Im Pustertal

Erfolgreiches letztes Treffen von „Offene Jugendarbeit bringt’s“

Montag, 29. September 2025 | 16:24 Uhr

Von: luk

St. Lorenzen – Sechs Treffen, ein starkes Fazit: Die Initiative „Offene Jugendarbeit bringt’s“ hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Gemeinden und Offener Jugendarbeit (OJA) ist. Den Schlusspunkt setzte das Treffen im Inso Haus in St. Lorenzen mit 48 Teilnehmenden.

Mit dem letzten Treffen im Inso Haus in St. Lorenzen sind die Veranstaltungen der Initiative „Offene Jugendarbeit bringt’s“ zu ihrem Abschluss gekommen. Über sechs Veranstaltungen hinweg hatte der Dachverband netz | Offene Jugendarbeit Vertreter*innen aus Gemeinden und der Offenen Jugendarbeit (OJA) in ganz Südtirol zum Austausch eingeladen. Ziel war es, die Sichtbarkeit der Offenen Jugendarbeit zu erhöhen und die Qualität ihrer Arbeit langfristig zu sichern.

Landesrat Philipp Achammer übermittelte via Videobotschaft seine Grüße: „Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss dieser Tour der OJA im ganzen Land. Ich hoffe, es ist gelungen zu zeigen, dass wir gemeinsam für Freiräume für unsere Jugendlichen arbeiten müssen – Räume, die sie brauchen, um sich zu entwickeln und sich zu verwirklichen. Wichtig ist, ihnen gerade in der heutigen Zeit zu signalisieren, dass sie wahrgenommen werden und eine Perspektive haben.“

Über 30 Jahre gibt es in St. Lorenzen bereits einen Treffpunkt für Jugendliche – seit zwei Jahren im neuen Inso Haus. „Es ist ein Ort, wo Jugendliche kommen können und sich wie zuhause fühlen sollen. Es bietet der Jugend, der Kultur und verschiedenen Begegnungen Platz. Die Offene Jugendarbeit macht hier eine sehr gute Arbeit. Ich möchte mich dafür sehr bedanken“, betonte Gemeindejugendreferentin Verena Baumgartner beim Treffen.

Auch Arnold Senfter, Leiter des Inso Haus, hob die Bedeutung hervor: „Unsere Arbeit hat es ermöglicht, dass wir nach drei Jahrzehnten ein tolles, neues Haus bekommen haben. Es ist ein gutes Beispiel, wie gut die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniert. Und dabei meine ich nicht nur die politischen Vertreter*innen, sondern alle, die hier wohnen, die die Struktur mittragen und uns Rückhalt bieten.“ Gleichzeitig verwies er auf die Unterschiede in der Offenen Jugendarbeit im Pustertal – und das Potenzial, welches in diesem Austausch liegt.

Karlheinz Malojer, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), unterstrich die Bedeutung der Initiative: „Wenn man auf das ganze Land schaut, sieht man, dass es OJA eindeutig bringt. In der Wirtschaft fällt oft der Begriff Standortfaktor. Ich finde, wir können den Begriff für die Offene Jugendarbeit ebenso nutzen. Wir wollen schließlich Gemeinden, die für junge Leute attraktiv sind. Damit wir die Sichtbarkeit hinaustragen, benötigt es uns alle. Ich betone nochmals, wie sehr es uns freut, die Initiative mitzutragen. Wir sind mit Herzblut dabei!“

Nach der Präsentation der Standorte der Offenen Jugendarbeit im Pustertal stellten sich die Einrichtungen spielerisch und fachlich vor. In einem Kahoot-Quiz konnten die Teilnehmenden über die zehn OJA-Prinzipien – etwa Offenheit, Vielfalt oder Partizipation – grübeln. Anschließend erklärte jede Einrichtung, wie sie das jeweilige Prinzip umsetzt. Beim anschließendem Vernetzungsmarkt bot sich Gelegenheit zum Austausch, bevor der Abend bei Buffet und Musik der Band Five 4 Random ausklang. Am Treffen nahmen Vertreter*innen aus den Gemeinden Niederdorf, Olang, Percha, Prags, Prettau, Rasen-Antholz, Rodeneck, Sand in Taufers, Sexten, St. Lorenzen, Mühlbach, Mühlwald, Gais, Kiens, Ahrntal, Bruneck und Terenten teil.

Die Initiative „Offene Jugendarbeit bringt’s“ wird vom Dachverband netz | Offene Jugendarbeit gemeinsam mit dem Handlungsfeld der OJA umgesetzt. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste unterstützt und von der Autonomen Provinz Bozen gefördert.

Was ist OJA?

Die Offene Jugendarbeit in Südtirol bietet professionelle Begleitung für junge Menschen und orientiert sich an ihren Bedürfnissen und Interessen. Fachkräfte und Ehrenamtliche unterstützen Jugendliche in Jugendtreffs, -zentren sowie öffentlichen und virtuellen Räumen. Ziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe der Jugendlichen zu fördern, Gemeinschaft zu stärken und Identität zu entwickeln. Die OJA setzt auf Offenheit, Partizipation und Sozialisation außerhalb von Familie und Schule. Sie schafft Freiräume für kulturelle Initiativen, politisches Engagement und verantwortungsvolles Handeln. Unabhängig von religiösen und politischen Einflüssen, arbeitet sie mit verschiedenen Partnern zusammen und finanziert sich öffentlich sowie durch eigene Mittel.

Bildungsarbeit in der OJA betont Lernen ohne Leistungsdruck und fördert die Neugier der Jugendlichen. Dabei stehen soziales, gendersensibles und politisches Lernen sowie die Stärkung von Handlungskompetenz im Vordergrund. Fachkräfte schaffen Lernräume, die spontane Lernmomente ermöglichen und den Zugang zu Themen wie Sprache, Sport, Kunst und Medien bieten. Jugendliche werden ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und konstruktiv mit Fehlern umzugehen. Die OJA fördert autonomes Lernen und stärkt das Selbstbewusstsein sowie die Selbstständigkeit junger Menschen, um ihre gesellschaftliche Partizipation und Wahrnehmung zu erhöhen.

Bezirk: Pustertal

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