Bozen – “Kommt bald die Digitalsteuer für die globalen Onlinegiganten? Die USA haben sich offen für ein gemeinsames Abkommen zur Besteuerung von Digitalkonzernen gezeigt. Die neue US-Regierung räumt damit eine der größten Barrieren für das schon einige Jahre andauernde Ringen um eine Digitalsteuer im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ab. Ex-Präsident Donald Trump hatte die Gespräche zwischen rund 140 Ländern über neue Steuerregeln die vergangenen Jahre über ausgebremst”, so der hds.
“Es ist keine Frage: Die globalen Onlinegiganten gehören zu den Coronagewinnern schlechthin. Allein die mittlerweile monatelange Pflichtschließung des Einzelhandels verlagert massenweise Umsatzgewinne Richtung Onlineriesen”, so der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol. “Digitale Großkonzerne zahlen bis dato hierzulande dank Steueroptimierungen und -verschiebungen in Steueroasen keine Steuern für ihre erwirtschafteten Umsätze. Derzeit sind unsere heimischen Betriebe benachteiligt: Neben der Pflichtschließung müssen stationäre Betriebe im Handel noch dazu diesen enormen, steuerlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Onlinegiganten hinnehmen. Das muss sich mit der Einführung einer Digitalsteuer ändern”, bringt hds-Präsident Philipp Moser die Problematik auf den Punkt.
“Der hds weist in diesem Zusammenhang auch auf einen anderen Aspekt hin: In Südtirol wird das Weiterarbeiten beziehungsweise die Öffnung der Industrie damit begründet, dass sonst die Produktion in andere Länder verlagert wird. Und das ist richtig so, denn sonst würden viele Arbeitsplätze und industrielles Know how aufs Spiel gesetzt. Beim Handel ist es aber genauso: Darf der lokale Handel nicht weiterarbeiten und wird er zwangsgeschlossen, so verlagern sich reihenweise Einkäufe und somit Umsätze in Richtung Onlinegigaganten“, so Moser.
“Die OECD schätzt, dass die geplanten Mindestsätze und die Digitalabgabe zusammen die Steuereinnahmen um 60 bis 100 Milliarden Dollar erhöhen könnten, was vier Prozent der weltweiten Körperschaftssteuer entspricht. Die EU-Kommission bevorzugt den Gang über die OECD. Sie will notfalls zeitnah eigene Regeln vorschlagen und damit das Verschieben von Gewinnen in Steueroasen massiv erschweren”, so Moser abschließend.
Von: bba
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6 Kommentare auf "hds: „Die globalen Onlinegiganten gewinnen“"
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…statt Jammern hättens mal eine lokale online-Plattform für heimische Betriebe aufbauen können…
🤪
@Doolin dazu gab es bereits einige Ansätze. Die funktionieren aber alle nicht, da jeder, der so ein System auf die Beine stellt, es nicht kostenlos macht und mitverdienen will. Das sehen wir ja beim Tourimus: Südtiroler Online-Buchungsplattformen werden sowohl on den Hoteliers und Privatvermietern als auch von den Gästen gemieden oder ignoriert und es gewinnen nur die Großen von Booking bis AirBnB.
Haben sie ja, aber dort findet man nur eine auflistung der Geschäfte mehr nicht. Wenn wenigstens die größeren Geschäfte einen brauchbaren Onlineshiop aufsertzen würden,. wäre auch schon viel getan.
Der Status Quo lässt sich nicht ewig aufrecht erhalten.
Geht endlich mal mit der Zeit.
ps: Der lokale Handel hat bereits einen Vorteil: Wer mit Karte bezahlt, bekommt 10% zurück. Bei gleichen Preisen spart der Kunde des lokalen Handels also.
das ewige Jammern des hds.
macht bessere Preise, shit. Digitalsteuer ist Mittelalter.