Von: mk
Bozen – Im Jahr 2017 trafen sich die Mitglieder des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund mit den Vertretern der vier Südtiroler Hilfsorganisationen „Bäuerlicher Notstandsfonds – Menschen helfen“, „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol“, „Helfen ohne Grenzen“ und „Licht für Senioren“. Dabei stellten sie fest: Gutes tun ist nicht schwer!
Gottfried Oberstaller, der Landespräsident der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, erklärt: „Jedes Jahr legen wir Mitglieder des Landesausschusses ein Thema fest, mit welchem wir uns in unseren Sitzungen näher beschäftigen. Im letzten Jahr haben wir uns dafür entschieden, Personen einzuladen, die Hilfsbedürftigen inner- und außerhalb Südtirols helfen.“
Die bäuerlichen Hilfsorganisationen BNF und VFA
Den Auftakt machten die Vertreterinnen Karin Höller und Monika Thaler der zwei bäuerlichen Hilfsorganisationen „Bäuerlicher Notstandsfonds – Menschen helfen“ (BNF) und „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol“ (VFA). „Wir wussten natürlich bereits vorher, was diese zwei Organisationen tun, aber wir wussten nicht, wie sie genau funktionieren, wie man sich zum Beispiel an sie wenden kann, wenn man Hilfe braucht oder wenn man helfen möchte, und wie wir als Seniorenvereinigung sie unterstützen können. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, uns in erster Linie diesen beiden zu widmen“, erläutert Oberstaller.
Der erste Aspekt, der für die Senioren neu war, war der enge Zusammenhang zwischen diesen beiden Organisationen. Der BNF war im Jahr 1990 mit dem Ziel, unverschuldet in Not geratenen Familien zu helfen, gegründet worden. Hilfe bedeutete und bedeutet dabei nicht „nur“ finanzielle Unterstützung in Härtefällen, sondern auch Beratung und Betreuung nach Härtefällen. Im Rahmen dieser Tätigkeit entwickelte sich die Idee für den VFA. Man erkannte recht bald, dass Bergbauernfamilien, deren Höfe sich in extremen Lagen befinden und bei denen aus rein wirtschaftlicher Sicht vieles überdacht werden müsste, mit Arbeitskräften unterstützt werden könnten. So wurde im Jahr 1997 der VFA gegründet. Seit ihrer Gründung werden die Dienste dieser beiden Organisationen zusehends stärker benötigt und beansprucht.
Was den Funktionären weiters neu war, ist die Tatsache, dass der BNF seit einigen Jahren neben bäuerlichen Familien auch nicht-bäuerliche Familien unterstützt.
Hilfe für ethnische Minderheiten
Einen „Blick über den Tellerrand“ eröffnete die Vorstellung der Brixner Hilfsorganisation „Helfen ohne Grenzen“. Martina De Rosi, ehrenamtliches Vorstandsmitglied, schilderte die Tätigkeit dieser Organisation im Grenzgebiet zwischen Burma/Myanmar und Thailand. „In diesem Gebiet, wo Armut, Diskriminierung und Gewalt auf der Tagesordnung stehen, versuchen wir, Bildung, Völkerverständigung und Kompetenzen zur Selbsthilfe zu fördern. Dabei setzen wir insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen an, um ihnen eine Perspektive zu ermöglichen, damit sie aus ihrer jetzigen Situation ausbrechen und ihre Zukunft gestalten können“, sagte De Rosi. So betreibt „Helfen ohne Grenzen“ vor allem Schul- und Heimprojekte sowie Projekte zum Erlernen von „Lebenskompetenzen“, wie zum Beispiel Gesundheitsvorsorge und Landwirtschaft.
„Diese Organisation setzt sich für die ethnische Minderheit der Burmesen ein, die in ihrem Land keinen Schutz genießt. Diese Tatsache hat uns dazu bewogen, uns mit ,Helfen ohne Grenzen‘ auseinander zu setzen“, ergänzt Oberstaller.
Hilfe für ältere Menschen
Schließlich befassten sich die Funktionäre der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund noch mit der Bozner Organisation „Licht für Senioren“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, älteren Menschen in einer schwierigen finanziellen Lage zu helfen. Der ehrenamtliche Geschäftsführer Norbert Bertignoll erklärte: „In unserem Land gibt es vor allem auch unter den älteren Menschen viel Armut. Allerdings traut sich diese Generation häufig nicht, dies zuzugeben und zu zeigen.“ Hier setze „Licht für Senioren“ an. In Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern aller Südtiroler Gemeinden versuche sie, jenen Senioren mit einem finanziellen Beitrag unter die Arme zu greifen, die nur sehr schwer über die Runden kommen. „Den Weg über die Bürgermeister haben wir deshalb gewählt, weil ältere Menschen sehr selten selbst um Hilfe bitten. Wenn eine außenstehende Person die Notsituation erkennt und an uns weitergibt, ist dies daher der bessere Weg“, schilderte Bertignoll.
„Ein Euro Spende = ein Euro Hilfe“
Daneben sprachen alle Organisationen ihre finanziellen Situationen an und erklärten, wie sehr sie auf Spenden angewiesen seien. „Nur durch die finanzielle Unterstützung von Personen und Institutionen können wir Hilfe leisten. Wir freuen uns daher über jede noch so kleine Spende und jede Spende kommt auch tatsächlich bei den Hilfsbedürftigen an.“