Von: bba
Bozen – Kraft, Wille und Bedarf sind da: Caroline von Hohenbühel und Paul Tschigg, die sich beim Projekt
des Bozner Winterhauses federführend eingebracht haben, wollen weitermachen. Sie möchten wohnungs- und obdachlos gewordenen Frauen in Bozen ein Dach über dem Kopf schenken.
Einige der unterzubringenden Frauen haben bereits in den vergangenen Monaten im Winterhaus gelebt, andere sind neu dazu gekommen. Nun wird eine passende Struktur gesucht. Großzügige Menschen können sich bei Caroline von Hohenbühel und Paul Tschigg melden und das Projekt des Vereins „Schutzhütte“ unterstützen.
Dorea leitet sich vom altgriechischen Wort doron ab und bedeutet Geschenk. Warum das geplante Projekt für wohnungs- und obdachlose Frauen diesen Namen tragen soll, habe verschiedene Gründe, betonen die sozial engagierten Freiwilligen Caroline von Hohenbühel und Paul Tschigg: Jedes Leben sei ein Geschenk. Die Möglichkeit, sich freiwillig zu engagieren, sei es auch, genauso wie die gemeinsam gemachte Erfahrung im eben abgeschlossenen Winterhausprojekt in Bozen.
Fast 100 Freiwillige aus der Bozner Zivilgesellschaft haben dort fünf Monate lang ein Haus für 50 obdachlose Frauen und Männer geführt. Respekt und Solidarität prägten den Umgang miteinander, es gab keine Probleme mit Gewalt oder Diebstahl. Der Unternehmer Heiner Oberrauch hat das Haus in der Carduccistraße kostenlos zur Verfügung gestellt.
Jetzt rufen Paul Tschigg und Caroline von Hohenbühel Unternehmerinnen und Unternehmer oder Hauseigentümer dazu auf, eine Immobilie zur Verfügung zu stellen, um sieben bis neun obdachlosen Frauen in Bozen ein Dach über dem Kopf zu schenken. Das können kleinere oder auch eine größere Wohnung sein. Die Immobilie sollte sich in der Landeshauptstadt oder im Umland befinden, weil dort am meisten obdachlose Frauen leben und ihre Anonymität gewährleistet ist.
Frauen auf der Straße gehören zu den verletzbarsten Menschengruppen, erklären die beiden Freiwilligen. Sie kennen die Bozner Realität gut. Caroline von Hohenbühel kümmert sich mit der ‚Schutzhütte’ seit Jahren um wohnungs- und obdachlose Frauen und Männer, meist um Migranten. Paul Tschigg ist seit mehr als zehn Jahren beim VinziBus, der Essensausgabe für obdachlose Menschen am Verdiplatz, aktiv. Bevor Frauen auf der Straße landen, machen sie durchwegs gravierende Erfahrungen, erzählen die beiden Engagierten. Armut, Verantwortung für Kinder, mangelnde Ausbildung und Arbeitslosigkeit verstärken ihre Abhängigkeit von oft gewalttätigen Partnern. Ihr soziales Umfeld ist nicht in der Lage, die Frauen in dieser Notsituation zu unterstützen und sie landen traumatisiert auf der Straße. Zusätzlich sind in dieser Zeit der Pandemie vermehrt Frauen mit Migrationshintergrund betroffen. Die Corona Pandemie hat vermehrt Frauen mit Migrationshintergrund betroffen, sie haben teilweise über Nacht Ihre Arbeit verloren.
Das Projekt „Dorea“ steht allen volljährigen Frauen unabhängig von Religion oder Herkunft zur Verfügung. Wer eine Immobilie zur Verfügung stellen kann, ist eingeladen, sich bei Caroline von Hohenbühel, Tel. +39 345 020 9834 oder Paul Tschigg, Tel.+39 335 747 0861 zu melden. Die beiden stehen für die Begleitung der Frauen und für reibungslose Abläufe ein. Sie binden ehemalige Freiwillige des Winterhauses bei der Betreuung ein.