Träger der Drogenarbeit veröffentlichen gemeinsames Positionspapier zum Weltgesundheitstag

“Menschen mit Drogenproblemen brauchen professionelle Hilfe”

Freitag, 07. April 2023 | 00:36 Uhr

Bozen – Die WHO nimmt den Weltgesundheitstag zum Anlass, um die Öffentlichkeit für Gesundheitsfragen zu sensibilisieren und die Menschen zu motivieren, mehr für ihre Gesundheit zu tun.

Auch die freien Träger aus der Drogenarbeit – la strada – der Weg, Hands, Caritas und Forum Prävention – und die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen nutzen diesen Tag für eine Stellungnahme zu wichtigen und aktuellen Themen der Prävention, Früherkennung und Behandlung.

Menschen in Notlage brauchen schnelle und unbürokratische Zugangsmöglichkeiten. In der Regel sind diese kostenfrei.

Drogenprobleme entstehen meist aus einem Zusammenspiel mehrerer Ursachen. Für deren Lösung gibt es keine schnellen Patentrezepte. Um einen hilfreichen Betreuungsplan auszuarbeiten, braucht es eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen allen Diensten und den betroffenen Personen bzw. Familien. “So kann ein Projekt erfolgreich sein.”

“Es braucht Zeit, um die Bedürfnisse und Ziele der Betroffenen gut einschätzen zu können und die richtige Intervention zu aktivieren. Deshalb ist es äußerst wichtig frühzeitig Hilfe zu suchen, um eine Eskalation oder Verschlechterung zu vermeiden. In der Beratung und Prävention braucht es gut ausgebildete Fachpersonen, die über die notwendige Kompetenz und das nötige Wissen verfügen. Dazu gehören Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Psychologen, Krankenpfleger und Ärzte”, so die Anlaufstellen.

“Fachliche und wissenschaftlich fundierte Ansätze der Betreuung und Prävention haben sich für Betroffene und ihre Angehörigen als effizient und nützlich erwiesen.
Kritisch zu betrachten sind Angebote, die sich laut wissenschaftlicher Forschung als potenziell ineffektiv oder sogar schädlich erwiesen haben. Dazu gehören beispielsweise Projekte und Einzelinitiativen, die ausschließlich auf die Arbeit von ehemaligen Abhängigen und Selbstbetroffenen aufbauen sowie stationäre Therapieangebote die nicht Teil eines netzwerkübergreifenden und umfassenden Behandlungsprogrammes sind”, heißt es weiter.

La strada – der Weg bietet Beratung und Unterstützung für Jugendliche und Erwachsene, die gewohnheitsmäßig psychoaktive Substanzen konsumieren sowie Beratung und Selbsthilfegruppen für deren Angehörige. Tel. 0471 052901,exit@lastrada-derweg.org

Weitere Infos zu Therapiegemeinschaften bzw. individuelle ambulante Begleitung unter Tel. 0471 203111, prog.dipendenze@lastrada-derweg.org

Hands Onlus bietet für junge Menschen, Erwachsenen und deren Angehörige Unterstützung zu den Themen Alkohol, Medikamente, Glücksspiel und digitale Medien. Die Angebote reichen von Beratung, Psychotherapie, Arztvisiten, Sozialer Unterstützung bis zu Therapie- und Selbsthilfegruppe. Tel. 0471 270924, info@hands.bz.it

Die Psychosoziale Beratung der Caritas im Vinschgau bietet Unterstützung bei problematischem Konsum von Alkohol sowie anderen legalen Substanzen, bei Spiel- und Onlinesucht, bei risikobehaftetem Handygebrauch und anderen Verhaltenssüchten. Tel: 0473 621 237, psb@caritas.bz.it

Bahngleis7 der Caritas ist eine niederschwellige Anlaufstelle für Konsumenten und Konsumentinnen illegaler Substanzen in Bozen. Tel. 0471 324536, B7@caritas.bz.it

Das Forum Prävention bietet neben Präventionsarbeit auch Erstberatung zu den Themen Substanzenkonsum, Glücksspiel, digitale Lebenswelten, Mobbing, Suizid und Essstörungen an. Tel. 0471 324801, help@forum-p.it

Die Dienste für Abhängigkeitserkrankungen befassen sich mit Prävention, Therapie, Rehabilitation und Schadensminderung bei Menschen mit Suchterkrankungen sowie mit Abklärungen für rechtsmedizinische Zwecke. Bozen 0471 437070, serd-dfa.bz@sabes.it; Meran 0473 251760, serd@asbmeran-o.it; Brixen 0472 813 230, dfa@sabes.it Bruneck 0474 586200 serd-bruneck@sabes.it

Von: luk

Bezirk: Bozen