Von: luk
Auer – Beim Obstbauseminar „Summer Special“ des Vereins der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S) stand am Dienstag, 27. Mai, die Zukunft des Apfelanbaus im Mittelpunkt. Über 100 Fachleute und Interessierte trafen sich am Außenbetrieb „Binnenland“ des Agrarbetriebs Laimburg, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Das Programm umfasste drei Stationen im Feld. Ein Fokus lag auf dem Thema Agri-Photovoltaik – einer Technologie mit wachsender Bedeutung für Landwirtschaft und Energie. Martin Thalheimer vom Versuchszentrum Laimburg stellte die Pilotanlage in Auer vor: Auf 3.000 Quadratmetern überspannen knapp fünf Meter hohe Solarmodule 13 Apfelreihen und erzeugen Strom für rund 20 Haushalte.
An der zweiten Station zeigten Elias Holzknecht und Christian Andergassen (VZ Laimburg), wie sich neue technische Hilfsmittel im Obstbau einsetzen lassen. Mit speziellen Kamerasystemen wird der Zustand der Bäume erfasst, um die Ausdünnung besser planen und umsetzen zu können. Ziel ist es, die Arbeiten am Baum effizienter zu gestalten und dabei Ertrag, Qualität und Ressourceneinsatz zu optimieren.
Walter Guerra und Francesco Panzeri (VZ Laimburg) gaben an der dritten Station Einblick in aktuelle Forschungsprojekte zur Sortenentwicklung. Dabei werden Genetik und Mikrobiom von über 600 Apfelsorten untersucht, um robuste, ressourcenschonende und geschmacklich überzeugende Sorten zu entwickeln. Ergänzend kommen moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, Sensorik und Modellierung zum Einsatz.
„Das Obstbauseminar ist eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen Praxis, Forschung und Politik“, betonte Klaus Kapauer, Organisator der Veranstaltung. „Die vorgestellten Innovationen zeigen, wohin sich der Südtiroler Obstbau entwickeln kann.“
Am Abend sprachen im Felsenkeller des Landesweinguts Laimburg Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, und Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher Grußworte.
Zum Abschluss stellte Giovanni Missanelli, Direktor von Assomela, das neue Pflanzenschutzbüro vor – eine gemeinsame Initiative mehrerer Branchenverbände, die er künftig leiten wird. Er erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Aufgaben des neuen Büros, das den Austausch zwischen Fachleuten und Behörden bündeln und praxistaugliche Lösungen für den Pflanzenschutz fördern soll. „Es darf keine Verbote mehr geben, ohne praxistaugliche Alternativen bereitzustellen“, so Missanelli.
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