Von: mk
Bozen – Wie schon am 23. April berichtet, zeigte das AFI- Barometer in diesem Frühjahr einen dramatischen Stimmungseinbruch unter den Südtiroler Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen an. AFI-Direktor Stefan Perini: „Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten zwölf Monate machen sich in Südtirol hauptsächlich Beschäftigte in den Sektoren Handel, Verarbeitendes Gewerbe, Hotel- und Gastgewerbe, Private Dienstleistungen.“ In Landwirtschaft, öffentlichem Sektor und Baugewerbe hingegen halte sich die Stimmung, so das AFI.
Bedingt durch die Zuspitzung der Corona-Krise in der ersten Märzhälfte sind die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung in Südtirol dramatisch eingebrochen – allerdings, nicht überall gleich stark. Sehr deutliche Dämpfer zeigen die Erwartungen der Arbeitnehmer aus den Sektoren Handel (- 17 Indexpunkte im Vergleich zu vor zwölf Monaten), Verarbeitendes Gewerbe, Hotel- und Gastgewerbe und Private Dienstleistungen (alle -16). Verhältnismäßig bescheidener fällt der Stimmungseinbruch der Lohnabhängigen aus Landeswirtschaft (-6), Öffentlichem Sektor (-3) und Baugewerbe (-3) aus.
Die Sorge, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, war im März 2020 in den meisten Branchen noch nicht groß – ausgenommen das Hotel- und Gastgewerbe, das die Folgen der Krise unmittelbar spürte.
Auch die Schwierigkeit, einen anderen, gleichwertigen Arbeitsplatz zu finden, werden im Frühjahr 2020 recht unterschiedlich gesehen. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Sektoren Dienstleistung, Handel und Landwirtschaft sind positiver gestimmt als sie es im Frühjahr 2019 waren. Unverändert bewerten ihre Jobaussichten Angestellte im Öffentlichen Sektor, im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe. Mit dramatisch erhöhten Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche rechnen die Lohnabhängigen im Hotel- und Gastgewerbe. Allerdings machen sich in dieser Branche bereits in den Quartalen vor der Corona-Krise Abschwächungen bemerkbar.
In diesen Tagen läuft die AFI-Barometer-Umfrage für den Sommer 2020 an. „Diese wird zeigen, in welchem Ausmaß die Südtiroler Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von der Corona-Krise erfasst worden sind“, kündigt AFI-Direktor Stefan Perini an. Die Ergebnisse werden in der zweiten Julihälfte vorgestellt.