Die Stichproben-Erhebung der VZS und EVZ

Black Friday: Was bringt die Schnäppchenjagd wirklich?

Freitag, 25. November 2022 | 11:22 Uhr

Bozen – Am Black Friday herrscht unter den Verbrauchern generell ein großer Drang zur Schnäppchenjagd. Handelt es sich bei den ausgelobten Preisreduzierungen jedoch um echte Schnäppchen oder riskieren Verbraucherinnen und Verbraucher, den schlauen Preisstrategien der Onlinehändler aufzusitzen? Leider ist, wie der Volksmund weiß, nicht alles Gold was glänzt – gerade im Internet lauern leider immer mehr Gefahren und meist verstecken sie sich genau hinter den angeblich „besten“ Schnäppchen.

Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat gemeinsam mit dem Europäischen Verbraucherzentrum eine Stichproben-Erhebung der Onlinepreise durchgeführt, um zu überprüfen, ob es für Konsumenten wirklich Sinn macht, am Black Friday auf Schnäppchenjagd zu gehen. Gibt es tatsächlich Sparpotentiale bei den Black-Friday-Angeboten?

Für die Erhebung wurden die Preise von 20 Produkten (u.a. Waschmaschinen, Fernseher, Staubsauger, Kaffeemaschinen, Smartphones, Drucker, Schränke, Betten, usw.) an verschiedenen Tagen aufgerufen und festgehalten. Die Produkte stammen aus sieben großen E-Commerce-Plattformen. Zum Schluss wurden die Preise am Black Friday mit denen von Ende September, Anfang und Ende Oktober verglichen.

Das Ergebnis bestätigt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt: Bei zwölf der 20 Produkte blieb der Preis gleich oder ist gar gestiegen (in einem Fall um 35 Prozent, bei drei anderen Produkten um über zehn Prozent). Bei den anderen acht Produkten gab es in der Tat Preisnachlässe, in der Spanne von weniger als einen bis 34 Prozent.

„Unsere kleine Stichprobe macht deutlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch angesichts von plakativ angekündigten Skonti gut daran tun, einen kühlen Kopf zu bewahren: Ein gutes Geschäft macht, wer über einen längeren Zeitraum das Preis-Leistungs-Verhältnis verschiedener Produkte bei mehreren Händlern beobachtet und vergleicht, und dann das passende Produkt kauft“, fasst VZS-Geschäftsführerin Gunde Bauhofer zusammen.

Grundsätzlich sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht von den womöglich auch hohen Rabatten zu einem Shoppingmarathon verführen lassen – mit wenigen Klicks und angesichts „reduzierter“ Preise kann es passieren, dass man mehr ausgibt, als man eigentlich vorhatte. Tipp: Im Internet finden sich das ganze Jahr über kleinere und größere Schnäppchen-Aktionen, die man gezielt nutzen kann.

Tipps für eine erfolgreiche und vor allem auch sichere Online-Schnäppchenjagd gibt es hier!

Sollte beim Kauf im Internet trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas schief gelaufen sein, können Sie sich bei grenzüberschreitenden Käufen in der EU, Norwegen, Island oder Großbritannien kostenlos an das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) wenden: E-Mail: info@euroconsumatori.org, Tel. 0471 980939. Das EVZ informiert Sie auch über die außergerichtliche Streitbeilegung mit Hilfe der europäischen ODR-Plattform.

Zudem besteht die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens mit dem von der Verbraucherzentrale (VZS) eingerichteten Schlichtungsorgan Onlineschlichter.it. Besuchen Sie das Portal www.onlineschlichter.it, um das kostenlose Online-Schlichtungsverfahren zur außergerichtlichen Beilegung von Verbraucherstreitigkeiten aus dem Online-Kauf von Waren und Dienstleistungen zu nutzen.

Von: mk

Bezirk: Bozen