Würth Phoenix zusicherte, war auch Noah Cohen, Student aus den USA, der derzeit ein Informatik-Masterprogramm an der Freien Universität Bozen absolviert.

Ein weiterer Teilnehmer des Hackathons ist ebenso Student der Uni Bozen: Der Informatiker Krzysiek Plachno absolviert einen Erasmus-Aufenthalt in Südtirol und war Teil des Teams Emersy, das sich eine Feuerwehr-App ausdachte. Über diese App erhält jeder Feuerwehrmann wichtige Infos wie etwa zur Lage des Einsatzortes oder zu den besten Zufahrtswegen direkt auf seine Smart Watch, wodurch Pumpen und Schläuche viel schneller verlegt werden können. Mit dieser Lösung haben sich die vier Gruppenmitglieder eine Studienreise nach San Francisco verdient. Mushters, das sechste ausgezeichnete Team, bekommt als Preis für seine App die Möglichkeit, ein Jahr lang von den Experten des Gründerzentrums von IDM professionell begleitet zu werden. Dort kann das Team seine Anwendung weiterentwickeln, mit deren Hilfe man Pilze suchen und auch sofort die Sammelgebühr an die betroffene Gemeinde entrichten kann.

Von: mk

Bezirk: Bozen