Zukunft des alpinen Rettungswesens

Drohnen und Innovation

Samstag, 18. Oktober 2025 | 08:03 Uhr

Von: luk

Rocca Pietore – Zwei intensive Tage voller Tests, Simulationen und Fachgespräche haben den Pilot Day Belluno 2025 geprägt – ein Event, das sich ganz der Innovation im alpinen Rettungswesen widmet. Im Rahmen des europäischen Projekts START Living Lab kamen über 40 Drohnenpiloten sowie zahlreiche internationale Partner zusammen, um die neuesten technologischen Lösungen für Rettungseinsätze in extremen Umgebungen zu präsentieren.

Im Mittelpunkt standen Drohnen der nächsten Generation, automatisierte Systeme und fortschrittliche Analysetools, die das Potenzial haben, Such- und Rettungsaktionen grundlegend zu verändern. „Der Pilot Day ist eine einzigartige Gelegenheit, Technologien unter realen Bedingungen zu testen, die im alpinen Rettungswesen den entscheidenden Unterschied machen können“, erklärt Andrea Cavaliere (CNSAS). Unter den getesteten Prototypen befanden sich Drohnen mit Thermokameras und Systeme für Audioortung, entwickelt im Rahmen des START Living Lab. Matthias Gallinger (Bergwacht Bayern) ergänzt: „Unser Ziel ist klar: Die Bedürfnisse der Rettungsteams mit den Kompetenzen von Forschung und Industrie zu vernetzen.“ START bietet eine Plattform, auf der Innovation und operative Anforderungen zusammenkommen, um gemeinsam mit unseren Nachbarregionen praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Zu den Highlights des Events zählten:

·       Ein gefesselte Drohne von MAVTech, die über ein Kabel kontinuierlich mit Energie versorgt wird und eine stabile Konnektivität im extremen Gelände ermöglicht.

·       Ein VR-Simulator des Labors terraXcube (Eurac Research) für fortgeschrittene Trainingsszenarien, finanziert durch das Projekt FESR Multitrax.

·       Ein innovatives Risikoanalyse-Tool des Forschungsverbunds SIENA aus Kärnten.

Die nächtliche Übung am Fuße der Marmolada demonstrierte eindrucksvoll, wie Technologie die Suche nach Vermissten in kritischen Situationen beschleunigen kann. Am zweiten Tag stand das Thema „ConOps“ (Concept of Operations) im Fokus: Wie lassen sich Drohnen sicher und effizient in die Rettungskette integrieren? Hierbei wurde auch ein Projekt vorgestellt, das im Rahmen von iNEST – Ecosystem of Innovation in the Mountains (PNRR – Next Generation EU) finanziert wird: ein Luftschiff für Kommunikationszwecke bei den Olympischen Spielen 2026.

„Die Zukunft des alpinen Rettungswesens basiert auf Zusammenarbeit“, betont Martin Klotz (BRD). „Ohne START und die technologischen Partner wäre dieser Fortschritt nicht möglich.“ Sebastian Mayrgündter (NOI Techpark) fasst zusammen: „Der Pilot Day 2025 hat gezeigt: Innovation entsteht durch Zuhören. Nur so schaffen wir intelligente Lösungen in Europa.“

Das Projekt START Living Lab wird von NOI Techpark, Eurac Research, MAVTech, FH Kufstein, FH Kärnten, FlyingBasket, dem Südtiroler Bergrettungsdienst im AVS, CNSAS (Dolomiti Bellunesi, Alto Adige), Bergrettung Tirol und Bergwacht Bayern getragen und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms Interreg VI-A Italien-Österreich kofinanziert.

Bezirk: Bozen

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