Von: mk
Bozen – Es sind aktuell in vielerlei Hinsicht bewegte und herausfordernde Zeiten. Der Wirtschaftsverband hds nennt als Beispiele die explodierenden Energiekosten, die hohe Inflation oder die Personalnot. Hinzu kommt ein Regierungswechsel in Italien. „Die neue Regierung wird auch viele Themen anpacken müssen, die uns Unternehmerinnen und Unternehmer betreffen“, so der hds.
„Ein Thema, das bereits seit längerem auf der Tagesordnung italienischer Regierungen steht, ist die für Südtirol vorgesehene autonome Regelung der Öffnungszeiten im Handel“, erklärt hds-Präsident Philipp Moser. Die Weichen dafür sind mit einer Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut im September 2021 bereits gestellt worden. Darauf aufbauend könnte dann eine eigene Südtiroler Regelung verabschiedet werden.
Der Wirtschaftsverband hds setzt sich seit langem für eine eigene Südtiroler Regelung ein. „So wie bereits viele andere Bereiche im Handel autonom in Südtirol geregelt werden können, sollte auch dieser Teil folgen, auch um die Geschäftsöffnungszeiten bzw. Schließungen an Sonn- und Feiertagen südtirolweit regeln zu können“, betont Moser
Um die aktuelle Stimmung zu diesem Thema unter den Mitgliedsbetrieben abzufragen, hat der hds in diesen Tagen eine landesweite Erhebung durchgeführt. „Die Ergebnisse bestätigen unseren bisherigen Weg: Es braucht eine auf Südtirol zugeschnittene Regelung“, so das Fazit von Präsident Moser.
Auf die Frage, ob sich der hds für eine Sonn- und Feiertagsschließung im Einzelhandel einsetzen soll, hat eine sehr große Mehrheit der Beteiligten (82,39 Prozent) mit Ja geantwortet – unabhängig von ihrer Herkunft (Stadt oder Landgemeinde und Bezirk) sowie vom Bereich (Food und Non-Food), in welchem sie tätig sind.
In Anbetracht der schwierigen Zeit (Energiekrise, Mitarbeitermangel) hat der hds zugleich erhoben, ob Mitgliedsbetriebe aktuell darüber nachdenken, die Öffnungszeiten ihres Betriebes zu reduzieren und/oder sogar ihren Betrieb an Sonntagen zu schließen: Die Mehrheit (55,85 Prozent) denkt sowohl an Sonntagsschließungen als auch zusätzlich an die Reduzierung der Öffnungszeiten.
Regional entscheiden und Expertengruppe
„Wir unterstützen somit weiterhin das Bemühen des Landes Südtirol, in diese Richtung weiterzuarbeiten, um unsere Autonomie auszubauen – ganz im Sinne des europäischen Grundprinzips der Subsidiarität. Es gilt regional zu entscheiden. Und es geht darum, unsere Besonderheiten zu berücksichtigen, unsere klein- und familiengeführten betrieblichen Strukturen zu schützen und insgesamt unsere wirtschaftliche Autonomie zu stärken“, resümiert abschließend der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser. Der Wirtschaftsverband wird dazu auch eine Expertengruppe einsetzen, die Empfehlungen zum Thema Geschäftsöffnungszeiten ausarbeiten wird.