Von: luk
Bozen – 2020 hat die SEAB AG insgesamt 5.000 Tonnen Abfälle weniger als im Jahr zuvor verzeichnet. Fast alle Abfalltypen sind deutlich zurückgegangen, nur Plastikverpackungen sind angestiegen. Die Mülltrenn-Quote bleibt stabil bei 66 Prozent.
In der Landeshauptstadt wird ein großer Teil der Abfälle von den Unternehmen, Büros, Bars, Restaurants und anderen Nicht-Haushalten produziert. Die pandemiebedingten Schließungen hatten deshalb einen ganz deutlichen Einfluss auf die Abfallstatistik: 2020 hat die SEAB AG insgesamt 5.000 Tonnen weniger Abfälle im Vergleich zum Vorjahr gesammelt, es handelt sich um einen Rückgang von 9,4 Prozent. Sowohl die wiederverwertbaren Wertstoffe (-elf Prozent) als auch der Restmüll (-sechs Prozent) haben deutlich abgenommen.
“Bezüglich der gesammelten Mengen sind wir quasi 20 Jahre zurückgegangen, da die Gesamtmengen etwa auf dem Niveau von 1999 sind. Der Rückgang betrifft fast alle Abfalltypen, einzige Ausnahme bilden die Plastikverpackungen, die sogar um sechs Prozent gestiegen sind. Die gute Nachricht ist, dass sich die Mülltrennquote in Bozen stabil bei 66 Prozent hält“, erklärt Ing. Andrea Girinelli, Verantwortlicher der SEAB-Umweltdienste.
Auch die Umweltstadträtin der Gemeinde Chiara Rabini ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Die Statistiken zeigen, dass Boznerinnen und Bozner anhaltend auf korrekte Mülltrennung achten. Ihnen und auch der SEAB AG, die tagtäglich auf dem Gemeindegebiet tätig ist, gebührt unser Dank. Natürlich ist auch Verbesserungspotential gegeben, deshalb überlegen wir uns gemeinsam mit dem Umweltamt der Gemeinde und mit der SEAB wie wir die Bürger/innen noch mehr zu den eher kritischen Aspekten sensibilisieren können, wie zum Beispiel zum Thema wilde Abfälle an den Ökoinseln“.
Die Ergebnisse im Detail
Grundsätzlich sind 2020 alle Abfallfraktionen, die typischerweise von den Nicht-Haushalten produziert werden, zurückgegangen. So sind zum Beispiel das Altpapier, das vor allem in den Büros erzeugt wird, um 347 Tonnen (-7,7 Prozent) und die Kartonabfälle, die üblicherweise von den Geschäften produziert werden, um 356 Tonnen (-8,7 Prozent) zurückgegangen. Die Schließungen im Gastgewerbe haben zum deutlichen Rückgang des Biomülls (-728 Tonnen = -9.9 Prozent) und der getrennt gesammelten Küchenöle (-49 Tonnen = -53 Prozent) geführt.
Gleichzeitig haben die Haushalte ihren Konsum erhöht und dies hat sich im Anstieg der Plastikverpackungen gezeigt. Wenn man bedenkt, dass diese Fraktion ein besonders niedriges Gewicht aufweist, ist der Anstieg von 144 Tonnen (+sechs Prozent) besonders beeindruckend.
Doch die Ergebnisse sind noch beeindruckender, wenn man sich die Unterschiede zwischen den Privathaushalten und den Unternehmen anschaut: „Es ist interessant, dass wir insgesamt weniger Karton gesammelt haben aber gleichzeitig die Menge an Kartonverpackungen, die an den Ökoinseln abgegeben werden, gestiegen ist. Das bedeutet, dass der Rückgang bei den Unternehmen noch drastischer war, er wurde teilweise vom Anstieg der Kartonverpackungen aus den Privathaushalten kompensiert“, erklärt Girinelli.
Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei anderen Fraktionen bemerkbar: Schaut man sich die Biomüllproduktion von den Nicht-Haushalten an, dann ist der Rückgang viel deutlicher (-22 Prozent), dieser wurde allerdings teilweise durch den Anstieg der Biomüllproduktion in den Privathaushalten ausgeglichen. Auch beim Restmüll konnte man diesen Trend beobachten: Die Nicht-Haushalte haben 13 Prozent weniger Restmüll produziert; dies wurde teilweise durch die Höhere Produktion in den Privathaushalten (+sechs Prozent) kompensiert.