Der 5. Dezember ist der Tag des Ehrenamts

Jeder dritte Südtiroler engagiert sich ehrenamtlich

Mittwoch, 05. Dezember 2018 | 07:09 Uhr

Von: mk

Bozen – Über 150.000 Südtiroler sind im Ehrenamt aktiv. Sie seien dadurch Teil einer tragenden Säule der Gesellschaft, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Das Bild des Ehrenamtes in Südtirol ist bunt: 152.000 Aktive in beinahe 5.000 Vereinen und Organisationen im gesamten Land, die Tätigkeitsfelder reichen vom Sport über den Zivilschutz, von der Kultur bis hin zum Sozialen. Südtirol wäre ohne Feuerwehren, Musikkapellen, Sportvereine oder Rettungsdienste kaum denkbar. Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes, der am heutigen 5. Dezember begangen wird, dankt Landeshauptmann Kompatscher allen Ehrenamtlichen, die sich jeden Tag und ohne Gegenleistung für andere einsetzen. “In einer Zeit, wo Wettbewerb, Erfolg und das Individuum im Mittelpunkt stehen, ist es gut zu sehen, dass das Ehrenamt nach wie vor in Südtirol floriert”, unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. Im Ehrenamt würden wichtige Werte wie Solidarität, Zusammenhalt und Teamgeist vermittelt, von denen jeder einzelne, aber vor allem die Gesellschaft als Ganzes profitieren könne.

Neben der gesellschaftlichen Anerkennung sei für die ehrenamtlich tätigen Vereine und Organisationen jedoch auch die Rechtssicherheit von großer Bedeutung. Darum gelte es hier weiter an Vereinfachungen zu arbeiten und damit die Vereine in ihrer Tätigkeitsausübung zu entlasten. “Mit dem neuen Landesgesetz, welches in den Sommermonaten verabschiedet wurde, haben wir einen wichtigen Schritt gesetzt”, betont Kompatscher. Zudem arbeite man gemeinsam mit Brüssel an einer einheitlichen, europäischen Definition von gemeinnützigen Organisationen und Vereinigungen. Dies sei eines der Themen gewesen, die Landeshauptmann Kompatscher vor Kurzem mit EU-Kommissar Stylianides in Brüssel besprochen hat.

SJR: Junges Ehrenamt anerkennen und unterstützen!

Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamts am 5. Dezember weist der Südtiroler Jugendring (SJR) darauf hin, welchen großen und wichtigen Beitrag das junge Ehrenamt und die Kinder- und Jugendverbände leisten. „Knapp 6.000 junge Menschen sind in den Kinder- und Jugendverbänden des SJR ehrenamtlich tätig. Dafür möchte ich mich von Herzen bedanken“ meint Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende. Die jungen Ehrenamtlichen regen Kinder und Jugendliche dazu an, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Sie tragen dazu bei, dass junge Menschen Teil einer Gemeinschaft sein können, in der sie sich wohl fühlen und entfalten können. „Diese jungen Ehrenamtlichen übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl. In diesem Sinne ist das Ehrenamt eine wichtige Ausdrucksform von sozialem Verantwortungsbewusstsein und Dienst an der Gesellschaft“ bringt es De Zordo auf den Punkt.

Der SJR hat in der Vergangenheit mehrere Aktionen umgesetzt, um das (junge) Ehrenamt zu stärken und die öffentliche Wahrnehmung auf das soziale Engagement junger Südtirolerinnen und Südtiroler zu lenken. „Mit dem Ehrenamtspreis `s junge Ehrenamt für die Gemeinden Südtirols, der Ehrenamtskarte für ehrenamtliche Tätige oder dem SJR-Ehrenamtsnachweis, der Kompetenzen bescheinigt, die junge Menschen im und durch das Ehrenamt erlernt haben, leisten wir unseren Beitrag, um besonders das junge Ehrenamt in Südtirol zu unterstützen und Anerkennung auszudrücken“, so Michael Kaun, Leiter des Arbeitskreises Ehrenamt und SJR-Vorstandsmitglied.

Neben diesen Formen der Anerkennung braucht es aber auch geeignete Rahmenbedingungen, damit sich das Ehrenamt auch in Zukunft noch weiterhin gut entfalten und entwickeln kann. „Politik und Verwaltung sind gefragt, wenn es darum geht die überhandnehmende Bürokratie, die ehrenamtliche Tätigkeit erschwert und einbremst, in Grenzen zu halten. Hier gibt es Handlungsbedarf. So könnten zum Beispiel Ansuchen um finanzielle Mittel der verschiedenen Landesämter vereinheitlicht bzw. angeglichen werden. Auch eine Aufstockung des Budgets der Jugendarbeit und die Vergabe von Mehrjahresbeiträgen für die laufende Tätigkeit, um langfristig planen zu können, wäre für die Kinder- und Jugendarbeit wünschenswert“, so Kaun abschließend.

