Von: mk
Bozen – Am Vormittag des 5. Oktober organisiert das Kompetenzzentrum für das Management von Genossenschaften eine Tagung, die sich an alle Organisationen des Dritten Sektors in Südtirol richtet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen innovative Best Pratices für die Arbeitseingliederung der schwächsten und am meisten benachteiligten Mitglieder unserer Gesellschaft.
„Die neuen Möglichkeiten der sozialen Zusammenarbeit: Zwischen Unternehmertum und Integration für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region“ – das ist der Titel einer Tagung, die vom Kompetenzzentrum für das Management von Genossenschaften der unibz in Zusammenarbeit mit dem Amt für Genossenschaftswesen der Autonomen Provinz Bozen am 5. Oktober auf dem Campus Bozen organisiert wird. An der Veranstaltung nehmen verschiedene Experten und Forschende teil, die die Erfahrungen von Genossenschaften im Bereich der beruflichen Integration vergleichen.
„Dieses Thema ist nicht nur in Italien, sondern europaweit höchst aktuell. Arbeit und Arbeitsintegration sind aus sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Perspektive von Bedeutung, in Italien haben sie darüber hinaus auch verfassungsrechtliche Relevanz”, erklärt Prof. Alessandro Narduzzo, Dozent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Leiter des Kompetenzzentrums. „In einem Kontext, in dem die Arbeitswelt oft aus einer Marktlogik heraus betrachtet wird, sind die vielfältigen Erfahrungen von Sozialunternehmen im Bereich der Arbeitsintegration besonders bedeutsam. Diese sogenannten WISE (Work Integration Social Enterprises ) sind in der Lage, Impulse zu geben, die weit über die Bereiche hinaus von Interesse sind, in denen soziale Innovation heute gefördert wird”.
Umso wichtiger sei es, mit der Tagung am 5. Oktober einen Moment der gemeinsamen Analyse und Reflexion zu organisieren, unterstreicht Manuela Paulmichl, Direktorin des Amtes für Genossenschaftswesen der Provinz Bozen. „Vor fast einem Jahr haben wir gemeinsam mit den Genossenschaftsverbänden (AGCI, Coopbund, Cooperdolomiti und Raiffeisenverband) beschlossen, nach Best-Practice-Beispielen von Genossenschaften außerhalb unserer Provinz zu suchen. Wir waren dabei besonders an innovativen Beschäftigungsmodellen für benachteiligte Menschen interessiert, die nicht von der Logik der Ausschreibungen eingeschränkt werden, sondern von einer anderen Art des Wirtschaftens inspiriert sind. Dank der Vernetzung war es möglich, viele interessante und innovative Genossenschaften zu finden und zu besuchen und kompetente und begeisterte Menschen kennen zu lernen. Gemeinsam mit dem neuen Kompetenzzentrum für das Management von Genossenschaften wollen wir diese Erfahrungen nun teilen, und zeigen, wie eine Zusammenarbeit zwischen sozialen Genossenschaften und gewinnorientierten Unternehmen funktionieren kann, welche Rolle die Landschaftspflege, Tourismus und kulturelle Aktivitäten dabei spielen können und wie Arbeit neue Lebensperspektiven für Menschen in ernsten sozialen Notlagen schaffen kann.“
Die Veranstaltung (in italienischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung) ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Die Teilnahme ist sowohl online als auch vor Ort möglich, wenn Sie sich bis zum 3. Oktober anmelden: https://www.unibz.it/de/events/event/le-nuove-frontiere-della-cooperazione-sociale