Von: Ivd
Enneberg Pfarre/La Pli – In Enneberg Pfarre entsteht ein neues Modell für die Nahversorgung im ländlichen Raum. Die Bürgergenossenschaft Por Mareo Coop hat gemeinsam mit der Dorfladen GmbH den Vertrag für den Selbstbedienungsladen „Le Local“ unterzeichnet. Die Eröffnung des vollautomatisierten Dorfladens ist für Ende April 2026 vorgesehen.
Mit dem Projekt zählt Enneberg Pfarre zu den ersten Orten in Südtirol, die auf ein vollständig digitales und personalfreies Nahversorgungskonzept setzen. „Le Local“ entsteht im Rahmen des PNRR-Programms Attrattività dei Borghi – La Pli, un tesoro da svelare und soll nach rund zehn Jahren wieder eine Grundversorgung direkt im Dorf ermöglichen.
Der Präsident der Bürgergenossenschaft, Felix Ploner, spricht von einem wichtigen Schritt für die Dorfgemeinschaft. Besonders ältere Menschen, Familien und Personen ohne Auto würden von dem neuen Angebot profitieren. Ziel sei es, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung mit sozialem Mehrwert zu schaffen.
Der Selbstbedienungsladen wird in modularer Containerbauweise errichtet und ist rund um die Uhr geöffnet. Verkauft werden vor allem regionale Produkte: geliefert von der lokalen Erzeugergenossenschaft Agricolart sowie von Betrieben aus der Umgebung. Zum Sortiment zählen unter anderem Speck, Eier, Gemüse, Milchprodukte von Kuh und Ziege, Brot, Honig, Mehl, Schnaps und Kräuterprodukte. Ergänzt wird das Angebot durch Grundnahrungsmittel aus dem lokalen Handel.
Ein Schwerpunkt liegt auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Energiesparende LED-Beleuchtung und effiziente Kühlsysteme sorgen für einen niedrigen Stromverbrauch. Der barrierefreie Zugang mit Rampe sowie die Bedienung über Touchscreen oder Smartphone-App ermöglichen ein unkompliziertes Einkaufen. Kundinnen und Kunden können bereits vorab online prüfen, welche Produkte verfügbar sind.
Die Finanzierung erfolgt größtenteils über öffentliche Förderungen, ergänzt durch Sponsoren und Crowdfunding. Nach rund vier Jahren rechnet die Genossenschaft mit dem wirtschaftlichen Break-even. Bei Erfolg könnte das Modell künftig auch auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.




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