Von: luk
Bozen – Richard Goller, Sekretär der Fachgewerkschaft Transport und Verkehr im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB-GTV), bemängelt eine mangelnde Unterstützung der Tourismus- und Handelstreibenden in Bezug auf das Problem im Südtiroler Nahverkehr.
“Unabhängig von den Bedürfnissen der täglichen Pendler”, erläutert Goller, “ist der Tourismus und der Handel einer der Hauptprofiteure vom öffentlichen Nahverkehr. Seit je her hat es Kooperationen zwischen Amt für Mobilität und dem Tourismus gegeben. Als Beispiel können neugebaute Haltestellen und zusätzliche Linien, die für touristische Zwecke sinnvoll sind, genannt werden. Zweifelsohne war der öffentliche Nahverkehr in Südtirol in der Vergangenheit eine Erfolgsgeschichte und auch ein wesentlicher Bestandteil der touristischen Erfolgsgeschichte Südtirols. Umso verwunderlicher ist nun die Tatsache, dass in der Causa öffentlicher Nahverkehr, vonseiten des Südtiroler Tourismus und anderen Profiteuren, keine Unterstützung zu vernehmen ist.“
„Die hygienischen Zustände der Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr haben sich sukzessive verschlechtert und lassen im Vergleich zum benachbarten Ausland zu wünschen übrig. Beschwerden diesbezüglich sind gegenwärtig gehäuft zu vernehmen. Genauso gehäuft hat sich der Umstand, dass den Chauffeuren oftmals nicht angemessene Ruhepausen zugestanden werden – dies könnte in letzter Instanz auch Auswirkungen auf die Sicherheit haben. Als Konsequenz dieser Mängel haben viele einheimische Chauffeure ihre Stellen gekündigt. Nachbesetzt wurden diese Stellen vielfach von auswärtigem, nicht ortskundigem Personal, welches bisher keine Erfahrung mit Südtirols Passstraßen sowie dem Südtiroler Winter gemacht hat und Großteils der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Unverständlich in diesem Kontext ist deshalb, dass die Südtiroler Tourismus- und Handelstreibenden nicht ihre Stimme erheben und die Einhaltung von Hygienestandards, sowie die Anstellung von einheimischen, mit Südtirol vertrauten und der deutschen Sprache mächtigen Personal fordern. In meiner Funktion als Sekretär der Fachgewerkschaft Transport und Verkehr im ASGB fordere ich deshalb auch die Wirtschaftstreibenden in aller Entschiedenheit auf, sich für die Einhaltung der gewohnten Standards im öffentlichen Nahverkehr einzusetzen“, schließt Goller.