Von: luk
Bozen – Zeigen, wie vielfältig und wertvoll heimische Lebensmittel sind: Das ist das Ziel des 1. Regio-Day am kommenden Samstag. Der Initiative einer Gruppe von deutschen Bauern haben sich auch Südtiroler Betriebe angeschlossen und bieten verschiedene Aktionen an. Der Südtiroler Bauernbund begrüßt die Initiative und ruft die Konsumenten auf, das Angebot zu nutzen.
Etwa 240 Betriebe aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein sind am 1. Oktober Botschafter für heimische Qualitätslebensmittel und werben mit ganz unterschiedlichen Aktionen – Hofführungen, Hoffesten, Tagen der offenen Tür usw. – um Wertschätzung für Produkte aus der Region. Neben Bauernfamilien nehmen auch Kaufleute, Handwerker, Gastronomen und Touristiker an der Initiative teil, an deren Spitze der bekannte Blogger „Bauer Willi“ steht. Mit dem 1. Regio-Day soll unterstrichen werden, dass heimische Produkte gut für die Umwelt, die Region, für die Erzeuger, die Verarbeiter, den Handel und natürlich auch für die Konsumenten sind.
Knapp 40 Betriebe aus Südtirol mit dabei
Auch in Südtirol haben sich Betriebe aus der Landwirtschaft, dem Handel und der Gastronomie der Initiative angeschlossen und wollen Botschafter heimischer Produkte sein. Dafür öffnen sie am kommenden Samstag ihre Tore. 24 Buschenschänke der Qualitätsmarke „Roter Hahn“ verbinden den Auftakt der Törggelesaison „Törggelen am Ursprung“ mit dem Regio-Day. Neben dem traditionellen Entzünden des „Keschtnfeuers“ bieten alle Höfe besondere Attraktionen. Bäuerinnen und Bauern führen durch den Hof und erzählen über die Arbeit, den Wein und die Kastanien. Auf einigen Höfen gibt es zusätzlich Verkostungen hofeigener Produkte wie Weine, Schnäpse oder den „Neuen“, andere Familien erlauben Einblicke in die Imkerei, die Marmelade- oder die Speckherstellung. Etwas Besonderes hat sich auch die Genossenschaft Wipplamb einfallen lassen. Sie lädt am 1. Oktober zu einem Tag der offenen Tür in ihre Metzgerei ins Wipptal ein. Dabei zeigt sie, wie und wo die Schafe im Wipptal aufwachsen und wie das Fleisch zu Spezialitäten verarbeitet wird. Zudem können die Besucher die Produkte vom Wipplamb verkosten. Der Apfelbauer Frowin Oberrauch bietet an seiner Radstation „Von Wiesl“ in der Kaiserau in Bozen von 11 bis 19 Uhr einige spezielle alte Apfelsorten zur Verkostung an, wie die Köstliche, Weißer Winterkalvill, Steinpepping, Ananasrenette, Goldpomäne oder Kronprinz Rudolf. Auf dem Rosenkranzmarkt in Schluderns wird Walter Tschenett einige besondere Kostproben alter Apfelsorten anbieten.
Auch Handel und Gastronomie beteiligen sich am 1. Regio-Day
Seit langem schon setzt der Eppaner Spitzenkoch Herbert Hintner auf regionale bäuerliche Produkte. Auch er beteiligt sich am 1. Regio-Day und wird ein besonderes Menü aus heimischen Lebensmitteln in seinem Gourmetrestaurant „Zur Rose“ in Eppan anbieten. Damit will er den großen Wert heimischer Produkte auch in der Spitzengastronomie aufzeigen.
Ebenfalls seit langem ein Verfechter bäuerlicher regionaler Qualitätsprodukte ist der Dorfmetzger von Lana, Alexander Holzner. Er lädt in der Gärtnerei im Konvent in Lana zur Verkostung von Wurstwaren ein. Auch kann Südtiroler Speck verkostet werden.
Bauernbund: Gute Gelegenheit, um regionale Vielfalt zu zeigen
Der Südtiroler Bauernbund begrüßt den 1. Regio-Day, bei dem „die Bauern die Gelegenheit haben, die große Vielfalt der heimischen Lebensmittel wieder bewusst zu machen, gleichzeitig mit den Konsumenten in Kontakt zu treten und ihnen die Landwirtschaft näherzubringen“, ist Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler überzeugt. Gleiches macht der SBB schon mit den bekannten Veranstaltungen, wie dem „Bauernhof-Sonntag“ und dem „Erntedankfest“. Auch die neue Plattform „frischvomhof.it“ bewirbt regionale Produkte direkt von heimischen Bauernhöfen.
Besonders erfreut ist Tiefenthaler, dass nicht nur bäuerliche Betriebe, sondern auch Handels- und Gastronomiebetriebe am 1. Regio-Day teilnehmen. „Regionalität ist nicht nur ein Anliegen der Landwirtschaft, sondern ein großes Thema der gesamten Wirtschaft.“
Viele weitere Initiativen, die Anstrengungen der Direktvermarkter und der bäuerlichen Genossenschaften, aber auch die Wertschätzung der Konsumenten leisten einen wichtigen Beitrag zur Regionalität im Land: Etwa ein Drittel der Südtiroler Milchprodukte oder jede zweite Flasche einheimischen Weins werden in Südtirol konsumiert. Bei Nischenprodukten, wie Spargel oder Kräuter liegt der heimische Verbrauch noch deutlich höher. Mit weiteren Initiativen in den nächsten Jahren soll die Regionalität noch weiter steigen.