Legionärs-Krankheit kann tödlich sein

Installateure warnen: Legionellen frühzeitig verhindern 

Mittwoch, 28. November 2018 | 13:03 Uhr

Bozen – Im Jahr 2016 wurden in Südtirol 29 Legionellen-Fälle registriert, im Jahr 2017 waren es ebenso viele – Tendenz leicht steigend. Betriebe mit gefährdeten Wassersystemen sollten sich regelmäßig an geschulte Fachexperten wenden.

Heimtückisch und tödlich kann die sogenannte Legionärs-Krankheit sein. Am wohlsten fühlen sich die Krankheitserreger im warmen Wasser, wo sie sich schnell verbreiten. Legionellen sind Bakterien, die natürlicher Bestandteil des Süßwassers sind. Treten sie in erhöhter Konzentration auf, können sie zu der gefährlichen Legionärskrankheit führen, an der in den letzten Jahren auch in Südtirol mehrere Menschen erkrankt sind. Besonders gefährdet sind Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Die Gefahr besteht darin, dass Legionellen Infektionen der Atemwege hervorrufen können. Dabei ist in erster Linie nicht das Trinken, sondern das Einatmen des bakterienhaltigen Wassers, wie beispielsweise beim Duschen oder durch Klimaanlagen, der Auslöser der Erkrankung. Betroffen sind vor allem Strukturen mit größeren Wassersystemen wie zum Beispiel Hotels, Altersheime, Schulen u.ä. Erst im Jahr 2015 hat es in Südtirol einen Todesfall in einem Altersheim gegeben, der auf die Legionella-Bakterien zurückzuführen ist.

„Die Inhaber solcher Institutionen sind aufgerufen, regelmäßige Kontrollen und Risikoanalysen durchzuführen, um Krankheiten oder gar Todesfällen vorzubeugen. Der Umgang mit Warmwassernetzen ist gesetzlich durch die „Linee Guida per la prevenzione ed il controllo della legionellosi“ geregelt und ist wesentlicher Bestandteil des Arbeitssicherheitsgesetzes G.v.D. Nr. 81/2008. Aufgrund dessen kommt es im Schadensfall zu drastischen strafrechtlichen Folgen für die Beteiligten. Zu den Risikoanlagen zählen all jene, wo es zur Stagnation des Warmwassernetzes kommt bzw. jene Anlagen, in denen die kontinuierliche Mindestwarmwassertemperatur von 60° Celsius nicht eingehalten werden kann. Betriebe wie Hotels, Altersheime, Schulen und Kondominien sind besonders anfällig“, unterstreicht der Obmann der Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen im lvh Harald Kraler.

Eine Beratung und Risikoanalyse kann direkt über die geschulten Installateure erfolgen. Daraus wird dann ein Wartungsplan erarbeitet, der auf die Größe und Tätigkeit des Betriebs abgestimmt ist. „Das Thema der Legionärs-Krankheit wird noch vielfach ignoriert bzw. tabuisiert. Die Verantwortung der Betreiber betroffener Strukturen ist gesetzlich geregelt und hat strafrechtliche Folgen. Es gilt daher, die richtigen Schritte hinsichtlich Planung, Installation und Wartung zu befolgen und einzuhalten. Nur so kann die Gesetzgebung befolgt und eine zeitgemäße Installation realisiert werden“, unterstreicht Kraler.
Es sollte stets mit dem Fachmann geklärt werden, wie die korrekte Installation einer Anlage erfolgen soll. Minimiert werden kann das Legionellenrisiko durch eine dezentrale Warmwasseraufbereitung.

Von: mk

Bezirk: Bozen