Von: luk
Bozen – Durch die Zunahme chronischer Krankheiten werden immer mehr Menschen in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sein. Welche Lösungen bietet die Arbeitswelt? Das AFI fasst die Ergebnisse seiner Fachtagung zu dieser Frage übersichtlich zusammen. Das PDF gibt’s zum Herunterladen auf der Webseite afi-ipl.org
Unter dem eher abstrakten Begriff „chronische Krankheiten“ verbergen sich reale Leiden und Beeinträchtigungen, die das Leben der Betroffenen nachhaltig verändern und beständig bestimmen – nicht nur in gesundheitlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht. Sehr viele Menschen mit Beeinträchtigung oder Menschen mit einem akuten Bedarf an ständiger medizinischer Behandlung müssen oder wünschen sich sehnlichst, arbeiten zu können. Wie können ein andauernder Krankheitszustand oder eine unumkehrbare Beeinträchtigung mit den Erfordernissen der Arbeitswelt zusammengehen? Nehmen Arbeitgeber Rücksicht auf nur beschränkt einsatzfähige, aber ansonsten tüchtige Mitarbeiter? Welche Gesetze regeln Tatbestände dieser Art? Was wird für die chronisch Kranken unternommen, um ihnen das Leben wenigstens auf der Arbeitsseite etwas leichter zu machen?
Antwort auf diese Fragen erbrachte eine Fachtagung des Arbeitsförderungsinstitutes im Mai dieses Jahres, die sich vornehmlich an Gewerkschafter richtete. Die nun vorliegende Zusammenfassung der Expertenvorträge in einem Dokument gibt eine zwar gedrängte, dafür aber recht übersichtliche Darstellung des Sachgebietes Chronische Krankheiten und Arbeit. Kernbestandteil des Tagungsberichtes ist ein juridischer Überblick, wie der italienische Staat und andere Länder in Europa im Arbeitsrecht auf diese Herausforderung antworten.
Eine Kurzbeschreibung von Bestpraxis-Beispielen aus Institutionen und Unternehmen ergänzt das normative Gerüst. Nicht fehlen darf die medizinisch-statistische Seite und die Stellungnahmen von Patientenvereinigungen. Heute ist im Schnitt jeder vierte Europäer im erwerbsfähigen Alter chronisch krank. “Erwartet wird eine kräftige Zunahme der chronischen Krankheiten. In Zukunft werden also immer mehr Menschen in ihrer Arbeitsfähigkeit mittel bis sehr stark eingeschränkt sein. Also braucht die Gesellschaft Lösungen, um dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe den Zugang zum und den Verbleib im Job zu ermöglichen”, betont das AFI | Arbeitsförderungsinstitut in einer Aussendung.