Von: luk
Bozen – Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) teilt mit, dass im dritten Quartal 2020 Waren im Wert von 1.265,5 Millionen Euro aus Südtirol ausgeführt wurden.
Dies bedeutet eine Abnahme um 1,3 Prozent gegenüber demselben Quartal 2019. Die Ausfuhren in die EU-Staaten steigen um 1,2 Prozent, während jene in die nicht europäischen Länder um 7,9 Prozent sinken.
Die Ausfuhren der Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei verzeichnen ein Plus (+22,3 Prozent), während jene der Fahrzeuge sinken (-11,5 Prozent).
Unternehmerverband: “Verarbeitendes Gewerbe für Restart entscheidend”
Heute wurden die aktuellen Daten zum Arbeitsmarkt und zur Exporttätigkeit in Südtirol veröffentlicht. In Bezug auf die Beschäftigung, bestätigen die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ihre Rolle als sichere Arbeitgeber: Im November verzeichnete die verarbeitende Industrie bei einem allgemeinen Rückgang von über 5.000 Arbeitsplätzen einen leichten Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr (+ 0,2 Prozent).
„Unsere Unternehmen haben es weitgehend geschafft, ihre Arbeitsplätze zu sichern, aber es gibt doch einige Bedenken für die kommenden Monate“, warnt der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea. Die Exportdaten zeigen deutlich, dass eine der Stärken der Südtiroler Wirtschaft von der Wirtschaftskrise und den durch die Pandemie verursachten Reisebeschränkungen schwer getroffen wurde; sie bestätigen aber auch, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Unternehmen immer noch sehr gut ist.
Die Exporte in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 beliefen sich auf 3,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2019 entspricht. „Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den Lockdown im Frühjahr zurückzuführen. Im Sommer konnten unsere Exportunternehmen ihre Tätigkeit wieder verstärkt aufnehmen und im dritten Quartal konnten die Exporte fast wieder den Wert des Vorjahres erreichen“, so Giudiceandrea zu den Exportdaten in den Monaten von Juli und September 2020 (1,26 Milliarden Euro, minus 1,3 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2019). Die Monate von Oktober bis Dezember waren jedoch von neuen Einschränkungen gekennzeichnet: das gesamte Exportjahr 2020 dürfte daher bedeutend unter dem Wert von fünf Milliarden Euro von 2019 liegen.
„Neben den Soforthilfen für die Notfälle – sagt der Präsident des Unternehmerverbandes – müssen wir uns auch auf die Zukunft vorzubereiten. Die Erholung unserer Wirtschaft und insbesondere die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze sind engstens mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit verbunden. Wir unterstützen daher die Initiative der IDM, Südtirol im Ausland nicht nur als Tourismusdestination, sondern auch als Wirtschaftsstandort und als Region zu bewerben, in der international führende Produktionsunternehmen tätig sind. Wir hoffen auch auf eine zeitnahe, europäische Lösung, die das Reisen aus beruflichen Gründen vereinfacht. Mittel- und langfristig wird es zudem wichtig sein, die heimischen Unternehmen bei der Neupositionierung auf internationalen Märkten zu unterstützen, beispielsweise durch die Teilnahme an virtuellen Messen. Vor allem aber wird es notwendig sein, unser Land mit Investitionen in Erreichbarkeit sowie mit Initiativen zur Förderung der digitalen und grünen Transformation zu stärken, indem wir die Mittel, die Europa uns zur Verfügung stellen wird, bestmöglich einsetzen. Von zentraler Wichtigkeit werden vor allem auch die Investitionen in die Kompetenzen unserer Jugend, sowie in berufliche Aus- und Weiterbildung derjenigen sein, die bereits arbeiten“.