Aktionstage

Fashion For Future: Gute Kleidung, faire Entlohnung

Mittwoch, 10. Mai 2023 | 17:05 Uhr

Bozen – Nach zehn Aktionstagen für einen fairen und klimaschonenden Kleiderkonsum in Südtirol laden die Initiatorinnen und Initiatoren von Fashion For Future noch einmal zum Unterschreiben der EU-weiten Petition für faire Arbeitsbedingungen und Löhne in der Bekleidungsindustrie ein.

An Highlights mangelte es den Aktionstagen „Fashion For Future“ vom 27. April bis zum 6. Mai nicht: Initiiert von den Südtiroler Weltläden, der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, der Fakultät für Design und Künste der unibz und Slow-Fashion-Bloggerin Susanne Barta fanden 15 Upcycling- und Nähworkshops, drei Open Studios, zwei Kleidertauschpartys, drei Atelierbesuche, zwei Aufsehen erregende Flashmobs mit Umzug und Performance durch Bozen und Brixen, eine Konferenz zum Thema Fast Fashion mit renommierten Fair-Fashion-Botschafterinnen und eine innovative Textilausstellung mit 30 internationalen Ausstellerinnen und Ausstellern statt. Am Wochenende luden die Initiatorinnen und Initiatoren auf dem Universitätsplatz in Bozen zu einem dynamischen Abschluss der Aktionstage ein und hinterließen eine klare Botschaft: Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und der menschlichen und ökologischen Ausbeutung im Textilsektor ein Ende zu setzen – auf persönlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene.

Im Rahmen der Aktionstage verwiesen die Initiatorinnen und Initiatoren Susanne Barta, Slow-Fashion-Bloggerin, Verena Dariz, OEW-Bereichsleiterin für einen bewussten Konsum, Aart van Bezooijen, Professor an der Fakultät für Design und Künste der unibz und Brigitte Gritsch, Koordinatorin des Netzwerks der Südtiroler Weltläden deshalb wiederholt auf die Unterschriftensammlung „Good Clothes Fair Pay“, zu Deutsch: Gute Kleidung, faire Entlohnung. Die Online-Petition unter www.goodclothesfairpay.eu/de wurde EU-weit von engagierten Bürgern initiiert, die sich seit Jahren für faire Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzen, darunter die Aktivistinnen und Aktivisten von Fashion Revolution und der Clean-Clothes-Kampagne. Sie möchten mit einem neuen Lieferkettengesetz auf EU-Ebene verhindern, dass Textilarbeiter*innen weiterhin ausgebeutet werden und auch europäische Unternehmen dazu verpflichten entlang ihrer internationalen Lieferketten auf Menschenrechte und Umweltstandards zu achten.

Dass auch Südtirols Bürger bereit für eine Veränderung sind, zeigte das positive Feedback während der Fashion For Future-Aktionstage und die bereits dort gesammelten Unterschriften. Rund 300 Besucherinnen und Besucher nahmen aktiv an den Näh-, Web-, Upcycling-, Design- und Recyclingworkshops teil, diskutierten auf der Fashion For Future-Konferenz zu den aktuellen Möglichkeiten einer sozialverträglichen und fairen Textilindustrie mit, zeigten sich erschüttert über Informationen zu Ausbeutung und Umweltverschmutzung in der globalen Bekleidungsindustrie und inspiriert, ihr eigenes Konsumverhalten zu verändern. Beim Abschlussevent am 6. Mai auf dem Universitätsplatz stand deshalb auch das Erleben von Solidarität und Abhängigkeit voneinander im Fokus: Bei der Red-Carpet-Performance nach Nick Tobier (UTOPIA TOOLBOX) wurde ein roter Teppich von einer Gruppe Menschen so in Spannung versetzt, dass er eine Person, die darüber schritt, tragen konnte. Ein symbolträchtiges Bild das spürbar machte, dass wir auch in der Fashion Industrie nur etwas erreichen können, wenn wir auf verschiedenen Ebenen am selben Strang ziehen, uns vernetzen und zusammenarbeiten.

Von: mk

Bezirk: Bozen