31. Landesversammlung der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund

“Gemeinsam Flechtwerk sein und bauen”

Samstag, 31. Juli 2021 | 18:29 Uhr

Vahrn – Wie wichtig der persönliche Kontakt und die Gemeinschaft für Menschen und besonders Seniorinnen und Senioren ist, wurde durch die Corona-Pandemie deutlich. Ein Grund mehr für die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, dieses Für- und Miteinander wieder zu stärken. Nicht zuletzt mit einer Landesversammlung, die heute im Haus Voitsberg in Vahrn nachgeholt wurde.

Für Theresia Agreiter Larcher war es die erste Landesversammlung als Präsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund. Sie nutze diese Gelegenheit auch dazu, im den Sicherheitsbestimmungen entsprechend gut, aber nicht voll besetzten Haus Voitsberg in Vahrn die Schwerpunkte für ihre Amtszeit abzustecken: „Eines der wichtigsten Ziele für die nächsten drei Jahre ist für mich die weitere Stärkung unserer Gemeinschaft. ,Füreinander – miteinander‘ soll nicht nur das Motto der heutigen Versammlung sein, sondern auch jenes für diese neue Amtsperiode“, sagte sie. Noch nie, soweit sie sich erinnern könne, hat sich der Landesausschuss so schnell auf ein Thema einigen können. Durch die Corona-Pandemie sei der Wert des Für- und Miteinander nämlich noch deutlicher geworden.

Die Begegnung und der Kontakt innerhalb der Seniorinnen und Senioren soll deshalb im Vordergrund stehen. Dabei ist es ihr besonders wichtig, Angebote zu schaffen, die den oft sehr verschiedenen Interessen der jüngeren und älteren Seniorinnen und Senioren entgegenkommen.

Sozialer Auftrag im Vordergrund

Außerdem soll der soziale Auftrag der Vereinigung noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. „Gerade wir dürfen die Schwachen in unserer Gesellschaft nicht vergessen und sollen auch ihre Bedürfnisse wahrnehmen und berücksichtigen“, unterstrich die Präsidentin und nahm dabei auch die Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens in die Pflicht: „Berücksichtigt bei sämtlichen Entscheidungen auch die Bedürfnisse der älteren Generation, denn wir haben uns das verdient!“, forderte sie. Alte und kranke Menschen dürfen nicht mehr so isoliert werden, wie in den letzten anderthalb Jahren. Es dürfe niemand auf der Strecke bleiben. Damit ging sie auf das Bild für die Einladung zur Landesversammlung ein, auf dem ein Weidenflechtwerk abgebildet ist: „Dieses Bild möchte ich Euch allen mitgeben: Für mich ist die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund ein Netz mit einer starken Mitte und vielen Zweigen. Lasst uns dieses Netz gemeinsam weiterflechten und uns so zu einer immer größeren und bunteren Gemeinschaft werden!“

„Es ist mir ein Herzensanliegen“

Solidarität und Nähe haben Funktionärinnen und Funktionäre in den schwierigen Zeiten des Lockdowns bewiesen: Durch Telefonate, Oster- und Weihnachtsgeschenke, die vor die Haustüren gestellt wurden, Hilfsaktionen. Um besonders isolierten und hilfsbedürftigen Menschen zu zeigen, dass jemand an sie denkt. „Dieses Für- und Miteinander waren für mich der Hauptgrund, mich der Wahl zur Landespräsidentin zu stellen“, gestand Theresia Agreiter Larcher. In den neun Jahren, in denen sie bei der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund nun schon als Funktionärin dabei war, seien ihr die Mitglieder ans Herz gewachsen. „Weiterhin meinen Beitrag zum Wohle der älteren und alten Menschen zu leisten, war und ist mir daher ein Herzensanliegen!“, sagte die Landespräsidentin und bedankte sich noch einmal für das Vertrauen, das man ihr durch die Wahl entgegengebracht hat. „Ich verspreche Euch, dass ich gemeinsam mit meinen beiden Stellvertretern Hansi (Weissenteiner) und Rita (Vantsch Verginer) und allen Ausschussmitgliedern mein Bestes geben werde, um diesem Auftrag gerecht zu werden!“

Begegnung mit Gott

Auf das Motto der Landesversammlung „Füreinander – Miteinander“ ging auch Dekan und Pfarrer Karl Blasbichler, Chorherr in Neustift, ein: Die Begegnung sei Basis für ein gutes Miteinander. Dabei sei es wichtig, den richtigen Augenblick wahrzunehmen und entsprechend zu gestalten. Das gelte auch für die Begegnung mit Gott. „Der heutige Tag ist uns geschenkt, um einen Schritt aufeinander zu und in Richtung Gott zu machen“, sagte er. Und daraus Kraft und Mut zu schöpfen, um all das annehmen zu können, was kommt.

