Von: luk
Bozen – Die Bioabfallbewirtschaftung in ländlichen Gebieten zu verbessern, ist Ziel des Interreg-Projekts “Core”. In Bozen stand heute die Umsetzung auf lokaler Ebene im Fokus.
Das Interreg-Europa-Projekt “Core” befasst sich mit dem Austausch von Best Practices bei der Bewirtschaftung von organischen Abfällen. Das erste grenzüberschreitende Partnertreffen hatte im April in Ciudad Real in Spanien mit Südtiroler Beteiligung stattgefunden (LPA hat berichtet). Heute ist das Projekt in Bozen an der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz den Südtiroler Interessensgruppen – also Anlagenbesitzern, Betreibenden und technischem Personal von Abfallbewirtschaftungsanlagen – vorgestellt worden. Im Zentrum standen dabei die praktischen Erkenntnisse aus dem Besuch der Kickoff-Veranstaltung und verschiedener Bioabfallbewirtschaftungsanlagen in Spanien.
Know-how-Transfer auf lokaler Ebene fördern
“Ressourcen in immer effizientere und nachhaltigere Lösungen für die Abfallreduktion und Kreislaufwirtschaft zu investieren, bedeutet, einen konkreten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten”, erklärte Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. Dank der 30-jährigen Erfahrung der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz seit der ersten Auflage des Abfallbewirtschaftungsplans im Jahr 1993 sei Südtirol ein wichtiger Partner dieses Interreg-Projekts. “Ziel ist es, den Know-how-Transfer zur Kreislaufwirtschaft von organischen Abfällen zu fördern und gute Beispiele auf lokaler Ebene im Landesabfallbewirtschaftungsplan umzusetzen”, sagte Vettorato.
“Das Projekt ist eine wertvolle Gelegenheit, uns mit anderen Ländern über die optimale Behandlung von Bioabfällen auszutauschen und die Bürgerinnen und Bürger für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und die bessere Bewirtschaftung von organischen Abfällen zu sensibilisieren”, ergänzte Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
Interreg-Projekt Core
“Core” ist ein im Rahmen des Interreg-Europe-Programms finanziertes Projekt und steht für “Composting in Rural Environments” (Kompostieren im ländlichen Raum). Acht Länder sind an dem Projekt beteiligt, darunter Spanien, Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland und Italien, während das European Compost Network (ECN) beratende Funktion einnimmt. Für das Projekt Core stehen insgesamt fast 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, knapp 200.000 Euro davon entfallen auf das Land Südtirol. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren (März 2023 bis Februar 2027). Das nächste grenzüberschreitende Projekt-Treffen wird vom 26. bis 28. September 2023 in Südtirol stattfinden.