Koalition will höhere Maut für Lkw auf A22

Handelskammer: Mauterhöhungen negativ für Südtirols Bevölkerung und Unternehmen

Donnerstag, 24. Januar 2019 | 09:58 Uhr

Bozen – Wie bei der Veröffentlichung des Koalitionsprogramms bekannt wurde, möchte die neue Landesregierung in Südtirol Mauterhöhungen für Schwerfahrzeuge auf der Brennerautobahn einführen. Die Handelskammer ist der Meinung, dass Mauterhöhungen nicht zielführend sind und sich negativ auf die Bevölkerung und Wirtschaft auswirken.
Laut Koalitionsprogramm von SVP und Lega möchte die neue Landesregierung eine Mauterhöhung für Schwerfahrzeuge auf der A22 vorantreiben. Dabei fällt diese Maßnahme nicht in den Zuständigkeitsbereich der Landesregierung, sondern wird vom Ministerium für Infrastruktur und Verkehr entschieden.

Handelskammerpräsident Michl Ebner ist der Meinung, dass eine Diskussion über Mauterhöhungen Südtirol nicht voranbringt: „Mauterhöhungen verringern den Verkehr nicht. Statt sich mit Mauterhöhungen zu beschäftigen, ist es besser sowohl Straßeninfrastruktur, wie auch Schieneninfrastruktur attraktiv zu halten. Wir brauchen beide Infrastrukturen, um den Verkehr in Südtirol bestmöglich abwickeln zu können.“

Darüber hinaus schade eine Mauterhöhung auch den Südtiroler Unternehmen, da diese vor Fertigstellung des Brennerbasistunnels zwangsläufig über die Brennerautobahn importieren und exportieren müssen. „Transportkosten und Transportmöglichkeiten sind wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region beziehungsweise der Unternehmen. Eine Mauterhöhung würde der Wettbewerbsfähigkeit von Südtirols Unternehmen schaden“, ist Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, überzeugt.

Schlussendlich würden eine Mauterhöhung jedoch vor allem die Endkonsumenten/innen beim Kauf von Waren zu spüren bekommen, da durch einen Transportkostenanstieg zwangsläufig auch die Endprodukte teurer werden.

Die Handelskammer betont deshalb, dass Verbote und Kostenerhöhungen keine langfristigen Lösungen sind und die Straßen- und Schieneninfrastrukturen nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. In beide Infrastrukturen muss investiert werden und beide müssen bestmöglich für die Bevölkerung und Wirtschaft unter Berücksichtigung der Umwelt genutzt werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen