Von: mk
Bozen – Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Epidemie bedeuten für viele Südtiroler Unternehmen einen erheblichen Mehraufwand. Dieser ergibt sich vor allem durch die Desinfektion und Reorganisation der Firmenräumlichkeiten sowie durch die Beachtung der Abstandsregeln und die notwendige Anschaffung von persönlicher Schutzausrüstung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies geht aus der jüngsten Konjunkturbefragung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
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Neben erheblichen Umsatzeinbußen verzeichnet mehr als die Hälfte der Südtiroler Unternehmen einen Anstieg der Betriebskosten, der zum Teil auch auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Bekämpfung des Corona-Virus zurückzuführen ist. Ein erheblicher Mehraufwand wird vor allem von den größeren Unternehmen gemeldet, die öfters Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit ihrer Mitarbeiter und Kunden ergreifen mussten.
Etwa 85 Prozent der Südtiroler Unternehmen müssen ihre Räumlichkeiten regelmäßig desinfizieren und Schutzausrüstung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwerben. Für mehr als ein Fünftel der Betriebe stellt dies einen hohen Mehraufwand dar. Dies gilt insbesondere für die Obstgenossenschaften und die Sennereien sowie für Bars und Cafés.
Über zwei Drittel der Unternehmen mussten den Zugang der Kundinnen und Kunden zu ihren Räumlichkeiten neu regeln, beispielsweise durch Einrichtung von Körpertemperaturkontrollen und Installation von Desinfektionsmittelspendern. In vielen Fällen konnten die Kundinnen und Kunden nur mehr nach Terminvereinbarung empfangen werden.
Viele Unternehmen mussten auch ihre Räumlichkeiten umgestalten, zum Beispiel durch den Einbau von Plexiglasabtrennungen, zusätzliche Beschilderung oder durch die Reduzierung der Sitzplätze zur Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsregeln. Etwa dreißig Prozent der landwirtschaftlichen Genossenschaften und der Unternehmen des Gastgewerbes und des Personentransports melden aus diesem Grund einen erheblichen Mehraufwand.
In einigen Sektoren konnte der direkte Kundenkontakt eingeschränkt werden, zum Beispiel durch die Einrichtung von Online-Verkaufsplattformen oder durch die verstärkte Nutzung von Hauszulieferungen. Dies gilt hauptsächlich für den Einzel- und Großhandel und teilweise auch für die Weinkellereien und einige Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Während der Hauslieferdienst allgemein als Übergangsmaßnahme angesehen wird, möchten Unternehmen, die während der Covid-Notlage einen Online-Vertriebskanal eröffnet haben, diesen auch in Zukunft beibehalten.
Der Präsident der Handelskammer, Michl Ebner fordert eine starke Unterstützung der Unternehmen: „Die Südtiroler Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag, um die Ausbreitung der Covid-Infektionen so gering wie möglich zu halten und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewährleisten. Durch die Ankurbelung von Konsum und Investitionen kann die öffentliche Hand zur Erholung der am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren beitragen.“