Bozen – Die extreme Teuerungswelle könnte ein Opfer fordern, das nur die wenigsten auf dem Schirm haben: die Berglandwirtschaft. „Die Lage der Milchviehbetriebe ist so dramatisch wie noch nie. Die Produktionskosten steigen rapide, während die Milchpreise sinken“, erklärt Joachim Reinalter, der Obmann des Sennereiverbandes. Mit der Politik ist der Sennereiverband daher auf der Suche nach Lösungen zur Sicherung der Zukunft der Berglandwirtschaft.
Seit Anfang des vergangenen Jahres sind die Preise für Futtermittel um ein Drittel gestiegen, jene für Treibstoff um 50 Prozent, für Strom um über 200 Prozent, für Gas um mehr als 350 Prozent und auch die Kosten für Verpackungsmaterialien und Früchte steigen rapide. „All das hat zur Folge, dass sich die Produktion und Verarbeitung von Milch in den letzten Monaten enorm verteuert hat“, so der Obmann des Sennereiverbandes.
Mit dieser Teuerung müsste im Normalfall der Milchpreis ansteigen, allerdings ist dies nicht der Fall. „Im Lebensmittelsektor gibt es eine eklatante Schieflage zugunsten der großen Lebensmittelketten und diese akzeptieren nur geringe Preiserhöhungen“, so Reinalter. Der Obmann des Sennereiverbandes zeigt dabei durchaus Verständnis, dass die Kostenexplosion bei einem Grundnahrungsmittel nicht eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden könnten. „Es darf aber genauso wenig sein, dass allein der Produzent auf den in die Höhe schießenden Kosten sitzen bleibt“, erklärt der Obmann. „Es braucht eine gerechte Verteilung auf alle Glieder der Kette.“
Reinalters Schlussfolgerung ist eine ebenso logische wie beängstigende: „Wenn auf der einen Seite die Ausgaben um ein Vielfaches steigen, auf der anderen die Einnahmen im besten Fall stabil bleiben und schon zuvor die Margen bei den Bauern extrem gering waren, dann geht sich die Rechnung für viele Betriebe einfach nicht mehr aus.“ Heißt im Klartext: „Sehr viele der Südtiroler Bergbauern, vor allem jene, die ihren Hof gerade noch im Haupterwerb führen, fürchten um ihre Existenz“, so der Obmann.
Sollte die Milchwirtschaft nicht wieder rentabel und den Bergbauern das Fundament ihrer Existenz entzogen werden, seien die Folgen für Südtirol weitreichend, warnt Reinalter. Die Versorgung mit Südtiroler Milch und Milchprodukten könne nicht sichergestellt, die Qualitätsstrategie nicht fortgeführt, die gesellschaftlichen Leistungen der Berglandwirtschaft nicht garantiert werden. „Das wiederum würde sich dramatisch auf die Tourismusdestination Südtirol auswirken, man denke nur an verfallende Höfe, zuwachsende Wiesen, nicht mehr bewirtschaftete Almen oder kostenpflichtige Wanderwege und Loipen“, so Reinalter. „Wenn jetzt nicht sofort etwas unternommen wird, dann sind die Folgekosten für die Gesellschaft enorm“, ist der Obmann des Sennereiverbandes überzeugt.
Reinalter ruft die Konsumenten – allen voran Hotellerie und Gastronomie – daher auf, konsequent auf Südtiroler (Milch-)Produkte zu setzen. „Damit sichern sie das Fundament, auf dem sie selbst stehen, sorgen also dafür, dass auch morgen noch heimische Qualitätsprodukte zu haben sind und die Landschaft gepflegt wird“, so der Obmann. Landwirtschaft könne nur nachhaltig sein, so Reinalter, wenn die Landwirte nachhaltig davon leben könnten.
