Von: luk
Bozen – Die Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt für 2024 eine Abnahme von Umsätzen und Investitionen in der Südtiroler Bauwirtschaft. Die Ertragslage bleibt dennoch für 90 Prozent der Unternehmen befriedigend, auch dank steigender Verkaufspreise. Die Aussichten für 2025 werden auf der einen Seite von der Senkung der Zinssätze begünstigt, auf der anderen Seite aber auch von der großen Ungewissheit über die Erholung der privaten Nachfrage belastet. Auch die erneute Einschränkung der steuerlichen Anreize durch das Haushaltsgesetz der italienischen Regierung wirkt sich negativ auf die Erwartungen der Unternehmen aus.
Das Geschäftsklima im Bausektor bleibt im Allgemeinen positiv: Neun von zehn Unternehmen schätzen die Rentabilität im Jahr 2024 als befriedigend ein. Sie melden aber einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr, der auf eine geringere Nachfrage aufgrund der hohen Zinsen und der Reduzierung der steuerlichen Anreize für Renovierungen zurückzuführen ist. Darüber hinaus wirken sich der Nachfragerückgang und die erschwerten Finanzierungsbedingungen negativ auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen im Bausektor aus. Was die Beschäftigung betrifft, so gab es im Baugewerbe in den ersten neun Monaten 2024 durchschnittlich knapp 18.000 Arbeitnehmer, was einer Zunahme um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
In den kommenden Monaten rechnen die Unternehmen mit keiner wesentlichen Erholung der Umsätze, obwohl die allmählich sinkenden Zinsen die private Wohnungsnachfrage anregen dürften. Diesem positiven Aspekt steht aber die Entscheidung der italienischen Regierung entgegen, die steuerlichen Anreize für Renovierungen ab 2025 weiter zu reduzieren. Infolgedessen sind die Aussichten für das kommende Jahr von großer Ungewissheit geprägt, so dass ein Drittel der befragten Unternehmen keine Rentabilitätsprognose abgeben konnte. Von denjenigen, die sich geäußert haben, sind jedoch 88 Prozent zuversichtlich, ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis zu erzielen.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, betont das Problem des knappen Wohnraums in Südtirol: „Der Wohnungsmangel betrifft immer mehr Südtiroler und Südtirolerinnen, vor allem junge Menschen und Familien. Um dem entgegenzuwirken, ist es notwendig, nicht mehr genutzte Flächen zu bebauen, wie z.B. das Bozner Bahnhofsareal oder ehemalige Militärflächen in mehreren Südtiroler Städten. Diese Grundstücke befinden sich oft in guten Lagen und stellen eine Chance für den Wohnungsbau dar.“
Es folgen die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Christian Egartner, Präsident des Baukollegiums
„Die öffentlichen Investitionen, die umgesetzt werden bzw. geplant sind, sind für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zentral und sorgen aktuell für Auslastung. Demgegenüber steht der private Wohnbau, der stark rückläufig ist. Die angekündigten Maßnahmen der Politik zum leistbaren Wohnen müssen schnell beschlossen werden und greifen, denn Wohnen spielt für die Entwicklung eines Landes eine grundlegende Rolle.“
Rodolfo Gabrieli, Präsident CNA-SHV Bauwesen
„Die Kürzung der Baubonusse im Haushaltgesetz 2025 wird dem Sektor nicht helfen. Kurzfristig werden die Auswirkungen durch die Investitionen in öffentliche Gebäude abgefedert, die dank der PNRR-Mittel möglich sind. Um eine drastische Abschwächung zu vermeiden, fordern wir langfristige Maßnahmen sowohl auf Landes- als auch auf Staatsebene, wie die Einrichtung eines öffentlichen Garantiefonds für den privaten Sektor.“
Fritz Ploner, Obmann der Baugruppe im lvh
„Die Reduzierung der steuerlichen Anreize stellt den Bausektor vor Herausforderungen, doch gibt es auch Chancen: Gerade jetzt ist es wichtig, innovative und nachhaltige Bauprojekte voranzutreiben, die auf langfristige Stabilität setzen. Mit gezielten Fördermaßnahmen auf Landesebene können Handwerksbetriebe gestärkt und zukunftsfähig gestalten werden.“
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15 Kommentare auf "Baugewerbe in Südtirol: Ungewissheit und Umsatzrückgänge"
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DES GLAB I GERN……BEI UNSERER LANDESREGIERUNG DARF MAN JA NICHTS MEHR MACHEN UND WENN DAUERT DIE GENEHMIGUNGSPHASE 10 JAHRE…….ES KOMMT HIER SO WIE IN DEUTSCHLAND……AUFLAGEN;BÜROHENGSTE WO MANN SCHAUT;BESTIMMUNGN;GESETZE;BESCHEINIGUNGN;ERKLÄRUNGEN;BESTÄTIGUNGEN;BEGLAUBIGUNGEN;……..NUR DIE STEUREN ……DIE KANN MAN ZAHLEN
Des munsch a lei du…Schaugsch mol un wos die Hotels ols terfn und baun…
Und wenn sie net terfn baun sie holt dert und zohln Strof.
@Stryker
die Hotels sind auch privilegiert so wie die Bauern, nur das Fußvolk hat die Arschkarte
@ Aurelius………Was “ARBETEST” du denn mein Freud……Ladesangestellter??? WEIL DU IMMER SO EINEN HASS AUF DIE SELSTSTÄNDIGEN HAST……KLÄR UNS ENDLICH AUF
Bau von min. 5000 Wohnungen aus öffentlicher Hand un Südtirol, Mieten würden sinken, Bau hat Arbeit.
und zahlen tut wer? sind ja “nur” so um 20 bis 25 Millionen für den bau und + die enteignungsspesen des baugrundes 😂
Das Land baut und verkauft an Ansässige für einen fairen Preis ohne dass irgend ein Zwischenhändler daran mitverdient und ohne dass mit den Wohnungen spekuliert wird.
@So sig holt is
Ein Mega-Tunnel weniger in Südtirol und das Geld würde zur Verfügung stehen.
@So sig holt is Na, du scheinst nicht zu verstehen wie sowas funktioniert. Man verkauft die Wohnungen dann mehr oder weniger zum Selbstkostenpreis oder vermietet die langfristig zu guten Bedingungen. Das Land finanziert nur vor, das ist der Unterschied unf bekommt ihr Geld zurück. Was meinst du wie ein WOBI funktioniert genau so!
Viel Ahnung hast du da nicht. Ich sag mal GAR KEINE!
@horst777 Man muß sie nicht verkaufen, man kann sie auch vermieten. Denn es geht schließlich darum, alken finanzierbare Wohnungen zu gewährleisten und nicht solchen, die nrn großen Teil des Geldes schon haben. Ein Mix davon. Wie er zur Zeit in Bruneck gebaut wird.
das hat alles das 110% Gesetz gemacht. profitiert haben nur die reichen. jetzt muss Geld her für das emense Loch . vielen Dank Herr Dragi
Genau. Die haben von der Gesellschaft Geld zum sanieren kassiertbund dann wieder teuer verkauft. Da hat man noch gut Geld verdient.
Tja, Wien als Model wäre perfekt. Übrigens auch für die Integrierungbakker, arm, Reich, Migrante usw. Aber in Südtirol will man sich nichts abgucken sondern immer besser machen. Was zwangsläufig daneben geht.