Von: mk
Bozen – Am Dienstagabend stellte der Landeshauptmann Arno Kompatscher den Wirtschaftsverbänden des Südtiroler Wirtschaftsrings – Economia Alto Adige das kürzlich von der Landesregierung beschlossene Strategiepapier „Everyday for future“ vor. Für den Landeshauptmann gehört das Thema Nachhaltigkeit ganz klar zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, denen sich die Politik, die Verwaltung, die verschiedenen Sozialpartner und Organisationen sowie die Zivilgesellschaft insgesamt, gemeinsam stellen müssen. „Dabei fangen wir nicht bei null an“, so der Landeshauptmann. Es habe in diesem Bereich schon viel stattgefunden auf dem man nun aufbauen könne. Südtirol sei in gewissen Bereichen schon gut aufgestellt, was unter anderem auch darauf zurückzuführen sei, dass man seit Jahrzehnten eine Politik für den ländlichen Raum verfolgt habe. Es gehe nun zunächst darum, dass die einzelnen Sektoren und Bereiche, aber auch jeder einzelne Bürger für sich herausfinden solle, wo es noch Potenzial für mehr Nachhaltigkeit gibt. In der Folge sollen dieser Potentialanalyse konkrete Maßnahmen folgen.
Die einzelnen Wirtschaftsverbände erklärten ihre Bereitschaft, im Bereich der Nachhaltigkeit die gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken und begrüßen grundsätzlich das vorgestellte Strategiepapier. Aus der Sicht der Wirtschaftsverbände sei es dennoch wichtig, den Fokus nicht ausschließlich auf den ökologischen Aspekt der Nachhaltigkeit zu legen, sondern auch die ökonomische und soziale Komponente mitzudenken. Man sei sich einig darüber, dass sich die einzelnen Sektoren auf bestimmte gemeinsame Ziele verständigen und diese dann auch gemeinsam verfolgen sollten. Der Südtiroler Wirtschaftring sowie jeder einzelne Wirtschaftsverband sei dazu bereit, seinen Beitrag zu leisten.
Ein wichtiger Ansatz bei der Nachhaltigkeitsstrategie „Everyday for future“ sei die Einbeziehung der verschiedenen Stakeholder und die laufende Messung, Evaluierung und Anpassung der Strategie. Eine derartige Messung und Evaluierung anhand der von der UNO entwickelten Indikatoren (SDG’s) gebe es auf regionaler Ebene bisher noch nicht. Nach nun etwa zwei Jahren Vorlaufzeit sei es nun an der Zeit die verschiedenen Stakeholder konkret einzubeziehen. Dazu gehören selbstredend auch die Wirtschaftsverbände. Dabei sei es wichtig, den Leuten zu vermitteln, dass es nicht bedeutet, dass es in Zukunft keinen Spaß mehr im Leben gebe, wenn man sich für Nachhaltigkeit einsetze. Allerdings müsse auch klar sein, dass wir in Zukunft auf gewisse Dinge verzichten werden müssen, so der Landeshauptmann. Dabei spiele auch die Veränderung von Konsumverhalten und Produktion eine große Rolle. Dies sei nur mit der Gesellschaft zusammen möglich. Die Politik könne dieses Thema nicht alleine lösen. Südtirol habe die Voraussetzung, eine Vorzeigeregion im Bereich der Nachhaltigkeit zu werden, was sich durchaus positiv auf die verschiedensten Bereiche der Südtiroler Wirtschaft und Gesellschaft niederschlagen würde.
„Wir werden als Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige den Prozess begleiten, gemeinsam mit der Landesregierung. Zunächst wird jeder Verband in sich gehen und schauen was er innerhalb seines Sektors im Bereich der Nachhaltigkeit machen kann. Als Messtechniker finde ich gefallen daran, dass es Indikatoren gibt, anhand denen man sich messen lassen kann. Ich finde es wichtig und richtig, dass dies geschieht“, erklärte der Präsident des SWR-EA, Federico Giudiceandrea.