Parallel dazu sucht der Sennereiverband im engen Austausch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler nach Lösungsmöglichkeiten auf allen Ebenen. „Die Politik weiß um die Bedeutung der Berglandwirtschaft und es sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die dazu beigetragen haben, dass sich die Milchwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gut entwickeln konnte“, erklärt der Obmann. Er ist deshalb zuversichtlich, dass man gemeinsam Lösungen finde. „Das werden mit Sicherheit keine kurzfristigen sein, letztendlich geht es aber einerseits darum, die derzeitige Lage zu überstehen, und andererseits um die Sicherung einer langfristigen, wirtschaftlich nachhaltigen Zukunft der Berglandwirtschaft“, so Reinalter.
Von: mk
Suche Bergbauernhof zu kaufen.
Die einzelnen Milchwirtschaftbetriebe werben mit Heumilch und Biomilch.Wozu braucht es dann Futtermittel Zukauf? Der Viehbestand sollte an die Fläche angepasst sein. Wer Futtermittel zukauft, um mehr Tiere zu halten, als seine Felder und Wiesen hergeben, ist für mich kein Bergbauer. Wir werden von der Milchindustrie durch die Bilder von blaubeschurzten Bauern getäuscht. Die Hilfe für echte Bergbauern ist nicht das Ziel des Bauernbundes, soe müssen nur als Alibi für übersubventionierte Großbetriebe herhalten.
ich auch. ein bauer hat fleisch,milch,eier,butter,käse,kartoffel,alles selber. es gibt genug bauer die in der mila milch und käse usw.kaufen. wären selbstversorger
Für mi isch es geblärre nima tragbar!
@@ Kraftfutter muss man auch den biokühen fütter. und di kosten mittlerweile doppelt so viel
@Sellwertschunasosein
Erstens gibt keine Biokühe, sondern nur Biomilch.
Zweitens muss man für die Produktion von Biomilch nicht Kraftfutter zufüttern, sondern man darf.
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Nur mit Heu gibt eine Kuh wenig Milch. Das wäre nämlich eine Mangelernährung. Milchkühe brauchen auch Müsli (Kraftfutter) und dieses wird zugekauft.
P. S. Es gibt in Südtirol KEINE Großbetriebe.
@bern
Man muss ja nicht überzüchtete Turbo-Milchkühe im Stall haben, die, wie du sagst, auf “Müsli” angewiesen sind. Alte robuste Rinderrassen geben sich mit ausreichend Rauhfutter zufrieden, ohne dabei mangelernährt zu sein.Das funktioniert bei unseren Eltern bzw. Großeltern wunderbar. Natürlich ist ihre Milchleistung nicht die selbe. Außerdem könnten die Bauern ihr Kraftfutter teilweise selber anbauen.
PS: Für Südtiroler Verhältnisse ist ein Bauernhof mit mehr als 50 GVE ein Großbetrieb, und davon gibt es in Südtirol genug
@@ ohne Kraftfutter wird di kuh unterernährt magert zu viel ab. bekomt ketose. der Zyklus von der Gebärmutter bleibt stehen und kann nicht trächtig werden. wird sie nicht trächtig gibt sie früher oder später keine milch. milchkuh ohne milch =schlachtkuh
Hallo, Futtermittelzukauf ist leider heute fast unumgänglich. Einmal um die Tiere artgerecht zu füttern (ältere Bauern haben oft erzählt, dass ihre Tiere bei schlechten Ernten hungern mussten.
Zweitens wäre Landwirtschaft bei uns ohne Futtermittelzukauf längst wirtschaftlich nicht mehr möglich. Bei zu geringen Stückzahlen und Milch- oder Fleischmengen kann niemand einen akzeptablen Gewinn erzielen.
HIER EIN BEISPIEL, berechnet mit südtiroler Durchschnittswerten:
Mit einer Kuh kann der Bauer im Jahr 720 € Gewinn erzielen. In Südtirol haben die Baueren ca. 14 Kühe. Das sind insgesamt 10.080€ Gewinn im Jahr. Und damit soll jemand überleben????
Wie viel verdienen Sie Netto im Jahr.
Nachdenken und ehrlich sein!
Unterscheide wer plärt! Obstbauer oder Milchviehhalter?????
Mehr als 50 GVE ist eine Ausnahme.