KVW baut aufs Ehrenamt

Auch der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) baut aufs Ehrenamt. Den KVW gibt es seit 70 Jahren. Seit seinen Anfängen im Jahre 1948 wird er ehrenamtlich geführt, bildet Ehrenamtliche aus, fördert und unterstützt dies.

In den sechs Bezirken, 250 Ortsgruppen und 100 Seniorenklubs sind über 2.000 Frauen und Männer jeden Alters aktiv, bringen sich ein und engagieren sich. Gleichzeitig gibt dies ihrem Leben Sinn, sie erhalten Anerkennung und Dank, lernen dazu und sammeln Erfahrungen.

Ehrenamtliche zeichnen sich dadurch aus, dass sie Zeit, Wissen, Können und auch Kraft unentgeltlich zur Verfügung stellen, um Sinnvolles zu leisten. „Gleichzeitig ist es auch eine Möglichkeit, Begabungen einzubringen und Erfahrungen zu sammeln“, sagt KVW-Landesvorsitzender Werner Steiner.

Hochgruber Kuenzer: Ehrenamt ist nicht Gratisarbeit

Der Internationale Tag des Ehrenamtes stellt die Leistung der Freiwilligen ins Rampenlicht. Mit Recht, findet Maria Hochgruber Kuenzer als Mitglied des Präsidiums des Südtiroler Landtages: „Lasst uns all jene würdigen, die ehrenamtlich für das Wohl unserer Gesellschaft sorgen.“ Ohne Ehrenamt wäre es um den Lebensstandard und das Gemeinwohl in Südtirol viel schlechter bestellt. Hochgruber Kuenzer betont aber auch: „Ohne Ehrenamt wären die vielen Freiwilligen selbst um Erfahrungen und um persönliche Sinngebung ärmer.“

Das Ehrenamt biete den Freiwilligen im Sinne des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber „die Welt der Beziehungen“.
Was Menschen unentgeltlich leisten würden, sei in Zahlen nicht fassbar. „Als vor einigen Wochen die Unwetter ganze Wälder niedergestreckt und Gewässer überflutet haben, wurde uns einmal mehr vor Augen gehalten, wie wir ohne Feuerwehren und Zivilschutz da stehen würden: Wir wären den Unwettern ohnmächtig ausgeliefert,“ so Hochgruber Kuenzer. Es habe sich gezeigt, dass das Ehrenamt manchmal sogar den Einsatz des eigenen Lebens bedeuten kann. „Herr Costas Tod soll uns auch den Respekt vor dem Ehrenamt lehren. Ich verneige mich vor der Familie Costa, deren Mann, Vater, Sohn und Bruder Giovanni während seines ehrenamtlichen Einsatzes sein Leben verloren hat.“ Allzu vielen sei gar nicht bewusst, wie viel Engagement, Know-how, Motivation, Zeit und auch Verzicht zugunsten des Ehrenamtes geleistet werde.

Südtirols Bildungswesen, die soziale Ader des Landes, die Gesundheit der Bevölkerung, die Landschaft, die Erziehung für die Jugend sowie die Erholung in der Freizeit würden vom Ehrenamt erweitert, ergänzt und damit bereichert. „Das Ehrenamt ermöglicht es, dass mit den Ressourcen jedes einzelnen – gebündelt mit denen von anderen – Spitzenleistungen erreicht werden. Da kann man erst richtig feststellen: Allein erreicht man weniger als im Team, zusammen werden wir größer.“

Maria Hochgruber Kuenzer weiß als Landwirtin genau, was Bäuerinnen über die Organisation SBO alles freiwillig leisten, und zieht einen Vergleich: „Wie die Bäuerinnen das Gefüge der Landwirtschaft sozial, kulturell und wirtschaftlich zusammenhalten und ständig weiterentwickeln, genauso stellen Frauen und Männer aller gesellschaftlichen Gruppierungen jeweils in ihrem Bereich den Kit unserer Gesellschaft dar.“

Aktuell sind 2.333 ehrenamtliche Organisationen in Südtirol registriert, tatsächlich aktiv sind noch mehr. In 3.000 Organisationen engagieren sich Ehrenamtliche derzeit. Hinzuzufügen sind Organisationen, die das Gemeinwohl fördern. Mit angestellten Mitgliedern vergrößern sie ihre ehrenamtliche Wirkung. 110 dieser Organisationen gibt es aktuell. Dann gehören noch die Sozialgenossenschaften, aktuell 220, dazu, die Südtirols Gesellschaft mitgestalten und ohne persönliche Gewinnoptimierung mit viel Ehrenamt Mehrwerte generieren.

Frauen und Männer bringen sich außerhalb ihrer Erwerbstätigkeit ein. Ehrenamt sei nicht billig und nicht gratis, die unmittelbare Währung für die Leistungen seien Respekt und Ehre, die sich Freiwillige nicht nur am Tag des Ehrenamtes verdienen, erklärt die Landtagsabgeordnete.

Der gesellschaftliche Ertrag des Ehrenamtes werde auch belohnt: mit Erfahrungen und Aktivitäten, für die Beruf oder Familie keine Gelegenheit bieten. Im Ehrenamt liege die Chance, andere Facetten leben zu können. Manche könnten sich laut Kuenzer zu recht fragen: „Um wie viel hätte ich selbst ohne mein ehrenamtliches Engagement weniger?“

Schutz vor Risiken und Arbeitssicherheit auch für Freiwillige und Ehrenamtliche wichtig

Auch Ehrenamtliche und Freiwillige sind bei ihrem freiwilligen Engagement Risiken und Gefahren ausgesetzt. Damit sie in Sachen Arbeitsschutz und Datensicherheit up to date sind, gibt es nun vom Dachverband für Soziales und Gesundheit unter www.e-learning.bz.it eine spezielle Online-Lernplattform für freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Mehr als 150.000 Südtiroler und Südtirolerinnen sind laut Angaben des Statistikinstituts ASTAT ehrenamtlich und freiwillig aktiv. Den Freiwilligen für ihr Engagement den verdienten Dank und Respekt entgegenzubringen heißt auch, sie vor Risiken zu schützen, sie gut aufzunehmen, zu begleiten und zu betreuen.

Der Dachverband für Soziales und Gesundheit kann jetzt, dank der Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen, allen Verbänden einen speziell auf Ehrenamtliche und Freiwillige zugeschnittenen Online-E-Learning-Kurs zur Arbeitssicherheit anbieten, denn auch gemeinnützige Organisationen müssen für den Schutz ihrer Mitarbeiter und Helfer sorgen. Arbeitssicherheit, also der Schutz der Gesundheit gilt dabei selbstverständlich auch für Ehrenamtliche und alle freiwilligen Mitarbeiter/innen. Immerhin geht es um den Schutz vor Gefahren und die Gesundheit, sowie die Aufklärung über etwaige bestehende Risiken beim freiwilligen Arbeitseinsatz. Verpflichtende Kurse sind bei Freiwilligen zwar nicht vorgesehen, sie werden aber empfohlen, so sieht es das Gesetz zur Arbeitssicherheit (vom 9. April 2008 Nr. 81) vor.

Der Kurs den der Dachverband für Soziales und Gesundheit nun anbietet, richtet sich speziell an die freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen und hat, je nach Einsatzgebiet der Freiwilligen, in der Regel eine Dauer von maximal zwei Stunden. Das Online-Lernen hat den Vorteil, dass es jederzeit und per Internet von jedem Ort aus erfolgen kann. Das Prozedere ist einfach: Die Freiwilligen werden von der jeweiligen Vereinigung, in der sie tätig sind, angemeldet – die Kosten variieren ja nach Anzahl der Anmeldungen. Am Ende des Kursbesuches gibt es nach bestandenem Test eine Teilnahmebestätigung. Damit sind die Verantwortlichen in den Organisationen und die Freiwilligen auf der sicheren Seite.

Diese Initiative ist Teil der Qualitätsentwicklung in der Freiwilligenarbeit. In Ausarbeitung ist auch ein Datenschutzkurs für Freiwillige, denn auch hier müssen Freiwillige gut aufgeklärt und informiert werden. Info: Dachverband für Soziales und Gesundheit, Tel. 0471 1882295, www.e-learning.bz.it

Tag des Ehrenamts: KJS und SKJ sagen Danke

Auch die Katholische Jungschar Südtirols und Südtirols Katholische Jugend nutzen den 5. Dezember, um all „ihren“ Ehrenamtlichen für den unermüdlichen und vorbildlichen Einsatz zu danken.

