Neues Kompetenzzentrum für Orts- und Stadtentwicklung im NOI angesiedelt

hds analysiert Leerstand in Bozen: Die aktuellen Zahlen

Donnerstag, 09. März 2023 | 12:11 Uhr

Bozen – Der Wirtschaftsverband hds hat in diesen Tagen ein neues Kompetenzzentrum im NOI Techpark in Bozen eröffnet und betreut von dort aus die drei Bereiche Orts- und Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung. Im NOI schafft der hds ein Umfeld, das fachliche, innovative und schnelle Vernetzung für diese Themen ermöglicht.

Kompetenzbereich Orts- und Stadtentwicklung

Wie viele leerstehende Geschäfte, Gastronomielokale sowie Räumlichkeiten für Dienstleister und mit wie vielen Quadratmetern gibt es in Bozen? In welchem Zustand befinden sich diese? Wie wirkt sich dieser Umstand auf das Umfeld, auf die Entwicklung der Stadt und der Stadtviertel aus? Antworten auf diese und andere Fragen der Orts- und Stadtentwicklung mit allen aktuellen Zahlen und Fakten zur Leerstanderhebung sowie die Projekte des hds im NOI wurden heute (Donnerstag, 9. März 2023) im Rahmen einer Medienkonferenz im NOI Techpark vorgestellt.

An der Vorstellung haben NOI-Direktor Ulrich Stofner, hds-Präsident Philipp Moser und der Verantwortliche des Kompetenzzentrums, Martin Stampfer, teilgenommen. Stofner zeigte sich über die Ansiedlung des hds im NOI: „Der hds ist für unser Innovationsviertel eine Bereicherung und Ergänzung in zukunftsweisenden Themen.“

„Mit der Vision – Die Qualität des Lebensraumes Südtirol durch eine gezielte Wirtschaftsentwicklung der Orte und Städte steigern – haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Südtirols Städten, Innenstädten und Stadtvierteln sowie Dörfern zu werden“, erklärt Präsident Moser. Dabei spielen über den Einzelhandel hinaus auch ortsrelevante Betriebe in den Bereichen Gastronomie und Dienstleistungen, eine wesentliche Rolle.

Zur Orts- und Stadtentwicklung gehören auch die regelmäßige Analyse und Erhebung der aktuellen Leerstände in Südtirols größeren Ortschaften. Eindrucksvolle und zum Teil bedenkliche Zahlen liefert die aktuellste Erhebung der Leerstände in der Landeshauptstadt Bozen (siehe dazu im Detail eigene Präsentation):

Stand März 2023 gibt es 211 gewerbliche Leerstände in Parterrelagen, die für die Bereiche Handel, Gastronomie und Dienstleistungen nutzbar sind (im März 2021 waren es 189).

Die meisten davon (93) im Stadtviertel Europa – Neustift – Kaiserau (2021: 91), gefolgt vom Stadtviertel Altstadt/Zentrum (58, 2021: 56).

Die markanteste Erhöhung der Leerstände gibt es in Gries/Quirein von 31 auf 46.

Das sind insgesamt 14.073 Quadratmeter (2021: 13.531 Quadratmeter).

Über den reinen Leerstand hinaus wurde auch – wo möglich – klassifiziert, welche Vornutzung dort angesiedelt war und in welchem Zustand sich die Immobilie befindet.
„Leerstandsmanagement ist für eine Orts- und Stadtentwicklung samt Umfeld und für einen lebendigen, attraktiven und lebenswerten Ort unumgänglich. Zudem ist die regelmäßige Erhebung ein nützliches und sinnvolles Instrument, wenn es etwa darum geht, die Notwendigkeit die Ausweisung weiterer, neu erschlossener Handelsflächen zu bewerten oder auf leerstehenden Flächen neue Tätigkeiten – wie etwa Mischnutzungen (concept stores) – zu ermöglichen“, resümiert hds-Präsident Philipp Moser die Analyse.

Kompetenzbereich Nachhaltigkeit

Beim zweiten Kompetenzbereich, den der hds im NOI betreut, geht es um nachhaltige Städte und Gemeinden. „Basierend auf Ziel Nr. 11 der SustainabilityDevelopment Goals SDGs und ausgehend von unserer Vision geht es darum, die Themen die Stärkung der lokalen Kreisläufe sowie die innerörtliche Mobilität von Waren und Personen voranzutreiben und dafür Impulsgeber für Entscheider zu sein“, erklärt Moser. Mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „Imprendigreen“ des gesamtstaatlichen Dachverbandes Confcommercio ermöglicht zudem der hds die Zertifizierung für nachhaltiges Engagement von Unternehmen im Handel, in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor.

 Kompetenzbereich Digitalisierung

Bei diesem Kompetenzbereich hingegen geht es darum, vor allem Einzelhandelsbetriebe in Südtirol in eine technologisierte und digitalisierte Zukunft zu begleiten und weiterzuentwickeln. Dazu gehören u.a. eine Reihe von maßgeschneiderten Digitalisierungspaketen, die von 15 heimischen Anbietern im IT- und Internetbereich zur Verfügung gestellt werden.

Von: luk

Bezirk: Bozen