Von: luk
Bozen – Gesundheitliche Chancengleichheit steht als ein zentrales Anliegen im Landespräventionsplan. Menschen sind aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen – wie etwa Herkunft, Bildung und Einkommen – unterschiedlich stark von Krankheiten und deren Auswirkungen betroffen. Vor allem benachteiligte Gruppen sind auch in Südtirol häufiger gesundheitlich belastet und leben weniger lange.
Gesundheitslandesrat Hubert Messner betont, wie wichtig und notwendig es sei, gesundheitliche Chancen möglichst gleich zu verteilen. Im Rahmen des Landespräventionsplans arbeiten das Landesamt für Prävention, Gesundheitsförderung und öffentliche Gesundheit und der Südtiroler Sanitätsbetrieb gemeinsam an Maßnahmen, die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen – unabhängig von ihren Lebensverhältnissen – gleiche Chancen zu bieten, gesund zu sein und zu bleiben. Vor allem gezielte Präventionsmaßnahmen sollen helfen, unterstreicht Messner.
„Gesundheitliche Chancengleichheit ist wesentlicher Bestandteil einer Präventionsstrategie, die auf die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen abzielt – nicht nur auf deren Erkrankungen“, sagt Messner. Dabei spielen der Lebensstil und die Umgebung, in der jemand geboren wird, aufwächst, lebt, arbeitet und alt wird, eine entscheidende Rolle. Für mehr gesundheitliche Chancengleichheit braucht es laut Messner eine bewusste und gesundheitsorientierte Gestaltung aller Lebensbereiche.
Auf Basis epidemiologischer Daten hat der Sanitätsbetrieb Maßnahmen speziell für benachteiligte Bevölkerungsgruppen gestartet. Derzeit laufen elf konkrete Initiativen:
Eine Maßnahme fördert zum Beispiel die körperliche Bewegung der gesundheitlich besonders anfälligen Gruppe von Menschen über 65 Jahre. Wie die Daten zeigen, sind Personen mit einem anfälligen Gesundheitszustand in den Städten gefährdeter und Paare haben oft weniger soziale Kontakte als Alleinstehende. Daraus entstand die Initiative, gemeinsam mit Vereinen und Gemeinden vor allem in den Städten Bewegungsangebote vorrangig für Paare zu schaffen.
Eine weitere Initiative befasst sich mit Suchtverhalten zu Hause. Erhebungen zeigen, dass in Südtirol auch im Beisein von Minderjährigen geraucht wird – mit erheblichen Risiken für Kinder und Jugendliche (Passivrauchen). Daher wurde die Beratung bei ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft intensiviert, um werdende Eltern zu sensibilisieren und so die Gesundheit ihrer Kinder nachhaltig zu schützen.
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