Die unsichtbare Gefahr

Hafner und Kaminkehrer warnen vor Kohlenmonoxid

Dienstag, 23. Dezember 2025 | 10:31 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Ein aktueller Todesfall im Trentino erinnert daran, wie leise Gefahren im Alltag wirken können – und wie wichtig konsequente Prävention ist. Die Hafner und Kaminkehrer im lvh nutzen diesen Anlass nicht für Alarmismus, sondern für einen klaren Hinweis: Sicherheit entsteht, bevor etwas passiert.

Der tragische Vorfall steht weniger für eine einzelne Verkettung unglücklicher Umstände als für eine grundlegende Erkenntnis: Kohlenmonoxid ist unsichtbar, geruchlos und wirkt ohne Vorwarnung. Genau deshalb existiert die Sensibilisierungskampagne „KO durch CO“, getragen von Hafner, Kaminkehrer und den Feuerwehren. Ihr zentrales Anliegen: Bewusstsein schaffen, klare Routinen etablieren, Risiken minimieren.

„Sicherheit darf kein Nebenprodukt sein – sie muss Teil des Alltags werden“, sagt Christian Gross, Obmann der Hafner im lvh. Regelmäßige Kontrollen, fachgerechte Wartung und klare Abläufe seien die Basis eines funktionierenden Schutzsystems – im Privathaushalt ebenso wie in touristischen oder öffentlichen Gebäuden.

Moderne Technik hilft

In vielen Haushalten stehen noch ältere Anlagen, die ihre Verbrennungsluft direkt aus dem Raum beziehen – sogenannte raumluftabhängige Feuerstätten. Wenn während des Abbrandes zu wenig Sauerstoff für die Verbrennung vorhanden ist, kann CO entstehen. Gerade hier könne ein CO-Melder ein entscheidender zusätzlicher Schutz sein. Neue Öfen hingegen werden, bei fachgerechter Montage, direkt an eine externe Luftzufuhr angeschlossen, wodurch das Entstehungsrisiko von CO praktisch auf Null sinkt.

Auch saisonale Situationen verdienen Aufmerksamkeit: Zu Silvester auf Almhütten oder in vollen Stuben, wo raumluftabhängige Feuerstellen betrieben werden, und viele Menschen zusammenkommen, ist regelmäßiges Lüften unerlässlich, um die Sauerstoffzufuhr sicherzustellen. Solche Maßnahmen sind einfach – und hochwirksam.

Prävention wirkt, wenn sie professionell umgesetzt wird

Richard Schupfer, Sprecher der Arbeitsgruppe „KO durch CO“, betont: „CO-Sicherheit beginnt lange vor dem ersten Funken. Entscheidend sind funktionierende Abgasanlagen, eine fachgerechte Installation und eine Wartung, die ausschließlich qualifizierte Fachkräfte durchführen.“

Sicherheit entsteht nicht durch Glück, sondern durch Strukturen, Expertise und Aufmerksamkeit. Jeder kann vorbeugen – rechtzeitig, professionell und wirksam.

Bezirk: Bozen

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