Von: Ivd
Bozen – Das Jahr 2025 war gekennzeichnet von Handelskonflikten, die u.a. zur Einfuhr der US-Zölle führten, von geopolitischen Unsicherheiten und einer unter Druck stehenden europäischen Wirtschaft, insbesondere jener Deutschlands. Trotz dieser Herausforderungen ist es den Mitgliedsbetrieben des Unternehmerverbandes Südtirol gelungen, das zu Ende gehende Jahr erfolgreich zu beschließen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen spiegelt sich auch im Sozialbericht 2025 des Unternehmerverbandes Südtirol wider, der auf den in der Handelskammer hinterlegten Bilanzen beruht. „Die wirtschaftlichen Ergebnisse, das Beschäftigungsniveau und das Steueraufkommen bestätigen den entscheidenden Beitrag unserer Mitgliedsunternehmen zur Entwicklung Südtirols: sie schaffen Mehrwert, zahlen Gehälter über dem Landesdurchschnitt, exportieren ihre Produkte in die ganze Welt und sorgen für Steuereinnahmen, die unerlässlich sind, um öffentliche Leistungen und Wohlfahrt zu sichern“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Alexander Rieper.
„Damit die Unternehmen diesen Weg weiter gehen können, braucht es ein Umfeld, das Entwicklung ermöglicht, sowie Produktivität und Leistung honoriert. Leistung zu ermöglichen, sichert Zukunft für alle, denn eine gute Wirtschaftspolitik ist zugleich eine gute Sozialpolitik“, so Präsident Rieper.
Gut bezahlte und qualifizierte Arbeitsplätze
Die 495 Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes Südtirol beschäftigen über 56.000 Menschen, mehr als 42.000 davon in Südtirol. Somit ist fast jeder Vierte unselbstständig Beschäftigte in der Privatwirtschaft in Südtirol ist in einem der Mitgliedsunternehmen tätig: insgesamt mehr Menschen, als Meran an Einwohnern hat. Die Personalkosten, und folglich auch die Entlohnungen, liegen rund 40 Prozent über dem Südtiroler Durchschnitt und sind im letzten Jahrzehnt stärker als die Inflation gewachsen. Nicht nur die Bezahlung, auch die Art der Beschäftigung ist hochwertig: fast 90 Prozent der Arbeitsverträge in Industrie und Bauindustrie ist unbefristet (der Südtiroler Durchschnitt liegt bei 72 Prozent, im öffentlichen Sektor bei 79 Prozent).
Mehrwert für das Land und Weltoffenheit
Das verarbeitende Gewerbe leistet einen Beitrag von rund einem Viertel zum Südtiroler BIP. Dies ist der hohen Produktivität und der Fähigkeit der Unternehmen, erfolgreich neue Märkte zu erschließen, zu verdanken. Die Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes haben einen Anteil von 64,1 Prozent am Südtiroler Export und verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen in mehr als 170 Länder der Welt. Mit über 138.000 Euro pro Mitarbeitenden liegt die Produktivität über dem Südtiroler Durchschnitt und entspricht jener der wettbewerbsfähigsten Regionen Europas: dies ermöglicht die Zahlung höherer Löhne.
Industrie unter Druck – und trotzdem tragende Säule Südtirols
2024 zahlten die Mitgliedsunternehmen an Ires, Irap und Irpef auf die Löhne ihrer Mitarbeitenden Steuern in Gesamthöhe von über 1,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: dies entspricht in etwa der Summe, die im Landeshaushalt 2026 für das Kapitel Bildung vorgesehen ist.
„Unsere Mitgliedsunternehmen machen knapp ein Prozent aller Südtiroler Unternehmen aus: und dennoch schaffen sie es, ein Viertel des BIP und der unselbständig Beschäftigten zu garantieren sowie zwei Drittel des Exports und einen bedeutenden Teil des Steueraufkommens. Und das schaffen sie auf gerade einmal 0,3 Prozent der Landesfläche, denn das ist der Anteil, auf dem sich in Südtirol die Gewerbegebiete erstrecken“, so Rieper abschließend.




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