Holzbringungsprämie

„Heimisches Holz verwenden!“

Donnerstag, 02. April 2020 | 23:03 Uhr

Bozen – Eine ordentliche Holzbringungsprämie, mehr heimisches Holz am Bau und in den Heizwerken, Maßnahmen gegen Wildschäden und mehr Öffentlichkeitsarbeit, das nimmt sich der neu gewählte Arbeitskreis Wald, Holz und Almen vor.

Südtirols Waldbauern sind seit Monaten stark unter Druck. Besonders der Sturm Vaja und der Schneedruck Ende letzten Jahres haben nicht nur viel Arbeit beschert, sondern auch den Holzpreis deutlich gedrückt. Daher lautet eine der Forderungen des Arbeitskreises

Wald, Holz und Almen, der im Südtiroler Bauernbund die Interessen der Eigentümer vertritt, mehr auf heimisches Holz zu setzen und so die Waldpflege zu unterstützen. Auch sollte der Energiebonus an die Verwendung von heimischem Holz gekoppelt werden. „Und nicht zuletzt möchten wir die Planer für den Baustoff Holz sensibilisieren, auch im privaten Wohnbau“, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises, Franz Locher.

Mehr heimisches Holz sollte auch von den Fernheizwerken abgenommen werden. Eine Rahmenvereinbarung mit dem Südtiroler Energieverband (SEV), die Preis und Abnahme geregelt hatte, wurde vom SEV aufgekündigt. Der Arbeitskreis wünscht sich nun ein neues Abkommen, an das sich alle Player am Südtiroler Holzmarkt halten.

Ein weiteres Thema des Arbeitskreises sind die Ausschreibungen der großen Energieunternehmen des Landes. „Auch hier möchten wir, dass mehr auf heimisches Holz gesetzt wird. Im Kleinen funktioniert das bereits. Das Fernheizwerk Sarntal verheizt ausschließlich Holz aus dem Sarntal“, lobte Locher. Ein Anreiz zur Waldpflege bietet auch die Holzbringungsprämie, die aber nur mehr bei der Bringung von Schadholz vorgesehen ist. „Im nächsten ländlichen Entwicklungsplan muss die Prämie wieder auf die gesamte Holzbringung ausgedehnt werden“, forderte Locher. Die Prämie ist als Ausgleich für die erschwerte Holzbringung zu verstehen.

Ein weiteres Thema des Arbeitskreises sind die Wildschäden, die in einigen Landesteilen stark zunehmen. Landesrat Arnold Schuler versprach, sich für eine Anpassung der Abschusspläne einzusetzen. Allerdings müssten diese dann auch eingehalten werden.

Ein Anliegen ist dem Arbeitskreis, vermehrt auf die wichtige Funktion des Waldes aufmerksam zu machen. „Der Wald ist ein bedeutender Wasserspeicher und spielt beim Klimaschutz eine zentrale Rolle. 80 Bäume binden jährlich eine Tonne CO2“, stellte Locher klar. Eine eventuelle CO2-Steuer sollte daher auch jenen zugutekommen, die mithelfen, CO2 zu binden. „Und das sind die Waldbesitzer.“

Zum Arbeitskreis

Der Arbeitskreis Wald, Holz und Almen im Südtiroler Bauernbund vertritt die Interessen der Wald- und Almeigentümer, befasst sich mit aktuellen Themen und erarbeitet Vorschläge für Politik und Verwaltung. Zudem möchte sich der Arbeitskreis vermehrt um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Kürzlich sind die Mitglieder des Arbeitskreises Wald, Holz und Almen neu gewählt worden. Alter und neuer Vorsitzender ist der Landtagsabgeordnete Franz Locher, sein Stellvertreter ist Hubert Gruber. Die weiteren Mitglieder des Arbeitskreises Wald, Holz und Almen sind Georg Graf Thun, Valentin Josef Mahlknecht, Alex Perathoner, Franz Stürz, Georg Wild, Heinrich Thöni, Ulrich Alber, Franz Tauferer, Leo Tiefenthaler und Siegfried Rinner.

 

 

 

 

Von: bba

Bezirk: Bozen