Fokus auf Osttirol

Ein Schulterschluss für die Südbahnverbindung als Zukunftsachse

Dienstag, 10. Juni 2025 | 10:08 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Tiroler Wirtschaftskammer und die Handelskammer Bozen sprechen sich gemeinsam für einen zukunftsorientierten Ausbau der Südbahnverbindung als langfristige Verkehrslösung aus. Ziel ist eine direkte, leistungsfähige Schienenverbindung zu etablieren, die den Süden Österreichs und Südtirol (von Wien über Lienz, Franzensfeste bis nach Innsbruck und weiter nach Zürich) infrastrukturell stärkt. Besonders Osttirol soll damit künftig besser an das nationale und internationale Verkehrsnetz angebunden werden.

Barbara Thaler, Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer, plädiert nachdrücklich für einen langfristigen Ausbau der Bahnverbindungen im Süden Österreichs. Durch eine Renaissance der Südbahnverbindung solle eine zukunftsweisende, grenzüberschreitende Verkehrsachse zwischen Wien, Graz, Klagenfurt, Lienz, Innsbruck und Zürich geschaffen werden.

„Das Tiroler Regierungsprogramm bekennt sich eindeutig zu einer Südbahnverbindung, um insbesondere eine direkte Zugverkehrsverbindung der Bezirkshauptstadt Lienz in den Zentralraum Tirols zu ermöglichen“, erklärt Thaler. „Ein Lückenschluss zwischen Lienz und Franzensfeste würde nicht nur den ländlichen Raum deutlich besser an die internationalen Verkehrsnetze anbinden, sondern eröffnet auch eine neue europäische Achse durch Südtirol, die auch den Süden Österreichs in den Fokus rückt“, unterstreicht Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.

Historische Strecke wiederbeleben

Historisch betrachtet war die Südbahnverbindung von Wien nach Innsbruck über das Pustertal zur Kaiserzeit die zentrale Bahnstrecke und damit das Rückgrat des Personen- und Güterverkehrs. Heute gibt es hingegen keine direkte Zugverbindung mehr von Lienz nach Innsbruck.

Die Vorteile einer Wiederbelebung der Strecke liegen aber auf der Hand: Die Renaissance der Südbahnverbindung würde sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr neue Impulse geben. Eine gestärkte Ost-West-Achse eröffnet zudem neue wirtschaftliche und logistische Perspektiven. Gerade für den Gütertransport könnte die Südbahnverbindung als östliche Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel dienen und damit einen Teil des Verkehrs von der Straße auf die Schiene verlagern.

Infrastrukturmaßnahme als langfristige Lösung

„Die neue Südbahn würde nicht nur die Erreichbarkeit von Oberkärnten, Osttirol und Innsbruck deutlich verbessern, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Regionen stärken“, betont Thaler. „Eine bessere Vernetzung der Verkehrswege zwischen Süd- Ost, und Nordtirol, würde zugleich Unternehmen und Bürger/innen gleichermaßen zugutekommen, den Tourismus beleben und eine nachhaltige Mobilitätswende unterstützen“, ergänzt Ebner. Somit wäre die Wiederherstellung der Südbahnlinie nicht nur ein wirtschaftlich sinnvoller, sondern auch ein emotional bedeutender Schritt für die Menschen in der Region.

WK-Präsidentin Thaler stellt jedoch klar: „Eine solche Infrastrukturmaßnahme ist eine langfristige Lösung, die aber auch einen langfristigen Zeithorizont zur Umsetzung benötigt. Mit Entschlossenheit und Weitsicht können wir den Süden Österreichs und den Alpenraum wieder näher zusammenbringen.“

Bezirk: Bozen

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