Von: mk
Brixen – Bauarbeiter, die seit rund vier Monaten keinen Lohn mehr erhalten haben, protestieren in Brixen. Nachdem Arbeiter zunächst vor einer anderen Baustelle auf ihre Situation aufmerksam machten, hat sich am Donnerstag der Protest in der Alpini-Straße wiederholt.
Wie UIL-Gewerkschaftsvertreter Michele Pavan im Internview mit der italienischen Tageszeitung Alto Adige erklärt, haben Mitarbeiter der besagten Baufirma die Gewerkschaft bereits im vergangenen Jahr kontaktiert. „Zuerst interessierten sie sich nur für die Dienstleistungen, die wir anbieten, und erzählten zunächst nichts von ihren Problemen. Erst in den vergangenen Tagen haben sie von ihrer Situation berichtet.“
Demnach würden die Bauarbeiter seit Oktober kein Gehalt mehr bekommen. Die Gewerkschaft hat dies überprüft. „Wir wurden von den Bauarbeitern beauftragt, die verantwortliche Baufirma und den Auftraggeber zu kontaktieren. Niemand weiß, wo sich der Firmenverantwortliche aufhält“, erklärt Pavan.
Der Anwalt des Auftraggebers der Bauarbeiten habe sich entgegenkommend gezeigt und sei bestrebt eine Lösung, zu finden. „Das bedeutet, er ist bereit, auf eine Klage wegen Niederlegung der Bauarbeiten zu verzichten und nicht alle vor Gericht zu zerren“, so Pavan. Dass Problem sei allerdings, dass die bürokratischen Wege in solchen Fällen oft langwierig seien.
„Die Bauarbeiter befürchten, dass eine zweite Baufirma zum Zug kommt und sie ihr Geld nicht erhalten, das ihnen zusteht“, fügt Pavan hinzu. Deshalb protestieren die Arbeiter vor der Baustelle in der Alpini-Straße und blockieren den Zutritt. Am Donnerstag erschien jedoch niemand auf der Baustelle.
Auf einer Baustelle, wo dieselbe Firma ein Mehrfamilienhaus errichtet, sei es zu ähnlichen Problemen gekommen. Der Auftraggeber ist allerdings ein anderer. „Wir unterstreichen, dass so eine Situation nicht akzeptabel ist. Zu wissen, dass in einer reichen Stadt wie Brixen, so etwas passiert, stimmt nachdenklich“, betont Pavan. In Zusammenhang mit einer solchen Situation stehe auch die Frage nach der Arbeitssicherheit. „Wir als Gewerkschaft können davor sicher nicht die Augen verschließen und müssen unseren Beitrag zur Unterstützung dieser Arbeiter leisten“, erklärt Pavan.