Wertschätzung für die Vereinigung

Die Grüße des Südtiroler Bauernbundes überbrachten die beiden Landesobmann-Stellvertreter Daniel Gasser und Bernhard Burger. Burger unterstrich die Wichtigkeit der Seniorenvereinigung für die bäuerliche Gemeinschaft und drückte ihr seine Wertschätzung aus. Gasser bedankte sich bei allen Geehrten für ihren Einsatz für die bäuerlichen Seniorinnen und Senioren. Besonders in der jetzigen Zeit sei es wichtig, miteinander und füreinander da zu sein.

Landesrätin Waltraud Deeg überbrachte die Grüße und den Dank der Südtiroler Landesregierung. „Wenn man einen Menschen rettet, rettet man die Welt, heißt es im Talmut“, sagte Deeg. Die Seniorenvereinigung habe viele ältere und alte Menschen während der Pandemie und des Lockdowns vor der Einsamkeit gerettet. Das sei ein großer Verdienst. Trotz der einen oder anderen Schwierigkeit, die wir jetzt noch vor uns haben, wünsche ich euch viel Mut, Zuversicht und Kraft, Glück und Freude im Herzen“, sagte die Landesrätin.

Ihr Kollege Arnold Schuler drückte seine Freude darüber aus, dass wieder solche Veranstaltungen stattfinden können, weil es soziale Kontakte braucht. „Besonders ältere Menschen haben die Familie und die Gemeinschaft notwendig“, sagte er und ging auch auf die vielen Herausforderungen ein, die auf die Landwirtschaft zukommen.

Hans Berger vertritt die Belange der Seniorenvereinigung in der Coldiretti in Rom. Er regte einen Zusammenschluss der Seniorenvereinigungen Südtirols an, um stärker zu werden und die Bedürfnisse der älteren und alten Menschen mit mehr Schlagkraft durchsetzen zu können.

Ehrungen ehemaliger Funktionärinnen und Funktionäre

Nachdem im Winter die Gremien auf Orts-, Bezirks- und Landesebene der Seniorenvereinigung neu gewählt worden sind, gibt es in manchen Ausschüssen neue Gesichter. Und Präsidentinnen und Präsidenten auf Orts- Bezirks- und Landesebene, die sich nach mindestens drei Amtsperioden nicht mehr der Wahl gestellt haben. Ihnen wurde bei der Landesversammlung gedankt, ein für alle Beteiligten bewegender Moment:

Gottfried Oberstaller, langjähriger Landespräsident der Seniorenvereinigung, wurde als drittem in der Geschichte der Seniorenvereinigung die Ehrenpräsidentschaft verliehen, Herta Ploner wurde als erste Frau in den Kreis der Ehrenmitglieder aufgenommen. Sie beide erhielten die Ehrenurkunde und das Ehrenzeichen in Gold, das zum erste Mal überhaupt verliehen wurde.

Daneben wurden zwei bisherige Bezirkspräsidenten geehrt (mit einer Ehrenurkunde und dem Ehrenzeichen in Silber): Josef Brugger für den Bezirk Bozen und Georg Stillebacher für den Bezirk Vinschgau. Eine Ehrenurkunde und das Ehrenzeichen in Silber erhielten auch zwölf ehemalige Ortspräsidenten: Berta Egger Duregger von der Ortsgruppe Vöran, Emma Kompatscher von der Ortsgruppe Völs am Schlern, Theresia Pircher Gatscher von der Ortsgruppe Terlan, Isidor Baumgartner von der Ortsgruppe Ritten, Karl Hofer von der Ortsgruppe Rentsch, Johann Weißensteiner von der Ortsgruppe Deutschnofen, Mathilde Plaseller Hofmann von der Ortsgruppe Gsies, Annelies Valentin Schanung von der Ortsgruppe Campill, Magdalena Berger Zingerle von der Ortsgruppe Rasen/Antholz, Kassian Theiner von der Ortsgruppe Prad, Friedrich Kompatscher von der Ortsgruppe Lajen und Georg Ploner von der Ortsgruppe Villanders. Sie alle waren mindestens neun Jahre (drei Amtsperioden) in ihrem jeweiligen Amt tätig.

FOTO: Die geehrten Funktionärinnen und Funktionäre mit der Landesführung und dem Fähnrich der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund.

 

Von: luk

Bezirk: Eisacktal