Von: luk
Bozen – Das Südtiroler Energieunternehmen Alperia hat im ersten Halbjahr des laufenden Jahres den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern können, obwohl die Stromproduktion um knapp zehn Prozent geringer war. Laut einer Pressemitteilung der Alperia liegt der Grund dafür weniger daran, dass der Strompreis um 2,4 Prozent gestiegen ist, sondern weil die im Strom- und Gasverkauf tätige Tochtergesellschaft Alperia SUM konsolidiert wurde.
Am 1. August 2019 hat der Vorstand der Alperia AG die Halbjahresbilanz zum 30. Juni 2019 geprüft und genehmigt.
Die Gesamterträge der Gruppe von 746,3 Mio. Euro verzeichnen einen erheblichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (+97,7 Mio.). Dies ist in erster Linie auf die erstmalige Konsolidierung der im Strom- und Gasverkauf tätigen Tochtergesellschaft Alperia SUM zurückzuführen.
Im betrachteten Halbjahr war die Stromproduktion aus Wasserkraft gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent rückläufig. Grund war die im Vergleich zu 2018 später eingesetzte Schneeschmelze. Der durchschnittliche Strompreis an der Strombörse lag knapp über 55 Euro/MWh und damit um 2,4 Prozent über dem Vergleichspreis 2018.
Das EBITDA der Gruppe belief sich auf 105,1 Mio. Euro gegenüber 93,4 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2018. Der Vergleich der beiden Jahre ist jedoch nicht einheitlich, da die Veränderung des Konsolidierungskreises, die Aufstellung einiger Gesellschaften unter den Discontinuing Operations und die Anwendung des neuen internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 (Leasing) Auswirkungen auf die Ergebnisse haben.
Der Reingewinn der Gruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 entwickelte sich mit 24,9 Mio. Euro ausgesprochen positiv (2018 waren es 17,8 Mio. Euro). Dieses positive Ergebnis profitiert von einer einmaligen Transaktion der Gruppe in Form einer Steuerbefreiung für einige immaterielle Vermögenswerte, die im Wert einiger Wasserkraftkonzessionen bestehen.
Einen starken Zuwachs verzeichneten auch die Investitionen im Berichtszeitraum in einer Höhe von über 36 Mio. Euro (über 24 Mio. Euro im Jahr 2018), die insbesondere im Bereich der Stromverteilung zur Verbesserung von Qualität und Kontinuität der Versorgung und in der Produktion für die Modernisierung der Wasserkraftwerke getätigt wurden.
Die Nettofinanzverschuldung ist weiterhin rückläufig im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 und liegt zum 30. Juni 2019 bei 422,8 Mio. Euro (435,9 Mio. Euro zum 30. Juni 2018). Dies zeigt die positive Fähigkeit der Gruppe bei der Generierung von neuem Kassenfluss.
Der genannte Betrag von 422,8 Mio. Euro wurde negativ belastet durch die erstmalige Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16, der in der Bilanz zur Bildung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 46 Mio. Euro führte. Diese beziehen sich in erster Linie auf die mit den Wasserkraftkonzessionen verbundenen sog. „Nasswerke“. Positive Auswirkungen hatte die Einbeziehung in die Nettofinanzverschuldung einer finanziellen Forderung in Verbindung mit dem Eigentum an der Hochspannungsleitung in Höhe von 31 Mio. Euro, die gemäß dem Rechnungslegungsstandard IAS 17 (jetzt IFRS 16) erfasst wurde.
Des Weiteren wurden weitere Anstrengungen unternommen, um die Nachhaltigkeit in strukturierter Art und Weise in die Strategie der Gruppe im Einklang von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Grundsätzen zu stärken.