Unsicherheit nach Stopp des Förderprogramms

Industria 5.0: Niederstätter zieht positive Bilanz

Donnerstag, 11. Dezember 2025 | 16:25 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Das Südtiroler Unternehmen Niederstätter bewertet seine Erfahrungen mit dem nationalen Transformationsprogramm „Industria 5.0“ positiv, auch wenn das Ministerium für Unternehmen und „Made in Italy“ Anfang November überraschend einen Förderstopp verfügt hat. Der Plan sollte Betriebe dabei unterstützen, energieeffizientere Technologien einzuführen und Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten.

Laut Niederstätter ermöglichte das Programm insbesondere Investitionen in moderne elektrische Baumaschinen, etwa Liebherr-Turmdrehkrane und Kramer-Radlader. Diese gelten als energieeffizient und emissionsärmer und sollen zugleich die Produktivität auf Baustellen erhöhen. Im laufenden Jahr verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatzanstieg von rund dreißig Prozent im Segment dieser Maschinen.

Vorstandsmitglied Manuel Niederstätter betont in diesem Zusammenhang, es handle sich nicht um klassische Subventionen, sondern um Anreize, die Investitionssicherheit schaffen sollten. Die abrupte Ausschöpfung der verfügbaren Mittel habe jedoch zu Verunsicherung geführt. Aktuell wird auf mögliche Nachfolgeinstrumente – etwa über neue Abschreibungsmodelle – gewartet.

Komplexe Regeln, dennoch hohe Nachfrage

Der Zugang zu den Steuervergünstigungen sei zunächst durch komplexe Verfahren erschwert worden. Mit dem Haushaltsgesetz 2025 seien jedoch Vereinfachungen eingeführt worden, die Betrieben den Zugang erleichtert hätten. Niederstätter verweist darauf, dass man für die technische und finanzielle Umsetzung auf externe Expertinnen und Experten gesetzt habe und die gewonnenen Erkenntnisse auch anderen Unternehmen in Informationsveranstaltungen vermittelt habe.

Zur Überprüfung der Energieeffizienz wurden laut Unternehmen punktuelle Messungen und Praxistests durchgeführt. Neben elektrischen Kranmodellen bestätigten auch verschiedene Radlader- und Teleskopstaplertypen die Kriterien des Förderprogramms.

Blick auf künftige Technologien

Für die Zukunft erhofft sich das Unternehmen, dass ähnliche Fördermechanismen auch für mobile Energiespeichersysteme auf Baustellen gelten könnten. Diese Systeme, wie etwa das Modell ZBP 120-120 von Atlas Copco, würden den Kraftstoffverbrauch erheblich reduzieren, seien jedoch mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden.

Unternehmen mit breitem Tätigkeitsfeld

Niederstätter ist in Südtirol, der Lombardei und Venetien mit mehreren Standorten vertreten und auf Vermietung und Verkauf von Baumaschinen sowie modulare Baukonzepte spezialisiert. Neben dem industriellen Schwerpunkt engagiert sich das Unternehmen seit Jahren im kulturellen Bereich – etwa über Kunstprojekte und Kooperationen mit regionalen Institutionen.

Bezirk: Bozen

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