Von: mk
Bozen – Jeder Erwachsene hat das Recht auf finanzielle Autonomie, das kann kein Partner und kein anderer Familienangehöriger jemandem absprechen. Dies betonen die Frauen im KVW. Dazu gehöre eine Erwerbsarbeit, für die dann auch entsprechende Rentenbeiträge eingezahlt werden.
„Wird es einer Frau nicht erlaubt, einer Erwerbsarbeit außer Haus nachzugehen oder wird sie zu prekären Arbeitsverhältnissen oder Schwarzarbeit gezwungen, hat dies massive Auswirkungen auf ihre spätere Rente. Wenn in ein paar Jahren die Renten nach den tatsächlich eingezahlten Beiträgen ausbezahlt werden, wird es für viele – besonders aber für Frauen – ein böses Erwachen geben“, ist KVW Frauenvorsitzende Helga Mutschlechner überzeugt.
Finanzielle Gewalt sei leider kaum sichtbar und auch gesellschaftlich akzeptiert. Neben dem Verbot, einer Erwerbsarbeit nachzugehen, können auch Ausbeutung, Überlassen von Schulden oder unterlassene Unterhaltszahlungen nach der Trennung zu Problemen führen.
Dort, wo sich Familienarbeit und Beruf vermischen, z.B. bei Betrieben in der Landwirtschaft oder im Gastgewerbe, würden Frauen oft unbezahlt mitarbeiten, nicht rentenversichert sein und finanziell abhängig bleiben.
„Finanzielle Abhängigkeit ist demütigend und schwächt das Selbstwertgefühl. Kein eigenes Erwerbseinkommen hat aber auch Folgen bei der Rente“, warnen die Frauen im KVW. Mit Beginn des neuen Jahres werden sie mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gehen und für eine Vorsorge sensibilisieren.