Der durchschnittliche Südtiroler Bauer hat 14 Kühe und Jungvieh. Also vlt 22 GVE.
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eine Kuh, die immer nur Heu bekommen hat, ist damit vielleicht zufrieden.
Sie gibt aber höchstens 10 Liter Milch, damit waren deine Großeltern zufrieden. Heutzutage ist das zu wenig um Geld zu verdienen. Mit Romantik kriegst du keine Familie ernährt.
P.S. 50GVE Betriebe gibt es in Südtirol nicht viele und 50GVE ist auf europäischer Ebene (und da spielt die Musik) ein Minifuzzibetrieb.
@bern hahahaha….her au.
@@ Danke für die Wahrheit.
kannst meinen kaufen wenn du das nötige
klein Geld hast?
@AndreaS
Also ein normaler Arbeiter verdient im Monat (laut kollektiv Vertrag) ca. 1200€ x 13= 15600€ netto, davon muss er noch Miete zahlen. Was ja der Hofbesitzer nicht muss. Was meinen sie was im da noch zum Leben bleibt?
@faktenchecker
Dein Zynismus frisst Hirn. Denn massenweise Bergbauernghöfe stehen zum Verkauf. Somit sollte dein Zynismus höchstens Ausdruck deiner Ignoranz sein.
@sag mal
Es freut mich dich zum Lachen gebracht zu haben.
Schon darüber nachgedacht, dass in Südtirol der Großteil der Bergbauern Nebenerwerbstbauern sind, dh. dass man zusätzlich zu der 40 Stundenwoche auf dem Bau usw. nebenher den Hof bewirtschaftet und das 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr?
@Sellwertschunasosein
Ein artgerecht gehaltenes Rind braucht täglich etwa 50 Kilogramm saftig frisches Gras, Klee und Kräuter,am besten in Weidehaltung. Werden Rinder über den Winter im Stall gehalten, müssen sie vor allem mit Futter versorgt werden, das viele Rohfasern enthält, beispielsweise Heu. Leider müssen Rinder heute Höchstleistungen erbringen,auf Kosten ihrer Gesundheit.In der intensiven Viehwirtschaft mit einer auf Leistung getrimmten Milchviehhaltung bekommen Rinder zu viel Kraftfutter in Form von bestimmten Pellets und Getreide. Letzteres ist zwar ein wichtiger Energielieferant, beeinträchtigt aber insgesamt die wichtige Tätigkeit des Wiederkauens.
@tomsn du auch nicht!!
die Bauern zahlen für den Treibstoff ja ohnehin einen lächerlich niedrigen Betrag, schadet ihnen nicht, mehr zu zählt. vielleicht lernen wir mal den Traktor beim Warten auf den Milchtransport Mal abzustellen. bislang hatten sie ja das nicht nötig, sondern ließen ihn ohne mit der Wimper zu zucken im Leerlauf weiterlaufen.
@Tom
die Bauern zahlen für einen minderwertigen Sprit immer noch zu viel, da sie diesen nicht abschreiben können, so wie dies jede Firma und jeder Handwerker macht.
@bern
dann sollen die Bauern halt auch Steuer zahlen wie es jede Firma und Handwerker macht, dann können sie auch problemlos abschreiben. Nebenbei: ein Arbeiter kann auch nicht abschreiben aber Einkommenssteuer zahlen schon.
Für die Landwirte gibt es auch das System mit Steuern und Abschreibung. Es wurde das Pauschalsystem eingeführt, denn sonnst wären die meisten Höfe schon vor 20 Jahren geschlossen worden.
@Aaron
vergleich bitte nicht den Unternehmer Bauer mit dem Angestellten Privat. Wenn dann Bauer Privat mit Angestellten Privat. Den Bauern gibt es nämlich als Firma und als Privatmann, die musst du getrennte betrachten.
Bauern zahlen Steuern wie kleine Firmen, entweder im Normalsystem oder im Pauschalsystem. Jede kleine Firma in Italien kann sich auch zwischen dien zwei Systemen entscheiden. Steuern zahlt man in beiden, und das nicht wenig.
