Vom Umweltministerium gekürt

BrennerLec: „Projekt des Monats“

Donnerstag, 07. Mai 2020 | 23:05 Uhr

Bozen – BrennerLec ist vom italienischen Umweltministerium als „Projekt des Monats“ im April ausgezeichnet worden. Das Ministerium erkennt damit den doppelten Erfolg der Initiative für einen flüssigen Verkehr und für weniger Schadstoffausstoße an.

„Es passiert nicht alle Tage, dass ein Autobahnkonzessionär eine solche Auszeichnung des Umweltministeriums erhält“, erklärt der Geschäftsführer der Brennerautobahngesellschaft Diego Cattoni. „Ich halte es für ein ausgezeichnetes Ergebnis, dass es uns mit diesem Projekt gelungen ist, sowohl die Fahrzeiten und als auch die Umweltbelastung zu reduzieren“, so Cattoni. „Diese Erfahrung zeigt, dass es Innovationsgeist braucht, um Lösungen zu finden – eine Gabe, an der es in unserer Gesellschaft nicht mangelt.“

“Die Brennerautobahngesellschaft ist von unseren Gebieten und Orten heraus entstanden und muss deshalb den Bedürfnissen der Menschen entlang der Autobahnstrecke besondere Aufmerksamkeiten richten“, betont Präsident
Hartmann Reichhalter. „Wir sind uns bewusst, dass der Autobahnverkehr Chancen für die Wirtschaft, aber auch Belastungen für die Menschen mit sich bringt. Daher sehen wir als unsere Aufgabe, die Vorteile für die Gebiete an der Autobahn sicherzustellen und die Belastungen für die Umwelt zu reduzieren. Aus diesem Grund müssen wir in diese Richtung weiterarbeiten und dieses Projekt Realität werden lassen.“

Beim Projekt BrennerLec handelt es sich um eine Studie, die derzeit über eine Strecke von 90 Kilometern zwischen Bozen Nord und Rovereto Süd durchgeführt wird und Teil des LIFE-Programms der Europäischen Union ist. Als Projektpartner wirken die Landesagenturen für Umwelt und Klimaschutz von Bozen und Trient, die Universität Trient, der Noi Techpark und das Unternehmen Cisma mit. Das Projekt wird von der Brennerautobahngesellschaft koordiniert und zielt darauf ab, durch dynamische Geschwindigkeitsregelungen Verzögerungen und Staus zu vermeiden sowie Schadstoffausstoße zu verringern. Es handelt sich dabei um einen proaktiven Ansatz im Verkehrsmanagement: durch die Anpassung der mittleren Geschwindigkeit werden Fahrtzeiten optimiert und unnötige Emissionen vermieden, die bei starkem Reiseverkehr aufgrund aufeinanderfolgender Cattoni Gesamtheitlicher Ansatz für Umweltthemen Beschleunigung und Abbremsung entstehen.

“Der Schlüssel des Projektes und seines außergewöhnlichen Wertes liegt genau darin, dass es den Widerspruch
zwischen Umwelt und Technik löst“, erklärt der technische Generaldirektor Carlo Costa, der das Projekt von Beginn an begleitet. „Die Effizienz der Autobahn wird erhöht, gleichzeitig können aber die Umweltbelastungen durch den Verkehr an der Strecke verringert werden.“

Diesen Aspekt hat auch das Umweltministerium in seinem Bericht ( https://www.minambiente.it/pagina/progetti-del-mese-0 ) unterstrichen. Darin heißt es etwa: „Durch die Einführung eines halbautomatischen Systems für das Verkehrsmanagement wird die dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung optimiert – mit positiven
Auswirkungen auf Situationen mit zähflüssigem Verkehr und in der Folge auf die Schadstoffemissionen.“

BrennerLec hat gezeigt, dass bei einer Reduzierung der mittleren Geschwindigkeit um 15 km/h die Kohlendioxyd-Konzentration um etwa zehn Prozent sinkt. Der Vergleich der Fahrzeit von Trient Zentrum nach Rovereto Süd an zwei verkehrsreichen Tagen mit dynamischer Geschwindigkeitsbegrenzung (37.216 Fahrzeuge) und ohne
(39.656 Fahrzeuge) hingegen hat gezeigt, dass die Fahrtzeit um 34 Prozent (von 35 auf 23 Minuten) und die Stunden mit Verkehrsbeeinträchtigungen von insgesamt neun auf sieben (-22 Prozent) reduziert werden können.

Von: bba

Bezirk: Bozen