Von: luk
Bozen – Einen Überblick über die rund 50 Vereine, die sich in Südtirol für den interkulturellen Dialog und die Pflege der Herkunftskultur von Migrantinnen und Migranten bietet nun ein Online-Verzeichnis.
Das Phänomen der Einwanderervereine wurde bisher kaum untersucht, obwohl es eine Schlüsselrolle im Integrationsprozess und bei der Aufrechterhaltung des sozialen Zusammenhalts in Südtirol spielt. Nun gibt ein Verzeichnis einen Überblick über das Vereinswesen der in Südtirol lebenden neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger. 50 Vereine samt ihrer Tätigkeiten und Kontaktdaten sind darin aufgelistet. Das Verzeichnis wurde im Auftrag der Koordinierungsstelle für Integration von der Genossenschaft Savera erstellt und soll demnächst auch als Broschüre erscheinen. Es soll die Zusammenarbeit und den Austausch mit allen Interessierten fördern und eine Unterstützung und Orientierung bieten, wie es aus der Koordinierungsstelle für Integration heißt.
Suche nach Land, Religion oder Vereinsnamen möglich
Nach den einzelnen Vereinen kann online mit Hilfe einer eigenen Datenbank unter www.savera.it/de/vereinssteckbriefe nach Herkunftsland, Religion oder nach dem Namen des Vereins gesucht werden. Die Bestandsaufnahme der Einwanderervereine kann auch als Broschüre von der Homepage der Koordinierungsstelle für Integration www.provinz.bz.it/integration heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Dabei sind die Tätigkeiten der Vereine umfangreich und vielfältig. Der Verein Igbo Union (Nigeria) beispielsweise bietet seinen Mitgliedern Rechtsschutz, Hilfe bei bürokratischen Angelegenheiten und Behördengängen, Unterstützung beim Erlernen der italienischen Sprache und der Muttersprache und hilft bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Die interkulturelle Mediation, die Förderung der zweiten Generation und traditioneller Tänze gehören ebenfalls zum Tätigkeitsbereich.
Vereine vielfältig tätig
Die Bestandsaufnahme der Migrantenvereine in Südtirol wurde im Anschluss an die Expo der Vereine für interkulturellen Dialog Ende Oktober 2022 durchgeführt, in deren Rahmen sich 20 Vereine der Öffentlichkeit vorstellten. Berücksichtigt wurden Vereine, die von Einwanderern gegründet und deren Mitglieder und Vorstand mehrheitlich aus Eingewanderten bestehen.