Grünes Licht für verbessertes Projekt

BBT-Zulaufstrecke Franzensfeste – Waidbruck: Einen Schritt weiter

Dienstag, 26. Februar 2019 | 15:29 Uhr

Bozen – “Ich stelle mit Genugtuung fest, dass die Forderungen des Landes Südtirol und der betroffenen Gemeinden, welche die Auswirkungen der Bauarbeiten der Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck des Brennerbasis-Tunnels (BBT) mindern werden, nun im definitiven Bauprojekt berücksichtigt sind”, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz der Landesregierung. Mit einigen Details des Projekts waren die Gemeinden und das Land Südtirol zunächst nicht einverstanden gewesen und hatten Nachbesserungen verlangt. Diese arbeitete der Netzbetreiber und Bauherr RFI ins Projekt ein.

Gestern hat das Land Südtirol deshalb bei der staatlichen Dienststellenkonferenz in Rom das Projekt samt entsprechenden Nachbesserungen gutgeheißen. “Damit haben Land und Gemeindeverwalter den Sorgen der Bürger, beispielsweise der Gebiete rund um Feldthurns und Villnöss, die ich mehrmals getroffen habe, Rechnung getragen und konkrete Verbesserungen erreicht”, sagt der Landeshauptmann. Dazu zählen etwa solche zur Reduzierung von Lärm-, Licht- und Staubbelastungen, die infolge der Bauarbeiten entstehen.

Am gestrigen Termin in der italienischen Hauptstadt hat der Direktor der BBT-Beobachtungstelle, Martin Ausserdorfer, teilgenommen. Das definitive Projekt braucht nun noch die Genehmigung des Interministeriellen Ausschusses für Wirtschaftsplanung, CIPE, die im ersten Halbjahr 2019 erwartet wird. Gleichzeitig beginnt RFI bereits mit der Vorbereitung der Ausschreibung. Die Mittel für das Projekt Franzensfeste – Waidbruck hat das Transportministerium RFI bereits zur Verfügung gestellt.

Konkrete Nachbesserungen

Im Konkreten wurden die Erhöhung der Schutzmaßnahmen gegen Lärm sowohl im Bau als auch im Betrieb an allen offenen Bereichen eingefordert und erhalten. Vor allem in der Bauphase muss genauestens darauf geachtet werden, dass Staub-, Lärm- und Lichtbelastungen eingeschränkt werden. Auch der Schwerverkehr von und zu den Baustellen erhält klare Auflagen: Dieser darf nur die jetzt genehmigten Strecken benutzen. Hierzu wird zur Baustelle beim heutigen Prader Areal eine eigene Abfahrt von der Autobahn gebaut. Die Genehmigung für eine eigene Einfahrt am selben Ort wurde bisher von den zuständigen Behörden nicht erteilt, dieses Ziel wird aber weiter mit Nachdruck verfolgt.

Auf Wunsch der betroffenen Gemeinden und des Landes Südtirol wurde die gesamte Baustellenzufahrt von Albeins zum Baustellenareal der Villnösser Haltestelle gestrichen. Bei der Talquerung mit der Brücke konnte das Land höchste Standards für den Lärmschutz vorschreiben. In Waidbruck sollen die Lärmschutzmaßnahmen ehestmöglich umgesetzt und zudem die Bestandsstrecke hinsichtlich Vibrationen saniert werden. Im Projekt sind die Deponiestandorte Gatschwiesen und Unterseeber bei Vahrn zur Gänze gestrichen worden. Der Bahnhof Franzensfeste erhält Lärmschutzwände. Im gesamten Eisacktal soll gleichzeitig mit dem Bau der Zulaufstrecke die Stromversorgung durch die Terna nach Bedarf neu geregelt werden.

Der Landeshauptmann zeigt sich davon überzeugt, dass man zum heutigen Stand des Projektes bereits vieles im Interesse des Landes und der einzelnen Gemeinden erreichen konnte. “Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Land war beispielhaft – mit dem Ziel, dieses Bauprojekt für die Bevölkerung erträglich zu machen. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Bezirkspräsident Walter Baumgartner und dem Direktor der Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer, welche die Koordination und den Ausgleich der Interessen geleitet haben”, betont der Landeshauptmann.

Kompatscher zufolge werden die Gemeinden auch weiterhin in alle Schritte miteinbezogen werden, “etwa für die Detailplanungen, bei denen die Beobachtungsstelle und die Umweltagentur nochmals auf die Gemeinden zukommen werden, um den bisherigen Dialog fortzusetzen und abgestimmt agieren zu können”, sagt der Landeshauptmann.

Von: luk

Bezirk: Bozen, Eisacktal