Wohnen, Sozialgenossenschaften, Unternehmensnachfolge und weibliches Unternehmertum

Coopbund – Treffen mit Spitzen von Handelskammer und UVS

Mittwoch, 22. Dezember 2021 | 12:16 Uhr

Bozen – In zwei getrennten Treffen konnte Coopbund-Präsidentin Monica Devilli mit der Führungsspitze der Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen sowie des Unternehmerverbandes Südtirol eine Reihe äußerst aktueller Themen erörtern. Im Fokus standen insbesondere die Bereiche Wohnen, Sozialgenossenschaften, Unternehmensnachfolge und weibliches Unternehmertum.

In einer langen, ausführlichen und konstruktiven Unterredung tauschten sich der Präsident der Handelskammer, Michl Ebner, und der Generalsekretär Alfred Aberer mit der neuen Präsidentin von Coopbund Alto Adige Südtirol, Monica Devilli, und ihrem Vorgänger Heini Grandi über eine Reihe wichtiger Themen aus. Im Mittelpunkt des Treffens standen besonders aktuelle Fragen von gemeinsamem Interesse, ausgehend von der Notwendigkeit, das genossenschaftliche Modell der Unternehmensnachfolge weiter voranzutreiben. Zur Sprache kam hierbei das Synergieprojekt WBO (Workers BuyOut) als wertvolle Chance, die es zu entwickeln und zu fördern gilt, und die durch eine Betreuung auf emotionaler Ebene ergänzt werden sollte.

„In dieser Frage besteht volle Übereinstimmung“, so Monica Devilli, „auch was die weiteren Schritte anbelangt. Außerdem haben wir unsere Absicht bekräftigt, bei der Organisation von Schulungs- und Informationsveranstaltungen, beim Angebot von Unternehmensdienstleistungen und in Sachen Arbeitsrecht verstärkt zusammenzuarbeiten.“

Auf das Thema weibliches Unternehmertum eingehend würdigte Präsident Ebner die Wahl einer Frau an die Spitze von Coopbund als Zeichen eines tatsächlichen und greifbaren Willens, Kompetenzen zu honorieren und Fakten vor gute Absichten zu stellen. Er ging schließlich auf die Bedeutung der Aufgabe ein, die die neue Präsidentin Devilli bereits seit längerem auch im Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums wahrnimmt, der 2011 von der Handelskammer Bozen als internes Gremium mit Beratungs- und Vorschlagsfunktionen eingerichtet wurde.

Beim Treffen mit Heiner Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, und Direktor Josef Negri wurde einleitend auf die Notwendigkeit eingegangen, weiterhin auf eine intensive Netzwerkarbeit zu setzen, um dann zu einer Analyse des Wohnungsproblems überzugehen.

„In erster Linie”, unterstreicht Präsidentin Devilli, „haben wir unseren beiderseitigen Willen bekräftigt, die seit langem bestehende hervorragende Zusammenarbeit fortzusetzen. Wir wollen dabei auch weitere funktionelle Synergien zwischen den beiden Verbänden ausloten, um den Bedürfnissen der jeweiligen Mitglieder immer besser gerecht zu werden, auch angesichts des sich unaufhaltsam – und nicht zuletzt gerade aufgrund der Pandemie besonders rasch – verändernden Umfeldes.

Als besonders relevantes Thema von gemeinsamem Interesse wurde die Wohnungsfrage behandelt. Der Unternehmerverband verspürt die dringende Notwendigkeit, eine Antwort auf die rege Nachfrage nach Wohnraum vonseiten der Beschäftigten der Branche zu finden. Monica Devilli wies darauf hin, dass Coopbund Alto Adige Südtirol diesbezüglich seit mittlerweile mehr als 20 Jahren auf die wertvolle Unterstützung seitens der Bozner Genossenschaft Temporary Home zählen kann, die es sich zur Mission gemacht hat, den Unternehmen optimale Lösungen für die vorübergehende Unterbringung ihrer Mitarbeiter anzubieten.

„In diesem Sinne“, fährt Monica Devilli fort, „sind wir uns einig, dass angesichts des steigenden Bedarfs an Wohnungen für die Arbeitnehmer eine angemessene Unterstützung seitens des Landes vonnöten ist.“

Erörtert wurde auch ein Thema, das Heiner Oberrauch besonders am Herzen liegt, nämlich jenes der Sozialgenossenschaften, die im gesellschaftlichen Gefüge Südtirols eine sehr wichtige Rolle spielen. Schließlich wurde das Thema der Unternehmensnachfolge angesprochen. Die neue Präsidentin Monica Devilli hob den nach wie vor großen Einsatz von Coopbund Alto Adige Südtirol in diesem Bereich hervor und unterstrich auch die wertvolle Chance, die das gemeinsam mit der Handelskammer entwickelte Projekt WBO – Workers BuyOut in diesem Zusammenhang bietet.

Von: mk

Bezirk: Bozen