Von: mk
Bozen – Die Fachgewerkschaften für Bau haben dem Baukollegium im Unternehmerverband und dem LVH die jeweiligen Plattformen für die Erneuerung des Landeszusatzvertrages übermittelt.
Laut Sekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Bau-Holz-Wildbachverbauung, Friedrich Oberlechner, sei es unabdingbar, dass die Verhandlungsdelegation der Arbeitgeber der gegenwärtigen Situation Rechnung trägt. Die enormen Kaufkraftverluste, die die Beschäftigten in den letzten Jahren erlitten haben, müssten dringend aufgefangen werden.
„Der Spruch ‚Kein Auskommen mit dem Einkommen‘ ist aktuell leider keine Floskel mehr. Die Inflation frisst die Einkommen der Beschäftigten auf. Wir haben in unseren Plattformen für die Erneuerung des Landeszusatzvertrages im Sektor Bau Industrie und Handwerk konkret einen Ausgleich der Inflation seit 2011 gefordert – wohlwissend, dass es sich um hohe Summen handelt. Nun stehen die Arbeitgeber in der Pflicht: Wollen sie ihren Mitarbeitern ermöglichen, mit dem Lohn anständig über die Runden zu kommen, oder sind Aussagen, wie ‚Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital‘ eine Farce“, so Werner Blaas, ebenfalls Gewerkschafter im ASGB.
Natürlich würden die Plattformen weitere Forderungen beinhalten, die darauf abzielen, die Berufe im Sektor Bau aufzuwerten und deren Attraktivität zu steigern. Oberlechner präzisiert: „Die Arbeitgeberverbände müssten den Gewerkschaften für diesen Vorstoß eigentlich dankbar sein. Denn eine Aufwertung der Berufsgruppen ist in ihrem Sinne. Stichwort Arbeitskräftemangel. Dem entgegenzuwirken, müssen die Arbeitgeber aber auch kompromissbereit sein, ansonsten riskieren wir, dass sich die Situation langfristig verschlechtert.“
Die Gewerkschaften seien bereit für die kommenden Verhandlungen und zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung zu Gunsten der Mitarbeiter und damit auch der Betriebe gefunden werde.