Von: mk
Bozen – Kürzlich trafen sich in der Handelskammer Bozen die Spitzen der Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern, der Wirtschaftskammer Tirol sowie der Handelskammern von Bozen und Trient. Dabei stand auch eine Besichtigung des Wasserkraftwerks St. Anton auf dem Programm.
In regelmäßigen Abständen verabreden sich die Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse, um grenzüberschreitende wirtschaftspolitische Themen zu besprechen. Ziel dabei ist es, wichtige Zukunftsthemen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.
Vor kurzem fand das Vierkammertreffen in der Handelskammer Bozen statt. Ein Programmpunkt war dabei die Besichtigung des Wasserkraftwerks St. Anton in Bozen.
„Angesichts der Spannungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten mit massiv erhöhten Preisen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen haben die Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse über Maßnahmen zur Verbesserung der Energieproduktion in den einzelnen Ländern beraten. Das Wasserkraftwerk St. Anton stellt ein Musterbeispiel in puncto Effizienz und Umweltverträglichkeit dar“, unterstreicht Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.
„Das Kraftwerk St. Anton ist das fünftgrößte Wasserkraftwerk in Südtirol, das bereits von mehr als 120 Delegationen aus der ganzen Welt besichtigt worden ist. Es hat eine Leistung von 90 Megawatt und produziert 300 Gigawattstunden saubere Energie pro Jahr. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von rund 100.000 Südtiroler Haushalten und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Energieproduktion und -versorgung im Land“, so Hellmuth Frasnelli und Karl Pichler von der Eisackwerk GmbH, die das Kraftwerk St. Anton führen.
Das ursprüngliche Kraftwerk von St. Anton in Bozen wurde in den frühen 1950er Jahren gebaut. Ende März 2015 hat die Südtiroler Landesregierung der Eisackwerk GmbH die Konzession für das Kraftwerk erteilt. Die Herausforderung bestand darin, das Werk neu zu konzipieren und umzubauen. Das in Folge realisierte Kraftwerk, das seit dem 9. Mai 2019 in Betrieb ist und Ende Oktober 2022 offiziell eröffnet wurde, ist das modernste Wasserkraftwerk Italiens.
Zudem ist das Kraftwerk St. Anton ein von außen weder sicht- noch hörbares Elektrizitätswerk mit einem System an unterirdischen, in den Fels gebohrten Stollen und Speicherbecken zum Ausgleich des Pegelstandes der Talfer. Dies führt zu einer erhöhten Sicherheit, da der Schwallbetrieb des Flusses vermieden werden kann. Mit den Umweltgeldern aus den Kraftwerkserträgen werden in den Anrainergemeinden wichtige Umweltprojekte verwirklicht.