Viele Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter sind derzeit in der Jungschar, dem größten Kinderverein Südtirols, tätig. Sie begleiten in ihrer Freizeit unentgeltlich die Kinder ihrer Ortsgruppen in den Gruppenstunden. Auch bei Südtirols Katholischer Jugend sind viele Jugendliche in den Ausschüssen tätig und engagieren sich im Verein. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft.

“Die Jungschar gäbe es ohne das Ehrenamt nicht, deshalb sind wir stolz auf so viele engagierte junge Menschen und Erwachsene. Sie schenken einen Teil ihrer wertvollen Zeit der Jungschar und dafür sind wir unendlich dankbar. Besonders heute wollen wir ihren Einsatz wertschätzen” sagt Verena Dariz, erste Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirols.

„Ehrenamtliche sind nicht Konsumenten, sondern Produzenten einer Gesellschaft, die den Mensch in den Mittelpunkt stellt. Sie übernehmen Verantwortung! Bei den Ehrenamtlichen regieren Herz und Hände, nicht die Ellenbogen. Es geht um Gemeinschaft und gemeinschaftliches Tun. Ehrenamtliche ziehen die Motivation für ihr Tun aus der Gewissheit etwas Gutes bewirkt zu haben. Kein Geld kann das aufwiegen. Ehrenamt ist nicht ein Job, es ist eine Berufung für die Gesellschaft. Deshalb muss diese am Tag des Ehrenamts für dieses Engagement ihren Hut ziehen. Ohne unsere Ehrenamtlichen würde einiges fehlen“, sagt Doris C. Rainer, erste Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend.

Der Internationale Tag des Ehrenamtes ist ein jährlich am 5. Dezember abgehaltener Gedenktag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wurde 1985 von der UN mit Wirkung ab 1986 beschlossen.

Junge STF bedankt sich und fordert politischen Rückhalt

Anlässlich des heutigen internationalen Tages des Ehrenamtes bedankt sich die Junge Süd-Tiroler Freiheit bei allen Ehrenamtlichen in ganz Tirol. Das Ehrenamt sei eine wichtige Säule unserer Gesellschaft, es verbinde und gestalte unser Land. In einer schnelllebigen und hektischen Zeit wie heute sei es nicht selbstverständlich, dass sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren. Umso wichtiger sei es daher, das Ehrenamt zu entbürokratisieren und den Freiwilligen Rechtssicherheit zu geben, betont die Junge Süd-Tiroler Freiheit.

Die Junge Süd-Tiroler Freiheit weist darauf hin, dass ehrenamtliche Vereine es heute nicht mehr leicht hätten, wenn es darum ginge, ein Fest zu veranstalten. Diese Feiern würden als finanzielle Stütze dienen und seien ein wichtiger Faktor in der Dorf- und Stadtgemeinschaft. Die stetig zunehmende Bürokratisierung und die hohen Ausgaben dafür würden die Zukunft des Ehrenamtes jedoch immer unsicherer machen. Die Jugendgruppe der Bewegung fordert von der kommenden Landesregierung sofortige Maßnahmen, um das Ehrenamt diesbezüglich zu entlasten.

Zudem fordert die Junge Süd-Tiroler Freiheit die Rechtssicherheit für die Freiwilligen, damit sie bei Unfällen nicht mit ihrem Privateigentum rechtlich belangt werden können.

Abschließend bedankt sich die Junge Süd-Tiroler Freiheit bei allen Ehrenamtlichen für ihren täglichen und unermüdlichen Einsatz.

VSS: Ehrenamt verdient Respekt und Dank

Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) nutzt den 5. Dezember, um den unzähligen Freiwilligen in Südtirols Amateursportvereinen seinen herzlichsten Dank auszusprechen. Für die Zukunft müssten positive Rahmenbedingungen für junge Menschen im Ehrenamt geschaffen werden.

Südtirol ist ein Land des Ehrenamtes. Laut Daten des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) sind rund 150.000 Südtiroler ehrenamtlich tätig. Auch im Sport sind die unzähligen, freiwillig geleisteten Arbeitsstunden unverzichtbar, unersetzlich und unbezahlbar. „Vom ehrenamtlichen Präsidenten eines kleinen Freizeitvereins über den Platzwart des lokalen Fußballklubs bis hin zu den Eltern, die Fahrdienste zu den Trainings des Sportnachwuchses organisieren, leisten unzählige Personen eine großartige Arbeit“, weiß VSS-Obmann Günther Andergassen. Amateursportvereine in Südtirol verdanken somit dem unentgeltlichen Engagement ihre starke Stellung in der Gesellschaft, ihre Unabhängigkeit und ihre Angebotsvielfalt.

