Von: mk
Bruneck/Affi – Biomethan, also Erdgas aus organischen Abfällen, wird eine wichtige Rolle im Kraftstoff-Spektrum der Zukunft spielen. Diese Überzeugung setzt sich in der Automobilbranche immer mehr durch. Sowohl unter ökologischen und wirtschaftlichen als auch energiepolitischen Aspekten schlägt Biomethan fossile Brennstoffe oder E-Antriebe ohne große Mühe. Darauf weisen Experten des Transportsektors (Auto, Schwerverkehr, Schiff- und Luftfahrt) bei der 14. Auflage des Fachkongresses „InfoBIOGAS“ am 23. und 24. Mai in Affi hin. Organisiert wird er von BTS Biogas mit Sitz in Bruneck, führend bei der Planung, Produktion und dem Aufbau von Biogasanlagen.
Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: „Ein Fahrzeug mit Biomethan stößt weniger als fünf Gramm CO2 pro Kilometer aus. Andere Antriebsarten stoßen bis zu 130 Gramm pro Kilometer aus. Die Kohlenmonoxid- und Stickoxidbelastung kann im Vergleich zu Dieselfahrzeugen um bis zu 95 Prozent verringert werden“, erklärt Michael Niederbacher, CEO von BTS Biogas. Nach dem Dieselskandal könnte Biomethan sozusagen als „grüne“ Alternative eine wesentliche Rolle einnehmen, zumal Elektrofahrzeuge noch mit einigen Problemen zu kämpfen haben, die nicht kurzfristig gelöst werden können. „Die Biomethan-Technologie könnte zu einem Schlüsselfaktor für den nachhaltigen Verkehr werden“, ist Niederbacher überzeugt. Die Natural & Bio Gas Vehicle Association (NGVA) und die European Biogas Association (EBA) rechnen vor, dass europaweit allein im Schwerverkehr bis zum Jahr 2030 rund 280.000 Fahrzeuge mit Biomethan aus biogenen Reststoffen angetrieben werden könnten. Große Potenziale für Biomethan sehe man auch in den Bereichen Schiff- und Luftfahrt. Aus dem alternativen Treibstoffmix von morgen sei es somit nicht wegzudenken. Neben dem ökologischen und ökonomischen gibt es auch einen klaren Versorgungsvorteil gegenüber anderen „grünen“ Kraftstoffen: „Biomethan kann problemlos dezentral ins Erdgasleitungsnetz eingespeist und so genutzt werden.“ Der rechtliche Hintergrund in Italien ist mittlerweile auch geklärt: „Dank der neuen Biomethan-Verordnung wird die Einspeisung von Biomethan bis Ende 2022 über die Vergabe von so genannten CIC-Zertifikaten gefördert. Dies wird den Biomethan-Markt zusätzlich beflügeln“, so der CEO von BTS Biogas. Und es gibt noch einen Vorteil für die gesamte Wirtschaft: „Biomethan kann in Italien produziert werden – dadurch verringern sich Abhängigkeiten durch Energieimporte.“
Die Nutzung von Biogas als Kraftstoff setzt eine Aufbereitung zu Biomethan voraus. Biomethan ist chemisch de facto identisch mit Erdgas, jeder Erdgasmotor kann gereinigtes Biomethan verbrennen. Bei der Aufbereitung, auch Upgrading genannt, kommt BTS Biogas als Anlagenbauer eine zentrale Rolle zu. „In unseren Anlagen können wir Biogas aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten und organischen Abfällen so veredeln, dass daraus Biomethan entsteht, das von seinen Eigenschaften her zur Gänze vergleichbar ist mit Erdgas“, so Niederbacher. Aktuell sei italienweit rund ein Dutzend Biomethananlagen mittlerer bis großer Dimension in Betrieb, eine Vielzahl weiterer würde sich gerade im Bau befinden. „Zugleich werden immer mehr Biogasanlagen aktuell angepasst bzw. erweitert, um auch das Upgrading, sprich den Veredelungsprozess von Biogas zu Biomethan, zu gewährleisten.“
Der Biomethan-Markt nimmt also an Fahrt auf. Grund genug für die Organisatoren von „InfoBIOGAS“, einem der wichtigsten Treffpunkte der Branche, Biomethan-Kraftstoffe in den Mittelpunkt der Veranstaltung zu rücken. Am 23. und 24. Mai beleuchten anerkannte Experten am Standort von BTS Biogas in AFFI (VR) das Thema von allen Seiten (Planung, Produktion, Verteilung, Kosten, rechtlicher Rahmen) und geben anhand einiger Best Practices konkrete Einblicke in die Antriebswelt von morgen. Vertreter aus Wissenschaft und Praxis treffen unter dem Motto „Biomethan – nachhaltig unterwegs“ auf Vertreter aus Politik und Industrie, um die Zukunftspotenziale von Biomethan für die Automobilindustrie und den gesamten Personen- und Gütertransport auszuloten.
Über „InfoBIOGAS“
„InfoBIOGAS“ hat sich als Lead-Veranstaltung erfolgreich am Biogas-Sektor etabliert. Einmal im Jahr referieren renommierte Experten der Branche im Rahmen des Kongresses über die Situation und Entwicklung in der Biogasbranche, politische Rahmenbedingungen und Normen, Markttrends sowie neue Technologien. „InfoBIOGAS“ versteht sich jedoch auch als Plattform des Austauschs und der Diskussion mit Vertretern aus Wirtschaft, Industrie, Politik und Biogas-Profis. Veranstalter des zweitägigen Kongresses ist BTS Biogas, Austragungsort das Training Centre des Unternehmens am Standort in Affi in der Provinz Verona.
Über BTS
BTS Biogas ist ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und hat weltweit bereits über 220 Biogasanlagen errichtet. Seinen Sitz hat BTS in Bruneck (Bozen), ein weiterer Standort befindet sich in Affi (Verona), in dem sich das Labor, die Lagerhallen sowie die Produktions- und Servicewerkstätten befinden.
Seit 25 Jahren trägt BTS Biogas zur Verbreitung und gesellschaftlichen Akzeptanz der Produktion von Biogas aus anaerober Vergärung bei. BTS bietet seinen Kunden die effizientesten Lösungen, um rentabel zu arbeiten, die Umweltverschmutzung zu reduzieren und wertvolle Bodenverbesserer und Düngemittel zu produzieren.