@der echte Aaron
Genau, zumindest für Urlaub auf dem Bauernhof wäre der normale Steuersatz anzuwenden.
Was wir jetzt einfach nicht gebrauchen können, ist das Gejammer der Bauern. Alle! werden die höhere Kosten zu spüren bekommen.
Genau alle spüren das, Bauern und Arbeiter. Aber wenn die Bauern weniger Einkommen haben, wie sollen sie dann die höheren Lebenshaltungskosten tragen. Dies ist so, als ob Ihnen 30% vom Lohn gestrichen werden!!!!!!!!!!!!
@AndreasS
Und den Arbeitnehmern fehlt das Geld nicht?
Es trift olle, net lei bergbauern, olle Bauern, olle Bürger, ( normale Bürger)
Olle leidmor unter der Teuerung, Olle
Stimmt, alle leiden unter der Teuerung. Sie müssen aber verstehen, die Höfe verdienen weniger und die Familien haben wie jeder Arbeiter höhere Lebenshaltungskosten. Das MÜSSEN Sie so verstehen, als würde Ihnen 30 % vom Lohn gestrichen.
Meine Lehrerin hat immer gesagt, zuerst DENKEN und dann HANDELN!!!
unsere Heimat wird ausverkauft !!!– den sobald eine Stalltür zu geht- bleibt diese für immer zu !!!
Hat man schon ein Spendenkonto eingerichtet???
Das Wenige, wo Südtirol einen Einfluß auf die Preise haben könnte, wäre der Strom, aber leider war unsere Landesregierung nicht imstande, dies in den eigenen Bereich zu bringen, damit der Preis selbst gemacht werden könnte.
Die Bauern haben es schwer.
Gerade eben Schlagzeile aus Bayern gelesen: “Milchpreise gehen durch die Decke – Wer profitiert?” Hmm… aber Bayern ist auch weit entfernt
jo obo Südtirol isch net Deutschland. di Milchprodukte sein in Italien oln nou gleich teuer
Orme bauer….und was isch mit die ungstellten. Sofl beitraege wie bauern kreg koan normaler und sette villen wie de olle stean jljonn
Jo vlt die Obstbauern. Ohne Beiträge wäre längst jeder Hof geschlossen. Was würde Sie dann tun?
Ich lese hier Reihenweiße Kommentare gegen die Bauern “Jammerer”, “Subventionsschleudern”. Konstruktive Kritik kennen die Südtiroler anscheinend nimmr? Lei in eigenen Frust ausi lossn?!
Ja die bauern halt. Die haben das ganze jahr unter irgend etwas zu leiden, gibt immer was.
HA Ha, jetzt durften Sie mal Ihre Meinung auf den Punkt bringen. Machen Sie doch die Arbeit!
der Bauer isst die letzte Suppe— hat man früher schon gesagt !!
Suche Bergbauernhof zu kaufen und warte noch auf Angebote! 👍
Am liebsten einen Hof im Ulten.
früher sagte man : erschlage den Bauer,der Rest wird von selber hien !
als erstes soll das Land Südtirol die Produkte zu einen vernünftigen Preis kaufen.
is lond soll in strompreis reduziern und nix bauern
drittens laut den Kommentaren nach sind alle hier Experten ? außer der Bauer.
wie rechnet der Obmann? Völlig unglaubwürdig, wenn er so argumentiert
zweitens soll nur für die geimpften Bauern
eine Preiserhöhung geben.
1G
Die vielen vielen Kommentare von Leuten die absolut nix….nix nix nix verstehen von der Berglandwirtschaft da kann man nur mehr lachen.
😄😄😂
Einfach südtiroler Produkte kaufen und den richtigen PREIS bezahlen. Und zweitens, ihr braucht nicht den Bauer anzufeinden und niederzumachen, ihr könnt euren FRUST und euren NEID ganz alleine in eurem Kämmerlein auskurieren.
Arme Bauern🤣🤣🤣 bekommen ja einen Beitrag für jede Schraube🙈🙈