Von: bba
Bozen – Die Corona-Vorsichtsmaßnahmen an Schulen und Kindergärten werden lascher und so mancher ist darüber erfreut.
Bekanntlich muss in Bälde erst ab dem fünften Infektionsfall eine Kindergartengruppe bzw. Grundschulklasse in den Fernunterricht!! In Mittel-, Berufs-, Fach- und Oberschulen wird es bei einem positiven Fall bis zu 50 Prozent innerhalb einer Klasse beim Präsenzunterricht bleiben. Zudem wird die Dauer des Fernunterrichts bzw. Schließung einer Kindergartengruppe zukünftig nur noch sieben Tage betragen.
„Wir begrüßen diese Erleichterungen ausdrücklich, da sie zu deutlich mehr Unterricht in Präsenz führen“, so Tanja Rainer, Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings (SJR). „Schließlich ist der Fernunterricht nur eine Notmaßnahme und kein gleichwertiger Ersatz. Der Präsenzunterricht gibt den Schülerinnen und Schülern eine gewisse Routine und Stabilität. Geregelte Tagesabläufe sowie soziale Kontakte sind äußerst wichtig für die Entwicklung junger Menschen“, so Rainer.
„Des Weiteren darf das für Kinder und Jugendliche äußerst wichtige Vereinsleben nicht vergessen werden“, so Georg Gasser, SJR-Geschäftsführer. „Kinder und Jugendliche brauchen auch außerhalb der Schule soziale Kontakte und die Möglichkeit, an Vereinsaktivitäten aktiv teilzunehmen und sich einzubringen. Wir appellieren daher, im Vereinsleben die 3G-Regelung anzuwenden und die in der Schule durchgeführten Nasenflügeltests in der Jugendarbeit und in unseren Vereinen anzuerkennen“, äußert sich Gasser.
Trotz überlasteter Krankenhäuser weiterhin auf die 3G-Regelung zu pochen ist kurios. Es bleibt nur zu hoffen, dass mehr Eltern ihre Kinder und Jugendlichen impfen lassen, denn zu viele sind es nicht. Dies zeigen in Südtirol aktuell viele “Geisterklassen” wegen gehäufter Infektionsfälle. Dabei klagten “überforderte” Eltern gerade in den ersten Pandemiezeiten 2020 über den Fernunterricht und angeblich “faule Lehrer, denen der Fernunterricht genehm sei”.
Nun zeigt sich aber, dass bei mehreren Infektionsfällen in der Klasse die ungeimpften Schüler Zuhause bleiben müssen und es sind viele. Beim Fernunterricht handelt es sich aktuell vielfach um ein selbst gewähltes und verschuldetes Zuhausebleiben von Eltern und Kindern, da das Impfen der Kinder und Jugendlichen unterlassen wurde.
Der Institution Schule und der Politik die Schuld für aktuelle Missstände zuzuschieben ist einfach, aber falsch. Die Schüler bleiben wegen dem unterlassenen Impfen Zuhause vor dem PC und die Eltern sitzen Zuhause bei ihren Kindern, anstatt arbeiten zu gehen. Der zweigleisige Unterricht bleibt an den Lehrern kleben und Arbeitgeber müssen mit den vielen Ausfallzeiten ihrer Angestellten zurechtkommen. Die Kosten trägt, wie so oft, die Allgemeinheit.