Von: bba
Bozen – „Nachhaltigkeit ist ein komplexes Konzept, das heute aber wichtiger denn je ist. Ich sehe es als unsere Pflicht, dieses Konzept so aufzubereiten, dass es die Weinbaubetriebe in ihre Tätigkeiten integrieren können,
eröffnete Helmuth Köcher, WineHunter und Gründer des Merano WineFestival, den runden Tisch zum Thema “Nachhaltigkeit im Weinbau: Wahrnehmungen, Mythen und Perspektiven.”
Diese Gesprächsrunde gab den Startschuss für die Partnerschaft zwischen dem Merano WineFestival, in seiner nunmehr 30. Ausgabe, und NOI Techpark. Ziel dieser Partnerschaft ist es, den Unternehmen des Sektors Forschung und Innovation näher zu bringen und sie bei Projekten für einen nachhaltigeren Weinbau zu begleiten.
Forschung und Wirtschaft liegen immer näher beieinander, auch in der Welt des Weins – einem Sektor, der eine tief verwurzelte Tradition hat, in dem aber Innovation und neue Technologien eine zentrale Rolle spielen, insbesondere wenn es um Nachhaltigkeit geht. Dabei stellt letztere nicht nur eine ethische und wirtschaftliche Verantwortung für die Unternehmen dar, sondern auch eine Voraussetzung für eine neue Wettbewerbsfähigkeit, die sich vom Anbau bis zur Ernte, von der Arbeit im Keller bis zum Vertrieb erstreckt. Aus diesem Grund werden Labore wie die der Freien Universität Bozen und des Versuchszentrums Laimburg im NOI Techpark als konkrete Orte des Brückenschlags zwischen Forschung und Wirtschaft immer wichtiger.
Es gibt bereits zahlreiche Beispiele für Projekte im Weinsektor. Unibz hat das interdisziplinäre Projekt SUWIR ins Leben gerufen, das die Qualität von Weinen aus krankheitsresistenten Rebsorten untersucht. Ein Projekt im Einklang mit dem EU-Ziel für 2030, den Einsatz von Pestiziden um 50 Prozent zu reduzieren.
“Wir bewegen uns mehr und mehr in Richtung Präzisionsweinbau. Das Wissen um die Herstellung unserer Weine und ihre Qualität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Reduzierung synthetischer Chemikalien und eine umweltfreundlichere Produktion. Dabei sind neue Technologien ein wertvoller Verbündeter”, sagt Emanuele Boselli, Dozent im Masterstudiengang Weinbau, Önologie und Weinmärkte an der unibz und Koordinator des Oenolab im NOI Techpark, das auf Beratung und spezifische Forschung in den Bereichen Önologie und Technologien für alkoholische Getränke spezialisiert ist.