Allein bei den 518 VSS-Mitgliedsvereinen gibt es rund 12.000 ehrenamtliche Mitarbeiter. Dazu hat jeder Verein bzw. jede Sektion noch unzählige Helfer, die beispielsweise bei Vereinsveranstaltungen mithelfen und damit wertvolle Hilfe leisten. Ohne sie wäre die Arbeit der Vereine und des Verbandes der Sportvereine Südtirols in der heutigen Form nicht möglich. Gleichzeitig unterstützen die ehrenamtlichen Helfer auch die Gesellschaft als Ganzes. Nirgends gelingt etwa Integration und Inklusion so leicht und spielerisch wie im Amateursportverein. Nur mit bezahlten Fachkräften ließe sich dies alles nicht ermöglichen. „Daher verdient die Freiwilligentätigkeit unseren größten Respekt und Dank“, fordert VSS-Obmann Günther Andergassen.

Ein großes Ziel des VSS ist es, den Stellenwert des Ehrenamtes auch in Zukunft hochzuhalten. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der gleichwertigen und respektvollen Behandlung aller Sportler und Trainer sowie aller am Sport beteiligten Personen. Nur gemeinsam könne man das Ehrenamt stärken und sich damit gleichzeitig für zukünftige Aufgaben rüsten. „Wir müssen verstärkt junge Menschen für das Ehrenamt begeistern, damit wir dieses Ziel erreichen können“, ist Günther Andergassen überzeugt. Unter dem Slogan „Ich bin dabei – Junges Ehrenamt“ sollen im kommenden Jahr positive Rahmenbedingungen für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement gefördert werden. Den Auftakt dazu bildet ein Workshop in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sportjugend (DSJ), der für das Frühjahr 2019 geplant ist.

Gelebtes Ehrenamt am Beispiel SSV Bruneck

Auch der SSV Bruneck Amateursportverein leistet einen wesentlichen Beitrag zum Ehrenamt. Deshalb fordert der SSV Bruneck schon seit Langem positive Rahmenbedingungen dazu als unverzichtbare Grundbedingung für die weitere Entwicklung.

Im SSV Bruneck wurden in den vergangenen Jahren unzählige Arbeitsstunden freiwillig zum Wohle der Allgemeinheit verrichtet. Im Jahr 2015 wurden im SSV Bruneck mit seinen nunmehr 14 Sektionen ca. 17.500 Stunden geleistet, im Jahr 2016 rund 21.200 und im Jahr 2017 sogar 22.650 Stunden. Im laufenden Jahr 2018 ist die Tendenz sogar noch steigend.

„Diese unzähligen, freiwillig geleisteten Arbeitsstunden sind unverzichtbar, unersetzlich und unbezahlbar“, präzisiert SSV Präsident Peter Summerer. Deshalb gelte ein besonderer Dank all jenen, die sich mit Überzeugung und Engagement unentgeltlich für die Belange des Sports und für die Allgemeinheit in der Stadt tagtäglich einsetzen.

„Ohne sie wäre die Arbeit im SSV Bruneck in der heutigen Form nicht möglich. Deshalb verdient die Freiwilligentätigkeit großen Respekt und den Dank der gesamten Gesellschaft“, betont SSV Präsident Summerer.

Ein großes Ziel müsse es sein, den Stellenwert des Ehrenamtes auch in Zukunft hochzuhalten. Deshalb sei vor allem der Gesetzgeber gefragt, das Ehrenamt zu stärken und für zukünftige Aufgaben mit den notwendigen Geldmitteln auszustatten und für eine Vereinfachung der bürokratischen Auflagen zu sorgen, fordert Summerer abschließend.

Widmann zum internationalen Tag des Ehrenamtes

„Südtirol ist stolz auf seine Freiwilligen“, sagt Landtagspräsident Thomas Widmann zum internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember. Bei einer so hohen Dichte an Vereinen mache der Einsatz der unzähligen Freiwilligen einen wesentlichen Charakterzug des Landes aus und betreffe auch wesentliche Bereiche unseres Lebens. „Denken wir nicht nur an die sinnvolle Freizeitgestaltung, die an sich schon wichtig genug ist. Unsere Freiwilligen erhalten Kultur und Brauchtum, bieten Breiten- und Leistungssport, lindern Not, sorgen für unsere Sicherheit, retten unser Leben. Wie notwendig sie sind, haben wir nicht zuletzt bei den Unwettern vor einem Monat gesehen. Was sie leisten, könnte sich kein Staat leisten. Daher gebühren ihnen unser Dank und unsere Anerkennung, nicht nur an Tagen wie diesen.“

Bezirk: Bozen